Dinner nicht verpassen

Allen Bloggern einen guten Rutsch ins Jahre 2015
La We
Die Geschenke für die Lieben sind schon im Koffer, die letzten Reisevorbereitungen getroffen. In der früh geht es los, die Reise zum Weihnachtsmann. Naja..nicht wirklich zum Weihnachtsmann, sondern den Ort der Bescherung. Ich hoffe, es wird eine schöne Bescherung .
Allen Bloggern und Lesern, die auf diese Seite landen, wünsche ich ebenso ein schöne Bescherung und frohe Festtage im Kreise der Familie.
Ein wenig kitschig das Bild. aber es erinnert mich an alte Zeiten.
La We
Halte ich mich mitten im Gewühle des Weihnachtsmarktes auf, stelle ich immer wieder eins fest. Alle Menschen sehen an diesen Tagen irgendwie gleich aus. Sie tragen fast alle dunkle bis schwarze Klamotten. Halten sich entweder an einer Bratwurst oder an einem Becher Glühwein oder an den prall gefüllten Einkaufstaschen fest. Sie hetzten, suchen krampfhaft nach den passenden Geschenken, die noch nicht ausgewählt wurden.
“Es gibt die Decke nur noch in weiß” Der Mann hat sein Smartphone am Ohr und spricht so laut, dass alle mithören müssen. Wahrscheinlich klärt er mit seiner Frau den Kaufauftrag ab. “Sie hat die Größe von 1,20 x 1,80 m..soll ich die kaufen?” will er nun wissen. Wie die Antwort ausfielt, weiß ich nicht. Aber das große Rennen um die Beschaffung der letzten Geschenke hat schon begonnen.
Düstere Gestalten an den Eingangstoren. Die beiden Herren stehen rechts und links an den Flügeln der Eingangstür von C&A, sie könnten auch Wachmänner sein, wenn sie nicht so finster ausgesehen hätten, Fast könnte man glauben, dass sie gemeinsam etwas planen, was am nächsten Tag in der Schlagzeilen der Medien zu lesen ist. “Bewaffneter Überfall auf Kaufhauskunden” oder so Aber ihre Blicke sagten mir, dass die geistig schon längst abwesend sind und sich, statt im nasskalten Wetter draußen zu stehen, lieber daheim auf der Couch mit Bierchen und so den Abend beginnen würden. Aber statt dessen begleiten sie ihre Frauen zum Weihnachtseinkauf und warten auf ihre Rückkehr aus dem Kaufhaus und das kann dauern.
Von weiten sehe ich sie schon. Die kleinen jungen Hundchen, die ganz brav und bündig bei ihrem Herrchen sitzen Die Herrchen sehen fast alle gleich aus. Sie sind alt, haben dicke Rauschbärte, sitzen auf dem Boden. Vor ihnen steht eine Bettelschale und neben ihnen der junge Hund. Eine neue Masche der organisierten Bettelei. Ich frage mich, wo die Kassierer stehen, die sich sofort das Geld, was in der Bettelschale landet, einstecken.
Ihn sah ich schon öfter, auch im Sommer. Er begleitet seinen lauten und kräftigen Gesang mit seinem Akkordeon. Die Geldschale, die auf dem Boden steht, ist in der Dunkelheit kaum zusehen. Alle Passanten machen um ihn einen großen Bogen . Komisch, wie sich die Bewegungsströme der Menschen plötzlich aufteilen und sich wieder schließen, nur um auf einen respektablen Abstand zum Straßenmusikant zu kommen.
Es ist schon 17 Uhr vorbei, das Tageslicht schon eine Weile weg. Ich tauche ab ins nächste Geschäft. Will nur kurz mal was schauen, mir eine Inspirationen holen,. was ich meiner Enkeltochter schenken könnte. In dem Geschäft dränen sich die Menschen und aus dem Gedränge heraus bleibt ein junger Mann vor mir stehen, hält mir eine Liste unter die Nase. Zeigt stumm auf den Text, der in großen Lettern zu lesen ist. “Wir sind taubstumm” darunter noch einige Sätze, die ich nur überfliege. Erst nahm ich an, nur eine Unterschrift oder so. Aber nein, es geht um Geld und einige haben schon fette Spenden eingetragen. “Ich habe kein Bargeld bei mir” antworte ich schnell. Er versteht mich sofort und geht weiter. Wahrscheinlich hat er als Taubstummer meine Schwingung gespürt. Ich frage mich, an welcher Ecke der Mann steht, der sich die Kohle anschließend in die Tasche stecken wird.
Kurze Zeit später steige ich in die nächste Straßenbahn Richtung Nikolei Kirche Rostock. Im gegenüberliegenden Gewölbekeller treffen sich die Trainer des Vereins, verabschieden das Jahr 2014.
La We
Wie ein Herz und eine Seele sehen sich die beiden auf dem Bild aus, der Spielmannopa, das bekannte Original von Rostock und Materia, der Rapper aus Rostock.
Am Samstag durften sich beide in das Ehrenbuch von Rostock eintragen.
Wohl verdient, würde ich sagen. Beide haben ihre eigene Musikgeschichte geschrieben, beide sind schon lange über Stadt- Bundesland- und Landesgrenze hinaus mit ihrer musikalischen Ader bekannt geworden. Beide prägen das Stadtbild auf friedlich Natur. “Alle sehen in dir nur das brennende Haus” besingt Materia in seinem Song das traurige Image der Stadt, das bis in die Zeit nach der Wende reicht. Es reicht, wir können auch singen, tanzen, rappen und und und. “Wo man singt und tanzt, da lasst euch ruhige nieder, böse Menschen singen keine Lieder” so ein altes Sprichwort.
Und für den Sommer 2015 planen die beiden einen gemeinsamen Auftritt im IGA-Park Rostock, ein einmaliges außergewöhnli8ches Ereignis, würde ich sagen.
La We
“Die Ruhe der Seele ist ein herrliches Ding und die Freude an sich selbst”
Johann Wolfgang von Goethe
Eine Rückblende in mein Leben führt mich stets an den selben Punkt, an das selbe emotionales Erlebnis. Ich fühle dann sogar wie das Kind von damals, dass noch kein Schulkind war. Ich rieche noch die frische Luft, ich spüre noch die Erleichterung, die von diesem Moment ausging. Ich erinnere mich an ein aufgewühltes Gemüt, bevor die Ruhe wieder in meine Seele Einzug nahm. Paradoxer Weise denke ich an diese Zeit häufiger zurück, wenn die Weihnachtstage näher rücken, obwohl die Erinnerung in die Zeit der Sommerhitze zurück geht. Das ist sozusagen immer der selbe Level Code, den z.B. die Programmierer Computerspiele nutzen, die an einen bestimmten Punkt ins Spiel kommen, um das Spiel zu testen.
Damals war die Familie noch nicht so zerstreut wie heute. Die Verwandten lebten zum Teil im selben Ort oder im Nachbardorf. Wir Kinder zogen Tags über unsere Kreise durch die Ortschaft und Umgebung. Die permanente Aufsicht der Kinder gab es damals noch nicht. Damals lag Tagelang die Sommerhitze über unser Dort und für mich als Kind eine nie enden wollende Ewigkeit. einer Hitzewelle.
Ich hielt mich bei Verwandten im Nachbardorf auf, als die dicken Gewitterwolken das Dorf verdunkelten, Deshalb musste ich bei meiner Tante bleiben, bis das Gewitter sind entladen hatte. Eltern informieren? Das ging nicht, so machte sich jeder Sorgen um den anderen, während die Blitze auf das Dorf donnernd nieder krachten und der schwere Gewitterregen erst mal die Erde unter Wasser setzte.
Ebenso tobte meine Seele. Was ist, wenn der Blitz in unser Haus trifft? Eine Geschichte von den schrecklichen Erlebnissen einer Nacht, als der Blitz das Haus meiner Großeltern traf, vergrößerten meine Ängste um ein Vielfaches. Vor meinem kindlichen Auge sah ich mein Elternhaus schon in Flammen, warte schon auf das laut tönende Feuerhorn, um die freiwilligen dir Feuerwehr zusammen zu rufen, als Bestätigung meiner schlimmsten Vorstellung.
Mein Großmutter erzählte mir, das mein Großvater fast nackt aus dem vom Blitz getroffenen brennenden Haus flüchten musste, weil er sich nur noch so retten konnte. Seid dieser Nacht musste die ganze Familie – uns Kinder holten man deshalb aus dem Schlaf - , wenn es nachts gewitterte, angezogen in Hut und Mantel und mit den wichtigsten Papieren in der “Notfalltasche” im Wohnzimmer sitzen, bis sich das Gewitter verzogen hatte.
Diese Geschichte brachte meine schon verängstige Seele fast zum kochen. Kaum durfte ich nach dem Gewitter wieder vor die Tür, rannte ich wie ein Blitz heim. Ich wollte nur eins, nach Hause und auf den sicheren Schoß meiner Mutter. Während ich lief und lief, fragte ich mich, ob das Haus noch stehe oder schon abgebrannt war. Erlösend stand ich vorm Haus, es stand noch und nichts war dem Haus passiert.Es sah noch genau so aus wie vor dem Gewitter.
Auch meine Mutter war unruhig geworden, sie erzählte mir, wie sehr sie mich gesucht und nach mir gerufen hatte. Und ich hatte sie nicht gehört, weil ich so weit weg war. Das fand ich genau so furchtbar wie das Gewitter selbst und brach erst mal richtig in Tränen aus und der Tränenfluss war ähnlich wie der Gewitterregen.
Niiiiieeeemals wieder werde ich mich so weit von meiner Mutter und zu Hause entfernen,das schwor ich mir in diesem Moment. Nach dem die inneren Wogen sich geglättet hatten, zog auch wieder Ruhe in meine Seele ein.
Ich spüre diese innere Ruhe heute noch, wenn ich an diesen Moment denke. Ich rieche immer noch die selbe Frische in der Luft von damals, die typisch nach einem Gewitterregen war, weil die staubige und spannungsgeladene Luft wieder rein und neutralisiert war. Ich sehe immer noch den blauen Himmel mit den schneeweißen Wolken über den Park, der schräg gegenüber von unserem Haus war.
Für mich war das damals ein Bild für die Götter, malerisch und schön, sie das entspannte Gefühl der Erleichterung, was von mir Besitz nahm. Ich freute mich wider des Lebens. Vielleicht hat sich deshalb dieser Moment so sehr eingeprägt.
Noch eine lange Zeit danach entfernte ich mich tatsächlich nie so weit weg von Haus und Hof, dass meine Mutter mich weder sehen oder noch herbei rufen konnte.
La We
Wir sind noch nicht ganz an der Sporthalle,
da kommen einige Kinder uns schon entgegen gelaufen. Oft wollen sie uns – meine Kollegin und mich – nur begrüßen oder sie wollen sich schon vor Beginn des Trainings einen Posten sichern:”Darf ich heute wählen?” Obwohl unsere Antwort immer die selbe ist: “Das entscheiden wir erst zum Trainingsbeginn.” sind die Kinde nie müde, die selbe Frage immer wieder zu stellen. Am Donnerstag liefen sie uns wie gewohnt entgegen, aber diesmal gab es schon die ersten Eingaben über einen Jungen der Gruppe: “C. macht immer solch einen Blödsinn” und sie zählen auf, was B. alles gemacht hat und das sogar die Eltern, die ihre Kinder zur Sporthalle brachten sich über C. beschwerten. C. bekommt von uns schon vor Trainingsbeginn einen Hinweis, dass er sich etwas zügeln sollte.
C ist ein schwieriges Kind, denn er hat das Problem. was heut zu Tage viele Kinder haben. Er kann sich nicht konzentrieren und wurde deshalb schon auf ein Medikament eingestellt. Seid dem gelingt es ihm in der Norm zu bleiben, nur ab und zu schlägt er über die Strenge. Diese Kinder sind in meinen Augen doppelt gestraft, weil sie ihr Verhalten nur schwer kontrollieren können und deshalb jede Menge böse Blicke Und Ermahnungen von Kindern und Erwachsenen ernten.
Mit uns stürmen die Kinder in die Halle. Die ziehen sich in der Umkleide um. Meine Kollegin und ich stellen die Grundausstattung für unser Trainingsprogramm zusammen – Bälle jeder Art ,Reifen, Springseile – dann kann es los gehen. Die Kleinen drängen schon in die Halle. Bevor die Aufwärmung beginnt, hole ich die Bummelanten aus den Umkleidekabinen. Die Mädels verquatschen sich oft und die Jungs haben für sich hochwichtige Sachen zu klären. Als wäre ich ihr Motor,. die Mädels werden schneller, als ich die Tür zur Umkleide öffne und nach nicht mal einer Minute stürmen auch sie die Sporthalle.
Als ich die Tür zur Jungs Kabine öffne, finde ich C. im Tiefschlaf zusammengekauert auf einer Bank liegend. Sein Anorak lieg ausgebreite auf der Bank, seine Beine angewinkelt und angezogen, seine Hände liegen unter seinen Wangen. Er ist ein einen derartigen Tiefschlaf, das sich ihn nicht mehr wecken kann. Das gefällt mir gar nicht und ist für mich genau so auffällig, wie sein aufgedrehtes warten vor der Sporthalle.
In dieser Situation zeigt sich wieder, dass es Sinn macht, das immer 2 Trainer das Kindertrainig durchführen müssen. Während ich mit den Kindern,. die Aufwärmung machte, ruft meine Kollegin die Eltern zur Sporthalle. Sie kommen so schnell sie können, bekommen ihren Sohn aber auch nicht wach. Er lässt sich setzen, öffnet aber nicht die Augen.
Mit Fragezeichen darüber in meinem Kopf beende ich den Tag.Was war mit dem Jungen los ?
La We