An heißen Tagen weiß ich ihn zu schätzen. Den Baumschatten einer ausladenden Baumkrone. Aber es ist nicht nur der Schatten, den ich als wohltuend empfinde, wenn ich bei hochsommerlichen Temperaturen gern unter großen Bäumen gehe, sondern das angenehme leicht kühlende Klima unter ihnen.
Grade in der Hitzewelle der letzten Tage erkannte ich wieder einmal den unschätzbaren Wert der großen Bäume als natürliche Klimaanlage mit der angenehmen Kühlung in ihrem Baumschatten. Wenn die Sonne wieder mal gnadenlos brennt, wie in den letzen Tagen, schützen das Blätterdach alles Leben unter ihnen.
“Das ist dein Moment” sagt er zur blonden Gitarristin, als er sie bittet, den Ton höher zu spielen und länger zu halten. Sie setzt seinen Hinweis um und in der Tat hört sich der gehaltene Ton gewaltiger und durch dringlicher an.
“Jetzt werden sie alle bei dir sein” sagt er mit sanfter fast kindlicher Stimme und damit meint er das Publikum, dass ihr Gitarren-Solo zu seinem Comeback hören wird. Sie zupft noch einmal mit den Plättchen an der Gitarre und drückt die Saite ganz oben eng an den Gitarrenhals. Sie lässt den hohen Ton noch lange nachschwingen. Gewaltig und perfekt der Ton. Er ist mit dem Ergebnis zufrieden. Er weiß, was die Perfektion in der Musik auf der Bühne ausmacht. Nach dem kurzen Wortwechsel fädeln sich beide in die Choreographie der Show wieder ein. Eine Choreographie, die er schon vor Jahren entwarf.
Dies ist ein kleiner Ausschnitt aus den Proben zu den angekündigten Konzerten für 2009 von Michael Jackson. Als er dies sagte, ahnte niemand, dass es zu den geplanten Auftritten niemals kommen wird. Vor einem Jahr lag die Welt noch in der Erschütterung, als die Todesnachricht um die Welt ging. Tränen flossen und Trauer in allen Ländern. Die Trauer um ihn durchdrangt alle Generationen.
Selbst der Moment seines Todes, war sein Moment.
Selbst im Moment seines Todes war die ganze Welt noch einmal wieder bei ihm.
Ein Jahr nach seinem Tod ist ein Teil der Welt noch einmal bei ihm.
Es gab wohl kaum ein Sender im TV, der in den vergangenen Tagen keinen Bericht über Michael Jackson ausstrahlte. Noch einmal wurden die Zuschauer daran erinnert, dass die Welt einen großen Künstler verloren hat. Und noch einmal konnten seine Fans sich ihrer Trauer um seinen Verlust zuwenden.
Aber vielleicht sieht er von oben zu. Lebt jetzt auf dem Mond sein Leben ohne Medien weiter und tanzt seinen berühmten Moon-Walk.
Als Landkind aufgewachsen, musste ich mich an das Stadtleben erst gewöhnen.
War ich auf den Lande von Natur, Tieren und Menschen umgeben, reduzierte sich mein Umfeld in der Stadt auf Menschen und Wohnblöcke, die als Schlafstädte bezeichnet wurden.
Während ich auf dem Lande jeden Menschen kannte, kannte ich in der Stadt niemanden. Die ersten Jahre in der Stadt verbrachte ich mit dem Gefühl allein unter Menschen zu sein.
So attraktiv die Neubauwohnungen auch waren – weil man noch keine eigene Wohnung hatte - lebte man ihn ihnen anschließend wie in einer toten Stadt. Es entwickelte sich sein weiteres Gefühl zum Alleinsein, die erdrückende Einsamkeit. Ich fühlte mich allein in einem Haus voller Menschen und drohte zu vereinsamen.
Sah ich aus den Fenstern meiner Neubau-Wohnung fühlte ich mich umzingelt von einer Betonwüste, die zum Teil noch im Bauschlamm steckte. Zu dem Gefühl von Alleinsein und Einsamkeit gesellte sich das Gefühl von Erdrückung durch Beton und Enge.
Während ich aus meinem Elternhaus das Firmament sah, schränkte sich in der Betonwüste der Horizont ein und reduzierte den Blick nur auf den Mond, der Rest verschwand hinter den Betonplatten.
Damit umschreibe ich grob meine Gefühlswelt, als ich meine Zelte in der Stadt für immer aufgeschlagen habe. Die Einsamkeit wich mit den Freunden, die ich mit der Zeit kennen lernte.
Heut bin ich mit der Stadt verwachsen und kann mir ein Leben ohne die Stadt nicht mehr vorstellen. Ich lebe noch immer in der Betonwüste, doch hat sich jetzt vieles verändert. Ich hab nach der schmerzvollen Abnablung vom Dorf mein Leben gefunden und das lässt vieles in meinem Umfeld in den Hintergrund rücken.
Heut findet man auch in meinem schnöden Wohngebiet schöne Ecken wie diese
Alljährlich im Sommer findet sich das Schwanenpaar auf diesen Teich ein und zieht ihre Jungen auf. In diesem Jahr sind es drei.
Und auch sonst ist ein reges Leben an diesem schönen Biotop zu finden, wie hier zu sehen ist. So finde ich, wenn auch nur auf kleinen Raum ein Stück der ländlichen Idylle wieder, wie ich sie als Kind kannte.
Schon als Kind begriff ich schnell, das Leben geht nur vorwärts, niemals zurück. Bestenfalls kann man noch einmal zurück schauen, um sich alles was war, aus der Erinnerung betrachten. Die Erinnerung lässt Korrekturen am Geschehen zu. So kann es im Gedächtnis eine bessere Färbung an nehmen und vielleicht freundlicher erscheinen, als es in Wirklichkeit war. Das gelingt mir in einem gesunden Maße fast immer. Doch wenn es um Erschütterungen geht, die kein gutes Ende genommen haben, dann klappt die Beschönigung im Gedächtnisprotokoll nicht und so laufen diese unansehnlichen Erinnerungen irgendwie wie eine Wiederholungschleife durch meinen Kopf. Jedes Mal wenn ich in die Wendeschleife eintrete, dann trage ich einen Sack voller Hoffnung mit in die Kurve. So soll mir helfen, das Ende einen besseren Ausgang zu verschaffen, als es in Wirklichkeit war.
Mit der Hoffnung aus ein glückliches Ende sah ich schon …zigmal den Film “Die große Freiheit Nr. 7” und jedes mal stieg ich mit der stillen Hoffnung in den Film ein, dass der scheinbar raue Hannes seine Ilse bekommt. Doch sie entscheidet sich für einen anderen, einen der kein Seemann ist und Hannes, tröstet sich in seinem Liebeskummer mit der See “Meine Brau ist die See” und kehrt als Seemann wieder zu deiner Braut zurück. In dem Film werden die besten Männertränen von Hans Albers geweint, die dich je gesehen habe. Und genau aus dem Grunde hoffe ich jedes mal für eine gutes Ende für deine Liebe – die Ilse. Doch immer wieder entscheidet sie sich gegen ihn. Vielleicht nimmt der Film für ihn ein gutes Ende, wenn ich ihn zum 1.0000sten mal sehe?
Tragischer ist es, wenn es um Lebensläufe geht, die abrupt enden. Ich weiß nicht, wie viele Bücher ich über die Lebensläufe von Jim Morrison und Janis Joplin gelesen habe. Immer schlug ich die erste Seite des Buches mit der Hoffnung auf, dass sie das Teufelszeug von Heroin in diesem Buch nicht nehmen werden und ihr Leben weiter gegangen ist. Aber sie nehmen wieder das Heroin und sie sterben einsam in Hotelzimmer oder Badewanne. Und niemand kann sie zurück holen und mit ihnen ihr Gesang, der unsterblich geworden ist.
Ich las schon viele Zitate von Jim Morrison und hatte bei vielen das Gefühl, er hätte in meine Seele geschaut. Er brachte so manch wirren Gedanken von mir mit einer einzigen Aussage auf einen klaren Punkt.
Janis Joplin bewegt mich ähnlich. Mit ihrem rebellischen Geist und Anerkennung in der Familie und im Heimatort vorsuchte sie ihre Einsamkeit zu überdecken. Ihre Bluesstimme geht noch heut tief ins Mark. Und auch bei ihr, lese ich eine Biographie oder sehe eine Dokumentation über Janis Joplin, dann hoffe ich, dass sie am letzten Tag auf ihre ÜberDosis Heroin nicht zu sich nimmt.
Aber sie tat es doch, nahm das Heroin, dass sie auf der Straße kaufte und die 20zigfache Dosis hatte. Das Heroin brachten sie von einer Minute zur anderen um und niemand kann sie zurück holen.
Bittere Wahrheiten lassen sich auch in der Erinnerung nicht beschönigen oder eine andere Wende geben.
"Ich halte mich für ein intelligentes, menschliches Individuum, mit der Seele eines Clowns, welche mich immer wieder dazu zwingt in den wichtigsten Momenten alles zu zerstören!"
steckt die Welt, weil der Fußball in Südafrika rollt. Die Meisterschaft verbindet weltweit die Völker miteinander.
Ich bekomme Fußball noch im Seitenblick mit, denn ein Fußballfan bin ich nicht. Doch auch ich kam an den zahlreichen Statements wegen der Niederlage gegen Serbien nicht vorbei. Die betretenen Gesichter waren kaum zu ertragen, doch Joachim Löwe stärkte heut in einer Pressekonferenz den niedergeschlagenen Fans den Rücken. Ich Spiel gehen Ghana werden sie gewinnen.
Aber auch in Europe brach ein Fieber aus. Das Hochzeitsfieber in Schweden streckte auch mich heut an. Nur per Zufall kam ich auf den Sender, der die gesamte Zeremonie live und in HD.
So konnte ich ohne auf einen Zaun zu klettern in HD zuschauen und sogar ein paar Knipser machen.
Bei solch schönen Bildern konnte ich mich nicht zurück halten.
Die gekrönten Häupter waren märchenhaft gekleidet und wirkten menschlich mit Bäuchlein und Nase putzen.
Die Abschluss Bilder der Zeremonie vom Balkon aus, die mit ihren Dankesworten an das Volk endete:
“Danke an euch, ihr hab mir den Prinzen geschenkt” Diese Worte werden wohl in die Geschichte eingehen und in späteren Jahren noch häufig zitiert werden.