Albtraum

Mittwoch, 4. April 2007

blutrünstige Wünsche

Eine Ankündigung für Akte24 im Sat 1 lies mich aufhorchen. Es war von Anzocke Jugendlicher die Rede - Abzocke übers Internet. Eine Abofalle mit 2 Jahresvetrag und 12 Monate Vorauszahlung. Das heißt - ein Klick - macht 84 Euro.

Es war Sommer 06 und meine Kohle war durch berufliche Umstellung besonders knapp. Doch auch die schwierigsten Zeiten lassen sich überstehen, wenn die Kohle klug eingeteilt wird, naja und die vielen Dinge, die der Mensch sowieso nicht braucht, mußte ich mir ja auch nicht sein.

Ja in dem letzten heißen Sommer finde ich einen dicken Brief im Briefkasten. Eine Brief von einem Rechtsanwalt an meinen Sohn

Oh ...shit, was wird das? Was hat er angestellt?

"Hallo mein Kind, du hast Post" und ich übergebe ihm den heißen Brief.

Mein Sohn - 16 Jahre, er öffnet den Brief und versteht nicht, warum der Rechtsanwalt 123 € von ihm haben will. Und was er nicht versteht, gibt es in seiner Welt nicht.

Doch ich werfe ihm schon meinen Vorwürfe um die Ohren, dass es nur so raucht.

"Was hast du gemacht?"

"Das kannst du doch nicht machen!"

"Woher soll ich das Geld bis zur nächsten Woche nehmen?"

Mit diesen und anderen Formulierungen mache ich ihm den nächlichen Klick madig und ein schlechtes Gewissen. Mein Sohn wehrt sich.

Doch das hilft nichts.

Ein Brief von einem Rechtsanwalt, das geht in die Kosten und schnell kann aus einem banalen Betrag eine hohe Summe werden.

Die Anwaltsbrief enthält eine Drohung - "Wenn sie ihr Alter falsch angegeben haben und doch noch keine 18 Jahre sind, dann können sie wegen Betruges belangt werden"

"Welches Alter hast du eingetragen" bevor sich meine Stimme überschreit, wird sie schmerzhaft schrill.

"Das weiß ich nicht mehr" mein Sohn wehrt sich weiter.

"Wie, das weiß du nicht mehr? Weißt du überhaupt, was du machst?" verstärke ich sein schlechtes Gewissen. Mein Ärger schäumt über, weiß nicht, wo ich jetzt so aus dem Hüfte 123 € hervorzaubern soll.

Ganz dumpf wird ist mir klar, das können nur Abzocker sein. Doch meine Angst vor einer Kostenfalle ich größer. Ich rufe die Hotline der Internetseite an, die auf IHR Geld wartet. Eine nette freundliche Stimme am Telefon weißt mich gleich darauf hin, das es sich um eine Plattform handelt, die nur für 18 Jährige gemacht ist. Sie schaut während des Telefonats noch in die Anmeldung und nennt mir das angegeben Geburtsdatum - es ist 2 Jahre nach oben geschraubt.

Schuldbewußt lege ich den Hörer auf und zahle das Geld. Mein Sohn ein Betrüger - da kann ich nichts machen - "Eltern haften für ihre Kinder".

Doch kann ich den bitteren Nachheschmack, dass es sich um eine Falle handelt nicht los werden.

4 Wochen später erhält mein Sohn wieder einen Brief. Wieder von einem Rechtsanwalt, wieder der selbe SchuldBetrag, wieder der selbe Wortlaut. Das kann doch nicht sein, es ist doch alles bezahlt.

Als sich die erste Aufregung gelegt hat, erkenne ich erst den kleinen Unterschied - der Name meines Sohnes ist geringfügig geändert worden. Aus einen Buchstaben einen Doopelbuchstaben - das ändert am Wortlaut nichts und der Brief bleibt noch zustellbar.

Jetzt ist mir klar - mein Sohn ist in eine Internetfalle getappt und meine Zahlungsmoral wurde mir hier zum Verhängnis.

Trio Schmidtlein - Tank räumt schamlos ab

Schmidtlein sind die Brüder und haben sich viele Internetplattformen geschaffen, die ihnen massenhaft Jugendlichen zuschanzen.
Tank ist der Rechtsanwalt, der die betrügersichen Handlungen der beiden juristisch - sprich Drohbriefe an die Jugendlichen - unterstützt.

Dabei kommt mir in den Sinn
"Im Mittelalter wurden betrügerischen Händlern die Hand abgehackt"

Ich hab selten blutrünstige Gedanken, doch wenn auf betrügersiche Weise mein ehrlich verdientes Geld abgenommen wird, dann läßt sich auch der Gedanke nicht mehr unterdrücken.

Gestern erfuhr ich über Akte24 - den beiden Betrügerbrüder geht es nach langen Untersuchungen an den Kragen. Sie müssen ihre Gewinne aus den vielen Internetseiten nachweisen, die die Jugendlichen auf ihre Plattform lockten. Der Gewinn - erschlichenes Geld - es muß an den Bundesgerichtshof überweisen werden - Ihr Umsatz im Betrugsgeschäft wird auf mehrere Millionen geschätzt.

Endlich - endlich - ich werde den bitteren Nachgeschmack los - denn jetzt müssen die beiden ihre Rechnung zahlen.
LaWe

Sonntag, 25. März 2007

Zwitsch - Frauen/Männer -Tausch

Damals - vor 3 Jahren - trafen sie sich zufällig. Vier Leute gehen in die Disko. Eine davon bin ich und ein Mädel, das oft meine Nähe suchte und ein mir bekanntes junges Pärchen, dass sich seit geraumer Zeit in den Haaren lag. Für alle sollte der DiskoAbend eine Abwechslung in den Alltag bringen.

Schon von der ersten Sekunde der Begegnung an knisterte es zwischen ihm und dem Mädel an meiner Seite. Sie unterhielten sich weltvergessen über alles, was sie bewegt. Selbst der DiskoLärm konnte die Unterhaltung nicht unterbrechen.

Sie, die andere Hälfte des zerstrittenen Pärchens, geriet in Panik und grummelte mir die Ohren voll. Ihrem Temperament verdankte er eine dicke Narbe am Hals, eine lebenslange Erinnerung an die temperamentvolle Frau. In meinem Augen hatte sie mit dem Schnitt auch die Beziehung beendet. In ihrer Erkenntnis war sie jedoch nicht so weit, so nahm ihr Grollen kein Ende. "Du brauchst einen Tiger und kannst den Mann nicht dafür betrafen, dass er nur ein Schmusekater ist" brüllte ich ihr im Lärm der Disko in die Ohren.

Ihr Temperament konnte nicht verhindern, dass die beiden über Nacht ein Paar wurden.

Nach einem Sommer glücklicher Liebe rief er mich an "I. kannst du uns helfen?"

Das klangt nicht gut.

Wenig später saßen sie bei mir auf der Chouch und erzählten von ihrer zerbrochnenen Liebe. Sie war enttäuscht. Nicht nur, dass er seit seinem neuem Job keine Zeit mehr für sie hatte, nein, sie fand auch eindeutige Indizien, die auf eine andere Frau hinweisen. Der Strick zog sich für ihre Beziehung in dem Moment zu, als sie in eine neue Beziehung eintrat.

Da war guter Rat teuer - und gut Zureden nutzlos.

Mit hängenden Ohren zog er wieder bei mir ab.

In der letzten Woche wieder ein Anruf "I. können wir bei dír vorbei kommen?"

Gestern sitzen sie wieder auf meiner Chouch und erzählen "Wir kommen nicht wirklich voneinander los" Er legt dabei seinen Kopf auf ihre Schulter und ihre Hand liegt auf seinem Oberschenkel.

Wir unterhalten uns über alte und neue Zeiten ihrer Beziehung, die jetzt einen ganz anderen Charakter trägt.

"Ich will dich" beteuert er in jeder Minute erneut.

Sie - sagt ja und nein und weiß nicht warum. Die alte Verletzung ist vergessen und doch reicht es für einen letzten Schritt in die alte Beziehung nicht. Die Ja´s und Nein´s versetzten seine Gefühle in eine Achterbahn, die rasant eine Strecke von Hoffnung und Hoffnungslos abfährt.

"Erst als ich dich verloren hatte, wußte ich, dass ich dich wirklich wollte" beteuert er erneut.

Wir unterhalten uns über Gefühle, die sie in die Beziehung investiert hatten. "Es kam ja nichts vor dir zurück" sie rechnet auf - er rettet sich und rechnet gegen und sagt "Nein, von dir kam nichts zurück".

Bevor kaufmännische Aufrechung der investierten Gefühle weiter in rote Zahlen abgleitet, bitte ich um Gehör.

"Gefühle lassen sich nicht aufrechnen. Jeder von euch hat auf Glück gesetzt - jedoch lagen eure "Chips" an unterschiedlicher Stelle, einer anderen Farbe, einer anderen Zahl, einer anderen Prirorität in Leben und so konnte nur einer von euch - wenn überhaupt - gewinnen.

Damit beenden wir das Gespräch über fehlinvestierte Gefühle.

"I. kann ich dich um etwas bitten?" fragt sie mich.

"Klar" antworte ich gespannt und neugierig auf ihre Bitte.

"Kannst du deine Tarot-Karten rausholen?"

Die jungen Leute fanden es schon immer spannend, was die Karten zu ihrem Leben sagten und welchen Weg sie in die Zukunft weisen.

Ich hole die Karten vor. Meine neuen Karten sehen märchenhaft aus, die Erklärungen dazu sind weniger mystisch und damit verständlicher.

Ich bin erleichtert weil ich aus der Nummer als Krisenberaterin entlassen werde und überlasse ihr den Einblick in ihr weiteres Schicksal den weisen Karten.

Schicksal?

Vor kurzem las ich in einem Buch - es gibt kein Schicksal, sondern nur eine Korrektur eines falsch gelebten Lebens.

Wir mischen die Karten und legen ihr Blatt auf. Eine simple Legeart von links nach rechts:
- was war - Vergangenheit
- was ist - Gegenwart
- was kommt - Zukunft

Ihre Karten liegen gut, weisen auf eine gradlinige Enwicklung hin. Sie ist erleichtert und zufrieden. Wir sprechen über den Inhalt der Karten, die als Inspiration und individuelle Inperpretation eine gute Grundlage bieten.

Seine Karten enthalten Tod und Teufel.

Wir besprechen auch seine Karten und der sagt: "Die passen, wie er Arsch auf dem Eimer"

Als Abschluß legen wir die Karten für ihre Beziehung. Sie halten sich die Hand und ich decke die erste Karte auf "Was war".

Als wir den Inhalt der ersten Karte - der Vergangenheit -besprechen, klinkelt es an meiner Tür. "Ich bin J. Freund. Kann ich reinkommen?"

Oh shit - ein Treffen der Rivalen in meiner Wohnung? Dafür sehe ich mich nicht mehr zuständig und ich rufe sie.

Sofort springt sie in ihre Garderobe, wirft ihm noch einen Kuss aus der Ferne zu und sich dann in die Arme des aktuellen Freundes, von dem er zu seinem Glück nichts ahnt. Ich komme nicht mehr dazu, den Rest der Karten aufzudenken und er geht im Glauben, es wäre ihre Feundin, die sie abholte, zur nächsten Straßenbahn.

"I. soll ich dir mal was sagen?"

"Ja, wenn du möchtest" antworte ich.

"Ich will nur J.- nur sie und ich habe Angst - ich bleibe sitzen" offenbart er mir und ich sehr nicht nur seine Angst, sondern auch die Torschlußpanik in seinen Augen.
Er ist 22 Jahre alt und als er zur Straßenbahn geht klingt eine alter Weise in meinem Ohr:

"Beim erstenmal, da tut's noch weh,
da glaubt man noch,
dass man es nie verwinden kann,
dann geht die Zeit, und peu à peu
gewöhnt man sich daran.“

LaWe

Mittwoch, 21. März 2007

unheimliche Begegnung

Gestern stieß ich mich beim Schreiben in meinem Blog zufällig auf die Frau gegen Einsamkeit . Ursprünglich wollte ich mein Augenwerk auf "Kranksein hält fit" konzentrieren. Die beiden alten Herren aus der Straßenbahn hält der Gang zu ihrer gemeinsamen Ärztin scheinbar fit, denn sie laufen und laufen von einer Sprechstunde zur anderen. Erst am Ende meines Eintrags stieß ich auf die Frau gegen die Einsamkeit.

Der Zufall wollte es, dass ich noch einmal - und zwar nur wenige Minuten später - damit konfrontiert wurde.

Mein Weg zur S-Bahn führt über einer Brücke.



Nur selten begegnet man einem Menschen auf dem Weg zur S-Bahn. Doch gestern traf ich auf einen Mann, der mir schon zu einem vertrauten Menschen geworden ist. So, als wäre es sein täglicher Job ist er ständig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unserer Stadt unterwegs. Ohne Tasche oder Beutel in der Hand, äußerlich ruhig durchquert er doch voller Unrast tagsüber mehrmals allein die Stadt. Nur einmal sah ich ihn in Begleitung einer Frau.

Damals ging der rauchend über eine Straße, gefolgt von einer Frau. Sie sah sich aufgeregt und hilflos um, erwischte meinen Blick und sagte aufgelöst zu mir „Er hört nicht auf zu rauchen und macht sich damit krank“. Ich bestätigte ihre Ängste und dann folgte sie auch schon wieder im Eilschritt dem Mann, der vielleicht ihr neuer Partner war.

Danach sah ich ihn nie wieder in Begleitung.

Gestern kam er mir auf der Brücke entgegen. Ein vertrautes Bild für mich. Der Mann der sein Leben in der fahrenden Straßenbahn verbringt.

Als der Mann mich sah, blieb er stehen und das fand ich mehr als merkwürdig. Doch dann zog er ein Taschentuch hervor und putze sich laut und kräftig die Nase. Erleichtert ging ich weiter und an ihm vorbei, jedoch nicht ohne ihn aus meinem Seitenblick zu beobachten. Während wir aneinander vorbeigingen sah er mich auch – obwohl er noch das Taschentuch an seiner Nase hielt – aus seinem Seitenblick an.

Das gefiel mir gar nicht und machte mich auf einen Schlag unbehaglich. Ein alter Mann – er beobachtet mich aus dem Seitenblick.

Mit flotten Schritten und einen lauter hörbarem Herzklopfen marschiere ich an ihm vorbei, doch meine Augen halten den Kontrollblick auf dem Weg weiter aufrecht. Er macht eine Kehrtwendung und folgt mir. Ich spüre ihn in meinem Rücken und gehe nicht hastig aber schnell. Das lässt den Abstand zwischen uns größer werden.

An der einsamen Haltestelle der Stadtbahn angekommen hoffe ich, dass er wieder auf seinen ursprünglichen Weg zurückgegangen ist, nämlich weg von der Haltestelle.

Doch nein – nur noch wenige Meter, dann würde er vor mir stehen. Ich hab keinen Bock auf eine unangenehme Auseinandersetzung.

Noch 6 Minuten Wartezeit.

Meine Gedanken fliegen jetzt hin und her, denn das Unbehagen in meinem Bauch will kein Ende nehmen. Ich weiß – ich kann den Mann ohne Probleme ich die Ecke drücken - ihn kunstvoll zu Boden werfen – doch will ich das?

Will ich mit einem alten Mann in einen Ringkampf eingehen?

Warum verfolgt er mich überhaupt? Wir sind uns in den letzten Jahren schon hundertfach begegnet, doch immer aneinander als fremde Menschen
vorbei gegangen.

Sicher ist er harmlos, doch das Unbehagen setzte bei mir schlagartig ein, als er just in dem Moment seine Richtung änderte, als mich sah. Ich mag auch kein Gespräch mit dem Mann und entschließe mich, die Haltestelle wieder zu verlassen. Doch nun führt kein Weg mehr an ihm vorbei. Er steht schon fast hinter mir.

Ich schaue auf meine Uhr – es sind immer noch 5 Minuten Wartezeit.

„Na, wollen sie schon wieder gehen?“

„Ich bin mir nicht sicher, ob die Bahn heut überhaupt fährt“ täusche ich vor.

„Heut fährt sie wieder richtig“ und dann erklärt er mir, dass sie Bahn nur am Wochenende Schienenersatz fährt.

„Aha“ antworte ich ihm erstaunt und verziehe mich noch einmal ins Wartehäuschen. „Shit – mit gefangen – mit gehangen“ denke ich mir und will jetzt das Beste aus der Situation machen.

Ausgedehnt und Minuten schindend studiere ich den Fahrplan rauf und runter. Erleichtert registriere ich den nächsten wartenden Fahrgast an der Haltestelle. Die Lage entspannt sich für mich und die letzten Warteminuten vergehen im Fluge.

Die S-Bahn fährt vor. Ich steige ein und sehe im Seitenblick den Dauerfahrer ebenfalls ich die Bahn steigen. Doch diesmal trennen sich unsere Wege – ich gehe in den linken Wagen und er in den rechten Wagen den Bahn.
LaWe

PS- das Bild machte ich letzten Herbst. Ich wollte einen großen Vogel im Anflug auf den Sanddornstrauch fotografieren. Bei der Gelegenheit lief mir der Mann ins Bild, von dem in diesem Eintrag die Rede ist.

Samstag, 17. März 2007

Ich hänge .......

  • an meinem Leben
  • an meiner Familie
  • an meiner Heimat
  • an meinen Gewohnheiten
  • an meiner Gesundheit
  • an meinem Hobby
  • an meinen Werten
  • an meinem Geldgeber
oh shit - an dem hänge ich nicht

von dem bin ich ja

abhängig

LaWe

Montag, 12. März 2007

Schlacht mit einem Giganten

Und sie werden alles daran setzen - den Kleinen noch kleiner zu machen.

Was man unseriösen Unternehmen erwartet, trifft man an bei den scheinbar seriösen Unternehmen an. Auch im Internet. Doch solche bekannte Internet-Unternehmen wie GMX schlägt sich auch mit undurchsichtigen Dienstleistungsverträgen durch das Internet.

Naja - lange Rede kurzer Sinn. Bei flattert ein Mahnbescheid ins Haus - InkossoBüro. Mein Sohn hat eine kostenpflichtige Dienstleistung angeklickt und muß zahlen. Nach meinem Theater "Was hast du denn schon wieder gemacht?" untersuche ich seinen neuangemeldeten Account - nichts zu finden, was nach kostenpflichtig aussieht. Ein Postfach ohne Extra´s.

Ein schneller Anruf bei GMX geht über eine kostenpflichtige HotLine. Bis ich mich durch das TonMenü geklickt hab ist der halbe Vormittag rum - und bis auf der anderen Seite jemand Zeit für eine Nachfrage hat - das ist der Tag schon rum.

Nach mehreren Anläufen klappt es - ich bekommen jemand auskunftsfähiges an die Strippe.

"Wofür muß mein Sohn überhaupt bezahlen?" frage ich nach.

"Er hat das Virusprogramm angeklickt"

Endlich weiß ich wofür das Gerd rüberwachsen soll.

"Aber er ist doch noch gar keine 18 Jahre. Das kann man doch aus den Geburtsdaten erkennen und man darf mit ihm doch noch gar keine Geschäfte mit Dauerauftrag machen"

"Dann schicken sie uns einen Brief mit einer Kopie seines Ausweises. Und erklären sie GMX gegenüber, dass sie als Erziehungsberechtigter dem Vertrag nicht zustimmen"

Gesagt, getan - ich erkläre meine Nichtzustimmung gegenüber GMX.

Dann - schweigen im Walde -keine Antwort -keine Reaktion. Von GMX gibt es nichts zu lesen.

Doch dann - ein Brief - ein Mahnbescheid - eine Rechnung in 4-facher Höhe.

"Selber Schuld" werden sie mir beim InkassoBüro sagen, wenn ich sie nachher anrufe. Er hätte besser lesen müssen, besser aufpassen müssen.

Ein ähnliches Spiel hatte ich bei WEB.de als ich ein Werbeangebot nutze. In Großlettern wurde geworben und dann geschah es - eine stillscheigende Überleitung in einen kostenpflichtigen Vertrag mit Mahnbescheid.

"Aber das es ins kostenpfliche übergeht - da erwarte ich einen Zusatzklick mit der Erklärung "Ja, ich will jetzt einen Vertrag".
"Aber das steht doch in den AGB`s -so sagte man mir. Aber warum soll ich seitenlangen AGb`s lesen, wenn ich erst mal nur das Werbeangebot nuitzen will?

Aber die Giganten schlagen zu - WEB.de und GMX und sie machen weitere Anbote mit stillschweigenden Überleitungsverträgen, die automatsich in ihre Systeme übergeleitet werden.
LaWe

Dienstag, 6. März 2007

Bindung - ein heisses Eisen ?

Es ist egal, wie ich es drehe und wende, eine Beziehung bleibt für mich immer ein heises Eisen, denn sie beinhaltet u.a. einen Begriff, der für mich so etwas wie eine Leine bedeutet - Bindung, d.h. ich hab das Gefühl, eine Leine wird mir um den Hals gelegt, die mich für immer und ewig an einen Platz hält.

Um den Begriff Bindung schwirren dann so arg negativ belastete Begriffe wie
  • Bindungsangst
  • Bindungsunfähigkeit
die vielleicht unbewußt das Anlegen einer Leine vorbeugen sollen.

Ist die Bindung innerhalb einer Beziehung nicht gleichbedeutend wie Leinenzwang?

Und doch gibt es ja das Gefühl des Verbundenseins - mit einem Partner, mit einem Freund, mit einer Freundin - eine Verbindung, die ohne Leine und auch auf großer Entfernung funktioniert.

Wenn ich für mich diese Unterscheidungsmerkmale berücksichtige, fühle ich mich einigen Menschen sehr verbunden, scheue aber riguros jede Bindung, die mich auf einen Radius hält und mich im Kreise drehen läßt.

LaWe

Samstag, 24. Februar 2007

Wenn das Schillern zur Sucht wird...

Ich kenne sie nur den Schlagzeilen. Was sie als Popsängerin auf die Bühne bringt, ist mir ungekannt. Doch da sie als 17 Jährige schon Millionen auf den Konto hatte, kann man bei ihr sicher schon von einem Weltstar sprechen.

Zur Zeit überschlagen sich die Nachrichten über Britney Spears, die sie in einem ganz anderen Licht zeigt.
  • Rein in die Suchtklinik
    Raus aus der Suchtklinik
    wieder rein in die Suchtklinik
    wieder Flucht aus der Suchtklinik
    Kahlschlag auf dem Kopf
    Streit um das Erziehungsrecht
    Selbtstmordversuch
Neben der YelloPress - für die sich ihre Eskapaden in bare Münze verwandeln, äußern sich auch Psychologen zu ihrem Absturz.

"Das ist der Hilfeschrei eines kleines Mädchens" sagt der eine.

"Das ist die Sucht nach dem Schillern in jeder Lebenslage" sagt der andere.

Und ich erfahre täglich etwas mehr aus ihrem Leben, die neben dem Erfolg bisher im Schatten standen. "Von der Mutter schon als Kind zum PopStar getrimmt" sagt der Psychologe. "Sie weiß noch gar nicht, wer sie ist, hat außer ein Star zu sein, noch keine Identität"

"Doch warum flieht sie immer wieder aus der Suchtklinik, wenn sie sich doch selber einweist?" wird der Psychologe vom RadioModerator gefragt. "Vielleicht hat sie Angst davor, ohne Drogen nicht mehr kreativ zu sein"

Da erinnere ich mich an den Lebenslauf von Stephen King. In einem seiner Bücher schrieb er über seine Sucht und die Angst, nach dem Entzug nicht mehr kreativ zu sein.
  • Der enorme Erfolg seiner Bücher und Verfilmungen machte King sehr zu schaffen. Er trank Unmengen von Bier und schnupfte Kokain. An die Entstehung seines Romans "Cujo" konnte er sich kaum noch erinnern. Daraufhin unternahm er erfolgreich eine Entziehungskur. 1996 schrieb King die sechs Episoden von "The Green Mile" und schaffte es, alle sechs Teile in die Bestsellerlisten zu bringen.
Doch mit "The Green Mile" bewies er, dass es nach dem Entzug auch kreativ weiter geht.

Ich hoffe, dass Britney zu der selben Erkenntnis kommen und ihren eigenen Weg finden wird.
Mit dem Kahlschalg auf ihrem Kopf zeigt sie unbewußt der Welt vielleicht auch an, dass sie ihr ganzes Leben ändern wird

LaWe


Montag, 15. Januar 2007

Woher kommen die seelenlosen Kinder...?

Ja mit dem Lausbubgeschichten aus der Feuerzangenbowle haben die Geschichten der Jugendlichen aus Tessin nun wahrlich nichts mehr zu tun.

Auch lässt sich das Drama, dass sich Samstag Nacht in dem kleinen Ort abspilete, nicht als dummer Jungenstreich einordnen.

Das war Mord - eine geplante Bluttat - vollzollzogen an einen Ehepaar und gnadenlos und kaltblütig von zwei Halbwüchsigen, die wahrscheinlich von ihren Computerspielwahn nicht mehr runter kamen. Die Gewalt-Computer-Spiele scheinen wie eine harte Droge zu wirken, die wenn man sie zu viel konsumiert, das Gehirn für immer umdisponiert. Was folgt ist Realitätsverlust und was noch schlimmer ist, ein Verlust der Hemmschwelle.

Damit ist der Weg frei für hemmunslose Gewalt gegen das Objekt Mensch.

Eine kleine Stadt im Norden steht unter Schock. Die Nachrichten überschlagen sich, niemand kann überhaupt nachvollziehen, was in den jugendlichen Köpfen vor sich ging. Mein Sohn ist im selben Alter und ich weiß, wie schwer es ist, die Kinder in diesem Alter noch im Zaume zu halten.

Was ist los im Deutschland?

Was läuft hier mit dem Nachwuchs nicht ganz richtig?

Was macht einige von ihnen zu seelenlosen Wesen?

Was läßt sie eines Tages zu unbezähmbare Monster werden?
LaWe

Montag, 8. Januar 2007

Absturz oder Ausstieg ?

Es gibt Tage, die verlaufen genaus so düster, wie das Wetter in den Dezembertagen. Erst will die Sonne nicht aufgehen, dann bleibt die Wolkendenke geschlossen und obendrein regnet es im Dauerlauf.

Ohne sonniges Gemüt ist dann ein Stimmungstief kaum noch auszuhalten.

Und genau an solchen Tagen kommen dann auch die Informationen ins Haus, die die Wolken noch stärker absenken lassen und den Dauerregen zum Platzregen werden lassen.

An solchen Tagen brauche ich ein breites Kreuz und das Wissen um ´die Sicherheit, dass es sich alles wieder einpegeln läßt, vorausgesetzt, ich lasse den Kopf nicht hängen oder verliere gar die Nerven.

Die Geldknappheit nach Weihnachten und Jahreswechsel ist schon seit Jahren eine chronische Erscheinung auf meinem Konto. Das kenne ich, damit kenne ich mich aus. Im Gegenzug zu den extrem starken finanziellen Bewegungen in Dezember darf ich mich im Januar so gut wie gar nicht bewegen. Nur ein paar kleine Schritte durch den Spuermarkt und alle anderen Seitensprünge, wie z.B. in ein Kaffee oder ähnliches muß ich selbstdizipliniert meiden. Daran hab ich mich gewöhnt, das halte ich durch.

Doch am Freitag kam ein Anruf, der die tiefe Regenwolke noch tiefer auf meinen Kopf ansenken lies. Sie nahm mir fast die Luft und den Durchblick. Ein freundliche Stimme vom Vermieter "Sie haben ihre Miete nicht bezahlt" Oh mein Gott, die Nachricht zog sich wie ein Gewitter über meinen Kopf zusammen und schon schlugen die ersten Blitze in Bauch und Bein ein. Kribbeln in der Magengegend und weiche Knie waren die Folge.

"Bis Dienstag haben sie Zeit, ihre Miete zu bezahlen" Die Stimme klingt, als würde sie mir eine Todesnachricht überbringen. "Wenn sie nicht gleich handeln, müssen sie sterben" so die unterschwellige Botschaft der Stimme.

"Nein, ich will noch nicht sterben" setzt mein Geist dieser Todesnachricht entgegen. "Ich werde nicht unter der Brücke schlafen und meine Habseeligkeiten in einem Ald-Einkaufsbeutel mit mir herumtragen.

Ich erinnere mich an eine Geschichte unseres YogaLehrers, der uns Schüler mehr als einmal von einem Mann berichtete, der von heut auf morgen sich aus allen Lebensfluss ausklinkte und 2 Jahre seines Lebens auf einer Parkbank verbrachte. Alles betteln und flehen der Angehörigen verhallte ungehört in seinen Ohren. Standhaft hielt er sich dem Lebensfluss fern, zog seine Sinne aus dem Äußeren Leben und sah nur nach innen.

Endlich und zur Erleichterung der Angehörigen stand er - völlig verwahrlost - von seiner Bank auf, die 24 Monate sein ständiger Wohnsitz war und nahm wieder am Leben teil. Doch nicht mehr in gewohnter Weise - der eines gehetzen Menschen, der mit der Überzeugung seiner eigenen Wichtigkeit von Termin zu Termin rast um am Ende seines Leben vor der eigenen inneren Leere zu stehen.

Nein aus ihm war ein weiser Mann geworden zu dem heut viele Ratsuchende pilgern und von ihm eine gesunde Lebenshilfe zu holen.

Obwohl mich die Geschichte von dem weisen Mann stark beeindruckte, den Nerv für ein Leben auf der Parkbank kann ich nicht aufbringen. So bleiben die weichen Knie und das Kribbeln in der Magengegend. Noch online prüfe ich mein Konto und sehe zwei Abbuchungen, die ich in meiner "Überlebensformel" für die Zeit nach Weihnachten nicht berücksichtigt hatte. Große Daueraufträge auf mein Sparkonto - oh shit. Da hatte meine Wohnungsgesellschaft keine Chance an ihr Geld zu kommen.

Doch ich bin erleichtert und auch mein Vermieter wird erleichtert sein. Sein Wohnungsbestand wird zur Zeit über das Konto der WohnungsLeerstände bewirtschaftet und sie müssen nicht befürchten, noch einen Mieter zu verlieren.
LaWe

Freitag, 5. Januar 2007

heisses Eisen und kalte Füße

Helge Schneider wettert gegen Film schon vor der Uraufführung.

Die Werbung läuft bereits als Trailer und kündigt den Flim für Januar an.

Eine Hitler-Parodie sollte es werden. Doch bevor sie an die Menschen in die Kinos kommt, gibt es erst einmal Stess und Helge wettert gegen den Film, in dem er die Hauptrolle übernommen hat.

Der Regisseur verteidigt sein Projekt - seinen Film.

Das Thema Hitler ist und bleibt für uns Deutsche eben ein heisses Eisen
LaWe

In den Wind geschrieben

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Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
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abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
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