Donnerstag, 4. Juli 2013

Reise mit Hindernissen

Bevor es los geht, noch eine schnelle Entscheidung – diese oder die anderen Schuhe ? Statt für die neuen Absatzschuhe entscheide ich mich für die schnellfüßigen Laufschuhe. Zwischen Bahnhof Stralsund liegen 20 Minuten Fußweg und den muss ich mit Reisegepäck bewältigen.

Bevor es los geht, stellt mir mein Hinterkopf noch eine weitere Frage, die im Grunde schon entschieden ist. “Hätte ich vielleicht doch besser mit dem Zug fahren sollen?” Doch 3 Stunden zuvor verschickte ich meine Bestätigung-SMS an die Mitfahrgelegenheit, dir für wenig Geld Mitreisende mit an den gemeinsamen Zielort nimmt. Ich nutze dieses Netzwerk schon lange und war bisher super zufrieden. Also warum die dumme Frage in meinem Hinterkopf? Ich schiebe sie wie einen Vorhang vorm Fenster beiseite, damit Licht ins Dunkle kommt. Die Zusage auf meine Nachfrage kommt Stunden später für die Mitfahrgelegenheit , war aber eindeutig: “Hey..ja, kannst mitkommen, Hole eine Person um 12. 30 am Parkplatz /Kreuzung vor der Kogge ab. Kannst morgen früh ja noch anrufen” Na..besser kann es ja nicht klappen. “super, ich komme zur Kreuzung” sende ich per SMS zurück. Warum zweifelt mein Kopf daran, dass es diesmal nicht klappen könnte ? Manchmal verstehe ich meinen Kopf nicht.

Mit Rucksack, Hut und Wanderstock mache ich mich auf den Weg zu meiner ersten Reise nach Hiddensee. Obwohl die Insel Rügen für viel Jahre meine Heimat war, auf Hiddensee war ich bisher noch nie. Deshalb wird die Überfahrt mit der Fähre von Stralsund nach Hiddensee für mich eine Jungfernfahrt. Ich freue mich und erwarte am vereinbarten Platz auf meine Mitfahrgegelegenheit.

Zur Kogge ist ein altes,  bekanntes  und beliebtes Fischrestaurant mit einer langen Geschichte. Es liegt, wie man auf dem Foto sieht direkt an der Schnellstraße Richtung Ost. Perfekter Treffpunkt. Bis 12. 30 Uhr ist es noch etwas Zeit. Super…besser als auf den letzten Drücker kommen. Ich warte und warte..starre fast jedem 2 Wagen, dass auf die Kreuzung einbiegt ins Auto, bis endlich ein Wagen hält. Super, es ist 12. 30 Uhr – DAS  muss die Mitfahrgelegenheit sein . Doch von einer 2. Person ist nichts zu sehen. Wo die wohl sein mag? Fragend schaue ich in den Wagen, der Fahrer – er bearbeitet wie wild mit der linken sein Handy, wahrscheinlich ist er man simsen – schaut kurz in  meine fragenden Augen. Durch den Scheibenschlitz frage ich ihn” Sind sie die Mitfahrgelegenheit nach Stralsund ?” Zeitverzögert kommt die Antwort: “Nein” Ok..das war er also nicht. Ich bin ganz froh, der Typ sah so super dynamisch aus, dass es für mich schon künstlich und steril  aussah. Ich gehe wieder zu meinem Gepäck und wundere mich, wo meine Mitfahrgelegenheit bleibt? In DEN Wagen steigt ein junger Mann ein ,der aus dem Gebäude kommt, dann braust der Wagen davon. Komisch – Zeit und Ablauf stimmen, aber die Absicht nach Stralsund zu fahren nicht.

“Warum hab ich mir nur die Handynummer und nicht die Wagennummer notiert?” frage ich mich vorwurfsvoll. “Weil das bisher immer alles super geklappt hat” antwortet mein Beruhigungssystem.  !0 Minuten sind verstrichen und die Möglichkeit, auf den Zug auszuweichen ebenfalls. Ich melde mich per SMS: “Hey..ich stehe vor der Kogge und warte, Bleibt die Fahrt noch im Zeitplan ?. Sonst muss ich zur Bahn “ Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: “Ja..da ruft wohl die Bahn. Bin ohne dich los, da du ja nicht zugesagt hast hast !!!!!!! “

Fragezeichen Nummer 1 in meinem Kopf: “wie kann man als Fahrer aus einen fahrenden Auto so schnell auf eine  SMS antworten?” Aber junge Leute sind vielleicht sooo dynamisch und können Autofahren und SMS´n in einem Atemzug schreiben.

Misstrauische Frage Nummer 2 : “war das vorhin vielleicht doch die Mitfahrgelegenheit, die entschieden hat, mich doch lieber stehen zu lassen? Vielleicht als Bestrafung, weil ich mich nicht per Anruf, sondern per SMS zurück gemeldet habe? “ Ich will es jetzt wissen.

“Ich hatte dir eine Bestätigungs-SMS geschickt” setz ich mich zur Wehr.

Wieder kommt die Antwort des Fahrer während seiner Fahr zügig:”Nichts angekommen!!. Wenn einem was wichtig ist, wäre anrufen sicherer!! Sorry für die Umstände….” schulmeistert er mich. Ok..mir wird plötzlich klar, ich habe mich nicht an seine Regeln gehalten, die mit  dem den schwachen Verb “Kann” formuliert wurde. “KANNST ja morgen früh anrufen” hieß es. Übersetzt sollte es wohl heißen “Wenn du mich nicht anrufst, dann lasse ich dich im Regen stehen” Ich bin an einen Eiermann geraten. “Ich habe ja soooo dicke Eier und zeige dir, weil ich die Macht  dazu habe meinen dicken Daumen”

Das war´s dann..ich habe Klarheit. Meine Zug wird kaum mehr erreichbar sein. Bis zur Abfahrt des Zuges sind es nur noch 16 Minuten. Trotzdem versuche ich mein Glück, obwohl die Aussicht  mit einmal Umsteigen bis zum Bahnhof gleich null ist. Die nächste Bahn ist meine und mit Glück erreiche ich am Umsteigplatz sofort die richtige Bahn Richtung Hauptbahnhof. Ich zähle die Minuten, die mir noch bis zur Abfahrt bleiben..3..oder nur noch 2? Egal, ich versuche trotzdem weiter mein Glück. Mit Fahrstuhl und Treppenrasen erreiche ich wider Erwarten den Zug. Kaum schließt sich die Tür hinter mir, verlässt der Zug Richtung Stralsund dem Bahnhof. Ich kann es nicht glauben, aber ich habe den Zug doch noch geschafft. Vielleicht hätte ich meine Zweifel am Anfang doch mehr Beachtung schenken sollen? Aber egal..mit dem Zug 13.01 Uhr in Richtung Stralsund erreichte ich die Fähre Richtung Hiddensee um 14.50 Uhr mit Sicherheit.

Der Zug war randvoll mit Menschen und Fahrräder zugestopft. Über Gepäck steigend und mit Bauch einziehen winde ich mich durch die Massen und finde sogar noch einen Sitzplatz. Die Fahrkarte muss ich nachlösen..aber was soll´s. Ich sitze im richtigen Zug und die 3 Euro Nachlösegebühr tun mir auch nicht weh. Vergeblich warte ich auf den Schaffner. Erst 5 Minuten vor Stralsund ist er in Sichtweite, doch er ist so mit dem Nachlösen der Fahrkarten für ein Gruppe beschäftigt, dass er mich vor Ausstieg nicht mehr erreicht. Kostenlos von der Bahn befördert, besser kann die Entschädigung für die geplatzte Mitfahrgelegenheit nicht sein.

Im strömenden Regen erreiche ich den Fährbahnhof.Obwohl ist noch viel zu früh dran bin, kann ich die Fähre schon betreten und so den alles durchnässenden Regen ausweichen.

Die Wolken, die sich über Stralsund zusammenziehen machen den Eindruck, dass es mit dem Regen nie wieder aufhören will. Für meine erste Hiddensee Reise hätte ich mir mehr Sonne gewünscht, ebenso für meine Familie, die dort  in einem Häuschen direkt am Wasser schon ein paar Tage Urlaub macht. Aber egal..ich sollte nicht unzufrieden sein. Bis jetzt ist trotz des Fehlstartes doch alles super gelaufen.

Die Fähre verlässt den Hafen und bietet mir als Freizeitfotograf noch ein paar schöne Bilder.

 

Stralsunder Skyline unter dicker Wolkendecke

Zarte Bilder in der Regenwand

 

Die Wetterlage über Stralsund aus der Entfernung

 

Bootsfahrt ins Graue

 

 Die Überfahrt dauert 2 1/2 Stunden.

Mit Füße hochlegen, dösen, lesen oder Kaffee trinken vertreibe ich mir die Zeit.

Der Wettergott meint es gut mit mir. Er lässt den Himmel während des Fahrt aufhellen.

Die schweren Wolken weichen den Sonnenstrahlen.

 

Die Anlegestelle Vitte ist in Sicht und mit der Fähre steuert ein kleines Fischerboot der Hafen an.

In Vitte angekommen

Am Fährhafen werde ich von meiner Familie schon mit Freunden erwartet

Wenig später genieße ich diesen traumhaften Ausblick auf dem Zimmer des Ferienhauses meiner Familie

Mein 2 tägiger Kurzurlaub mit meiner Familie  auf Hiddensee kann beginnen

 

LaWe

Freitag, 28. Juni 2013

der Sockelheld

So muss sich ein Nackenbiss anfühlen, wenn eine Löwenmutter ihr Junges im Nacken packt um es an seinen Platz zu tragen. Der Schmerz im Nacken strahlt bis in die Haarwurzeln und löst eine Starre im Körper aus, der nun schlaff im Mau der Löwin hängt. Noch benommen vom Schmerz in meinem Kopf erwache ich viel zu früh aus meinem Schlaf. Ich bin fühle mich genau so als hätte eine Löwin mich in ihrem Maul und trüge meinen erstarrten Körper auf einen anderen Platz. Schwerfällig erhebe ich meinen Kopf und platziere ihn an das Fußende meines Bettes und schlafe weiter. Den Kopfschmerz wegschlafen, bevor es hell wird. Mit dem Schlafen fallen aber nun die Träume über mich her.

Der vollbesetzte Bus, in dem ich im Traum sitze, ist schon auf Reisen, an einen Ort, auf den ich mich freue. Ich habe Reisefieber und will diese freudige Erwartung auf den fremden Ort mit jemanden teilen. Von den Mitreisenden ist jedoch niemand dabei, den ich kenne oder mit dem ich meine Freude teilen wollte. Alle sitzen ganz artig und gelangweilt auf ihren Plätzen. Der Bus sieht perfekt aus, die Menschen sehen gelangweilt aus, ich will raus. Ich mag diese perfekte Welt nicht, sie langweilt mich. Nichts wie raus hier. Die nächste Haltestelle wird mein Ausstieg ohne Rückkehr in den Bus, er fährt ohne mich weiter. Mit der Gewissheit, dass ich jemand dort treffe, mit dem ich die Freude teilen kann, strebe ich auf den fremden Ort zu. Ich sollte dort jemand treffen und mit ihm gemeinsam weiter reisen, den ich mir im Traum nicht vorstellen kann. Doch der Jemand ist nicht mehr da, hat sich selber schon auf den Weg gemacht. Er kannte meine Absicht mit ihm zu reisen nicht – woher denn auch. Hilfsbereite Menschen wollen mich mit auf ihren Weg nehmen, der dem Jemand folgt. Ich bin froh, nicht auf der Strecke zu bleiben und reise mit den Fremden.

Schnitt und Szenenwechsel

Ein große Feierrunde sitzt am Tisch und ich mitten unter ihnen. Achja..so zwischen lustigen Gesellen fühlte ich mich immer wohl und gut aufgehoben. Alle sind in bester Stimmung und gesellig miteinander. Doch niemand bemerkt mich in ihrer Runde, so als wäre ich gar nicht da. Alle kommunizieren miteinander und niemand mit mir. Doch nein, mir gegenüber, auf der anderen Stirnseite des Tisches sitzt ein Paar, dass nur mit sich beschäftig ist. Sie sitzen hinter Glas und kommunizieren heftig miteinander. Ich verstehe kein Wort, doch gute Worte werden zwischen ihnen nicht ausgetauscht. Es ist eine stumme Kommunikation, die über Blicke, Gestik und Körpersprache läuft. Das Glas, hinter dem das Paar sitzt ist wie ein Fenster, durch das man in die Zimmer der Menschen schauen kann und nicht nur das, es vergrößert derart, dass ich glaube, mein Augen verhalten sich wie eine Kamera, die das Bild zoomt, so das ich meine Nase fast an dem Glas glaube. Und was ich jetzt ganz nah sehe, das glaube ich nicht. Die Frau, die wortlos kommuniziert, bin ich. Ich schaue mir selber zu, wie ich den Mann an meiner Seite erwartungsvoll ansehe. Vielleicht erwarte ich von ihm eine Zirkusnummer oder will ich ein Husarenstück sehen ? Ich weiß es nicht. Aber auf jeden Fall erwarte ich etwas, was mit begeistern und hinreißen soll. Was ich als Zuschauer aus Distanz sehe ist, das  der Mann sich sie größte Mühe gibt.Er zeigt Verrenkungen, doch einen anerkennenden Blick von mir erntet er nicht. Seine Verrenkungen werden größer und weiter, aber er verändert sie nicht,  meine enttäuschenden Blicke werden deshalb deutlicher. Er will mich auf seine Weise beeindrucken und gewinnen und ich will ihn mit meinen Augen sehen, diese aber warten auf eine anderen Verrenkung. Er verrenkt sich bei seinen eigenen ausladenden Verrenkungen. Er schäumt dabei vor Wut über. Der Schaum hüllt beide ein, sie können sich nun nicht mehr sehen. Die Scheibbe ist ein Glaskasten, der aufgestaute Schaum bringt alles zum Platzen, der Glaskasten fliegt in die Luft und als  Schaum und Trümmerteile sich wieder gelegt hatten, war niemand mehr da. Nur noch ich, der Außenseiter der Feiergemeinde  und stiller Beobachter meiner zersprungenen Partnerschaft.

Erwachen aus dem Traum und dem Schlaf mit schwerem Kopfschmerz, der nicht enden will. Eine Löwin hält mich noch am Nacken und am Boden. Mit einer Kopfschmerztablette will ich den Schmerz abkürzen, umgehen und aus der Welt schaffen. Die Tablette muss nur noch wirken, doch das Tageslicht ist noch unerträglich, der Rückzug in meine Höhle unumgänglich.

Halb im Schlaf oder nicht ganz wach arbeitet mein Hirn auf Hochtouren. Es arbeitet nicht nur, es bearbeitet alles mögliche und nutzlose was im Kopf schwirrt. Mein Kopf  fühlt sich heut wie der Planet Erde an, um dessen Orbit der seid Jahren angesammelte Weltraumschrott kreist. Alle Trümmerteile meines Lebens rauschen an meinen Augen vorbei, kaum gesehen, schon wieder weg, bis auf ein Trümmerteil, ein Sockel, der schwebt in Zeitlupe und hält sich vor meinen Augen. Wenn ich die Augen nicht verschließen will, muss ich ihn ansehen, denn er hängt schon fast vor meiner Nase, seine körperliche Nähe erdrückt mich fast. Der Sockel dreht sich freischwebend vor meinen Augen, ich kann seine Aufschrift lesen: “Mein Held”. Wenn da je ein Held drauf gestanden hat und das auch mein Held sein sollte, das ist er nicht mehr da.

Wo ist mein Held?

Ist er geflüchtet ? 

Ist er weg gelaufen?

Ist er vom Sockel gestoßen worden?

War der Sockel schon mal besetzt und niemand anderes durfte ihn einnehmen?

Das war die große Frage, wahrscheinlich trifft diese Frage sogar den Nabel meiner Welt.

Unbewusst beschäftigte mich diese Fragen schon seid Wochen. Sie tauchte in meinem Kopf nach dem Besuch bei meinem Exmann auf. Vor –zig Jahren wurden wir geschieden. Er verstand mich nicht, ich verstand ihn nicht. Er war ein Einzelgänger, ich ein geselliger Typ. Er war immer etwas brummig und ich die Freundlichkeit in Person. Er war immer streitlustig und ich suchte nach Harmonie. Er hatte einen guten Kern unter einer rauen Schale, ich führte die Sanftmut aus, war grün hinter den Ohren und kannte mich selber noch gar nicht. Mein Opa sagte damals. als alles anfing und er den angehenden Mann seiner Enkeltochter sah: “De mogt Ir..doch kaputt”  - in hochdeutsch: Der mach Ir… doch kaputt”. Er sollte Recht behalten, ober vielleicht nicht so ganz, denn bevor ich zerbrach, machte ich mich aus dem Staub.

-zig Jahre nach unserer dramatischen Trennung saßen wir wieder mal am gemeinsam am Tisch und sahen uns alte Bilder an. Er hatte sie für mich aussortiert, es waren Bilder unserer gemeinsamen Zeit, damals, als wir noch jung waren, das Leben noch vor uns hatten, die Weichen für ein gemeinsames Leben noch in den Händen hatten. Unsere Gesichter auf den Bildern waren noch Faltenfrei, die Haare waren voll und noch kein bisschen angegraut. Damals waren wir verbissen und konnten den Klammergriff von der eigenen Seele nicht mehr lösen. Nach –zig Jahren haben sich auch die Trümmerteiler der explodierten Ehe wieder gelegt und ich sah das erste mal in ihn den Mann, der er wahrscheinlich für mich immer sein wollte. “Mein Held” Aber alles was er damals tat, um auf dem unsichtbaren Sockel “Mein Held” zu kommen machte mir Angst und dass machte ihn wütend und verbittert. Und wenn er schon den Platz auf dem Sockel: “Mein Held” nicht einnehmen konnte, so sollte diesen Platz auch niemand anders einnehmen und so vertrieb er voll Wut immer noch überschäumend erfolgreich einen anderen Bewerber auf Nimmerwiedersehen.

So langsam löst sich nun auch der Nackengriff von meinem Nacken. Ich habe meine Rolle in dem Trauerspiel zwischen Mann und Frau erkannt und akzeptiert. Mein Hang dazu, jemand auf den Sockel stellen zu wollten, muss nicht immer zum besten Ende führen.

LaWe

Dienstag, 18. Juni 2013

Stirnhöhle eine Opiumhöhle ! ?

Wenn man Glück mit Gold aufwiegt, ist es für viele Menschen wertvoller als Gold. “Geld macht nicht glücklich” im Sinne von Glück, wie man es z.B. im verliebtsein erlebt. Wer glücklich ist, sieht die Welt unerklärlicher Weise mit anderen Augen, davon kann ein frisch Verliebter ein Lied singen. Glück macht  Mut und erneuert die Hoffnungen. Der Glückliche sieht Widerstände im Leben weniger dramatisch als der “Immer ICH -  hab ich ein Pech- Typ”

Ist glücklich sein aber eine Glückssache wie ein Lottogewinn?

Manfred Spitzer sagt: “Nein,Glück ist keine Glücksache sondern Kopfsache”

D.h. also ich muss nur über  meinen Verstand mein Glücksgefühl dazu aufrufen, mich glücklich zu machen? Ich hab´s versucht und nix ist in mir passiert, was ich als  Glück bezeichnen könnte. Vielleicht gab´s einen kleinen Glücksmoment, weil ich aller, was Manfred Spitzer über Geist und Gehirn sagte, ohne Probleme verstanden habe, denn es fällt mir in der Regel schwer, den Worten der Wissenschaftler zu folgen, wenn sie einer Sache total auf den Grund gehen. Irgendwann kann ich dann nicht mehr folgen und sehe nicht mehr durch und steige geistig aus.

Aber bei Manfred Spitzer ist es anders. Obwohl er die komplizierten Vorgänge im Gehirn dem Zuschauer fast wissenschaftlich erklärt, ICH kann ihm als Nichtwissenschaftler auch folgen. Es tritt für mich ein besseres Ergebnis ein, als erwartet, denn seinen Ausführungen kann ich ohne Probleme folgen und das machte mich für einen Moment glücklich. So gehen lt. Spitzer unser Geiste und Gehirn mit Erwartungen um. Als Reaktion auf ein besseres Ergebnis, als die eigene Erwartung er vorausgesagt hat, werden Endorphine (körpereigene Opiate) ausgeschüttet. D.h. heißt für mich, wer bescheiden in seinen Ansprüchen ist und seine Erwartungen wie ein Ball flach hält, hat mehr Freude im Leben, weil er eher öfter auf glücklichen Überraschung trifft.

Ähnlich läuft es mit dem Vergleich. Auch darauf reagiert unser Geist mit Freud oder Leid. Vergleiche ich mich nur mit Menschen, die in meinem Augen besser da stehen als ich, dann brinet ich mich um mein Glück. Vergleich ich z.B. mein Dasein mit den Lebensumständen der Menschen, denen es schlechter als mir geht, dann sehe ich meine Situation in besseren Licht und das belohnt das Gehirn wieder mit Endorphine und erzeugt damit ein Glückgefühl.

Fazit – das Glück liegt im meinem Kopf und nicht in Rauschmitteln oder Konsum oder oder oder

LaWe

Freitag, 14. Juni 2013

Kindermund

Zum Feierabend sind die Straßen wie immer prall voll und nicht nur die Straßen sondern auch meine Ohren. Herausragend laut dröhnt das Sondersignal vom Krankenwagen, der mit lauten Getöse über die Ampelkreuzung fährt. "Da hat es wieder eine(n) erwischt" denke ich mir und bin froh, dass ich bisher noch nie auf solch Rettungsmaßnahme angewiesen war.

Aber nicht nur mir sticht der ohrenbetäubende Lärm des Sondersignals in meinen Ohren, auch einem kleinen Jungen, der vor mir geht. Hand in Hand mit seiner Mutter streben sie auf das gläserne Wartehäuschen der Haltestelle zu.

"Lauuuuuutt" kommentiert der Kleine den Straßenlärm. Es mag so um die 3 oder 4 Jahre sein. Seine junge Mutter nutzt dieses Ereignis, um ihren Sohn die Welt zu erklären.

"Das ist ein Krankenwagen"  erklärt sie ihm.

"Sag mal K r a n k e n w a g e n " gedehnt spricht sie das Wort, damit der kleine Sprössling ihr folgen kann. Aufmerksam folgt er den Worten seiner Mutter und wiederholt, was er verstanden hat und sprechen kann.

"Lauuuuuut" wiederholt er brav.

"Sag Krankenwagen" bittet seine Mutter um Wiederholung.

"Laaauuuuut" antwortet der Kleine wieder und weiß genau, was er damit meint, nämlich den Krankenwagen, der soeben mit lauten Getöse an ihm vorbei gefahren ist.

Nach der 4 Wiederholung bleibt der Erkenntnisstand des Kleinen immer auf den Standpunkt, dass der Krankenwagen mit "Lauuuuuut" bezeichnet wird.

LaWe

Vom Kommen und Gehen

Wir hätten auch Insekten wie Ameisen oder anderes ähnliches Getier essen können. Die Speisekarte machte es möglich und man fand unter “Essen Bizarr” 5 oder 6 Insektengerichte. Schon der Gedanke daran, eine geröstete Ameise zwischen den Zähnen knacken zu lassen erzeugte bei mir einen leichten Schauer auf der Haut. So entschieden wir uns für flüssige Nahrung wie Bier –  Bo. und Cocktail – Ich. So saßen wir am Vorabend der Abreise nach einer kurzen Stippvisite in Rostock von Bo. noch ein paar Stunden nach unserem gemeinsamen Warnemünde-Ausflug im Freien der Rostocker Cocktailbar “BarFuss” zusammen und unterhielten uns über Gott und die Welt.

 

Bildquelle - Klick Bild

 

Die wenigen Tage vergingen mit der netten Unterhaltung von Bo. wirklich schnell. Jeder von uns sieht die Welt mit seinen Augen und so bekommt die Welt durch den anderen noch mal ein anderes Gesicht, der Austausch scheint endlos. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite….

 

 

…und mit uns schoben sich die Menschenmassen in Richtung Alter Strom und zurück. In Warnemünde ist man nie allein, man ist umringt von Touristen und buntes Treiben findet sich schon auf der Brücke.

 

 

Sonne satt – was will Urlauber mehr Zwinkerndes Smiley 

 

 

Inzwischen ist Bo. nach einer 10 stündigen Bahnfahrt wieder zu Haus und ich hoffe, mit den besten Eindrücken von der Ostseeküste. Unsere Kommunikation findet nun wieder wie gewohnt über unsere Blogs statt.

Das Wetter hat in Rostock wieder nachgelassen. Seid heute Abend schüttetet es wie aus Eimer und ich vertrieb mir die Wartezeit auf meine Straßenbahn, in dem ich ein paar Schnappschüsse bei Regen machte.

 

 

LaWe

Mittwoch, 12. Juni 2013

Schafsköpfe

Ein Wellnesswochenende mit Thai Chi, Gi Gong. Meditation und Yoga führte mich in den kleinen Ort Turow mit seiner historischen Wasserburg..

Natur pur, wie man so schön sagt. Schön anzusehen war für mich, wie sie Schafe den Schatten des abgestellten Bootes nutzten, damit die sich mit ihrem noch dicken Wollfell nicht überhitzen



LaWe

Mittwoch, 5. Juni 2013

zur Schau gestellt

Ob denen die Klamotten ausgegangen sind ? Denen, damit ist C&A gemeint.

Aber nicht nur das eine Puppe nackt im Schaufester steht. Sind die  Schaufensterpuppen so hässlich, dass man ihnen einen Eimer,  die wie Gewichte aussehen, über den Kopf stülpen muss ?????

Hätte eine Schaufensterpuppe ein Seele, dann würde sie unter diesen Umständen schwer zu leiden haben. Täglich den tausenden von Besuchern so zur Schau gestellt zu werden. Aber zum Glück sind die Puppen seelenlos und scheren sich einen Scheißdreck drum, was man ihnen auf den Kopf gestülpt hat und auf dem Leib haben oder auch nicht,  wie auf diesem Bild zu sehen.

Rätselhaft für mich bleibt, warum man den Puppen allesamt ein Eimer über den Kopf gestülpt hat. In diesem Fall erschließt sich für mich das Werbekonzept nicht, auch wenn sich schon mehr als einmal hingesehen habe.

LaWe

erfischend belebend

Dienstag, 4. Juni 2013

auf den Schlauch gehen

Seid heut ist mir klar, was es heißt, auf den Schlauch zu gehen oder besser gesagt zu fahren. Schon mit dem kleinen Finger konnte ich den Schlauch vom Hinterrad bis auf die Felgen zusammendrücken. Da war ja nun wirklich kein bisschen Luft drin. Die Tanke gegenüber sollte das Übel schnell beheben. Bei dem super sonnigen Wetter soll mein City-Roller nicht länger in Keller dümpeln. Ich will wieder mit 10 Km/h durch mein Wohngebiet düsen und mir dabei den warmen Fahrwind durch die Haare sausen lassen.

An der Tanke gibt es Luft kostenlos, also nix wie hin. Die großen Düsen an der Luftsäule verschlingen fast meinen Roller, aber das große Vorderrad ist in 2 Sekunden aufgepumpt. Das kleine Hinterrad ist störrisch wie eine Ziege. Der Stöpsel passt nicht, die Luft zischt vorbei, keine Druck macht es möglich, auch nur etwas Luft in den Schlauch zu bringen. Ich gebe alles und liege schon fast auf allen vieren vor dem kleinen Hinterrad am Boden. Die frische Luft am Rücken, lässt darauf schließen, dass meine Kimme schon an der Frischluft ist. Oh je…wie peinlich. Abwechselnd ziehe ich dem T-Shirt wieder über die Hose und halte den Stöpsel zum Aufpumpen ans Ventil. Das Hinterrad ist schon ausgebaut, da kommt ein netter Mann – er hatte den Rasen vor der Tanke gemäht – zur Hilfe. Auch er kommt nicht weiter aber zu dem Schluss “Das Ventil muss kaputt sein”

Mein kleiner City-Roller muss in die Fachhand, damit er wieder rollen kann und zum Glück ist das Fachgeschäft nicht weit. Die Fahrradhändler erfüllen perfekt das Klischee, dass meine Tochter bei den Händeln schon in Hamburg entdeckt hat. Ihre Augen scheinen mit dem winzigen Schrauben und Speichen der Räder verwachsen zu sein. Sie sprechen mit mir ohne die Augen von den Schräubchen zu lassen. Ihr Kopf ist fast immer gesenkt, weil sie immer eine Schraube in der Mache haben. Auch die freie Verkäuferin dreht am Rad und hat keine Zeit, mich anzublicken, während sie sich mein Anliegen anhört. Ohne ihren Kopf anzuheben gehen wir gemeinsam in die Werkstatt. Sie untersucht den Platten am winzigen Hinterrad. Auch bei ihr zischt die Luft der elektrischen Fahrradpumpe vorbei. Ein neues Ventil und siehe da, der Schlauch ist wieder prall, wie es sich gehört. Penibel prüft sie mehrmals den Luftdruck auf den Rädern und schiebt noch ein Quäntchen Luft in den Schlauch. Perfekt – der City- Roller rollt wieder flott.

Eine kleine Rundreise ist fällig. Zum warmfahren um das Wohngebiet und auch der Sensationsreporter in mir wird wach. Da war doch was in den Nachrichten vom großen Brand und so. Und schon stehe ich davor, ein Fitness-Center ist Sonntag Nacht zwischen  3 und 4 Uhr abgebrannt.

Die Feuerwehr war nach 9 Minuten schon am Ort, doch retten konnten sie nichts mehr. Das Gebäude hatten die Flammen schon komplett vereinnahmt. Dank des Einsatzes der Feuerwehr blieb das Nachbarhaus – auf den Bild deutlich zu sehen – unbeschadet.

Zu mir als neugieriger Gucker gesellt sich ein älterer Herr, der sich den Brandschaden auch ansehen wollte. “Das war Brandstiftung” sagt er. “Ja, meinen sie"?” antworte ich ihm.  Aber mein Kopf hat schon die selbe Vermutung angestellt. In der Nacht um 2 Uhr schlafen die Menschen am tiefsten und vom Samstag auf Sonntag finde ich auch komisch. “Das war bestimmt die Mafia” stellt der ältere Mann fest. “Die hier waren den Fitness-Ketten ein Dorn im Auge” Die Sache ist für ihn schon klar, die Fachleute werden alles genau untersuchen.

Die langjährigen Mitarbeiter gehen jetzt auf dem Schlauch, denn mit dem verbrannten Gebäude sind ihre Arbeitsplätze verschwunden. Ob und welche Wahrheit wegen des Brandes an´s Licht kommt, wird die Zukunft zeigen.

LaWe

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
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