Mittwoch, 9. November 2011

traurige Maus

Die Kleine ist schon mehr als 2 Jahre in der Sportgruppe. Damals war sie erst vier Jahre und jedes mal erschüttert, brach in Tränen aus, wenn es in der Gruppe etwas ruppig zu ging. Sie musste sich erst am Lärm und die Schupserei gewöhnen. Doch wenig später erschütterte sie nur noch wenig. Viel zu sehr war sie auf das Training und sich selbst konzentriert.  Beschwerden über die sie oder von ihr über andere kamen kaum.

Gestern fiel sie etwas aus der Rolle. Die Kleine, sonst gut sortiert und organisiert, reagierte sich an einem Neuling ab, der sich weinend kauernd ich die Ecke stellte. Das erste mal musste ich die kleine maßregeln. Trotzdem ratterte in meinem Kopf, warum sie heut so auffällig ist. Vielleicht ist das Schulstresse, der sich auch bei ihr auf diese Weise zeigt.

Insgesamt waren die Kinder in der gestrigen Trainingsstunde irgendwie durch den Wind, so konnte ich meine Übungspläne auch gleich in den Wind schreiben. Ein neues Programm aus den Fingern saugen und etwas finden, was den Kindern mehr Spaß macht. Mit einem Spiel ist man immer gut beraten. Es dauerte nicht lange, da fanden die Kinder zu ihrem Spaß an der Freude wieder zurück. Nur die Kleine nicht. Ihre Tränen kullerten im Laufen und Spielen. Weil mein Co-Trainer gestern nicht dabei sein konnte, mussten ihren Tränen noch  ungetrocknet bleiben, doch ich behielt die Kleine im Auge.

Die letzten 10 Minuten vor Trainingsende dürfen die Kinder noch frei spielen. Jeder holt sich was er möchte, Ball, seil oder Reifen. Mit Tränen in den Augen holte die traurige Kleine ein Seil.

“Komm mal zu mir” bitte ich die Kleine. Sie ist so traurig, dass sie kaum antworten kann. Sie setzt sich zu mir. “Warum bist du heut so traurig “ frage ich. Ich nahm an, dass ein Kind sie während der Trainingsstunde gekränkt hat.  Dann bricht es aus ihr raus: “Meine Tante ist gestorben. Sie hat ein Baby gekriegt und ist gestorben” Dann kommen nur noch Wortbrocken wie “Blut” und “Stammzellen” und von einem weinenden Papa und einer weinenden Mama. “Haben wir jetzt Dezember oder November?” fragt die Kleine. “Jetzt haben wie November” “Sie ist am 2. gestorben und das Baby schläft mal bei uns und mal bei Oma” Ihre Tränen laufen an den Wangen runter. “Meine Tante war 31 Jahre und ihr Sohn wird seine Mutti nie wiedersehen”. Sie erzählt mir das Trauerspiel 3 mal und jedes mal besser sortiert. So erfahre ich, dass das Baby jetzt 10 Monate alt ist und seid der Geburt die junge Mutti schwer erkrankt war und diese Krankheit nicht überlebte. Das war guter Trost schwer. Ich hab sie gedrückt, solange sie es zuließ.

Kurz vor Ende der Stunde lief sie doch noch aufatmend zu den anderen und spielte ein paar Minuten mit ihnen.

LaWe

Montag, 7. November 2011

auf den Hund gekommen

….das ´bin ich nicht – zumindest heut nicht mehr. Aber gestern kam es wieder mal ganz dicke – so dick wie der Nebel, der gestern ohne Rückzug-Absichten über der Stadt hing.

älteres Bild 

Der gestrige Nebel reichte bis an die Balkonbrüstung, so dass ich nicht mal mehr die Hecke von Nachbars Garten sehen konnte.

Ähnliches spielte sich in meinem Kopf ab. Mit dem Nebel kam die Migräne und teilte meinen Kopf in zwei Teile. Die rechte Hälfte schmerzte flächendeckend und die linke Hälfte lies sich zum Glück nicht darauf ein. Lichtreflexe erzeugte einen Brechreiz in der Magengegend und jede Bewegung einen Messerstich in die rechte Schädelhälfte. Wäre die rechte Fläche meines Kopf, die von Schmerz überzogen war, aus Metall, sähe ich aus, wie ein weiblicher Terminator.

Aber das war´s dann auch schon mit der fantasiereichen Ähnlichkeit. Schachmatt verbrachte ich den Sonntag kauernd auf meiner Couch, in der Hoffnung, dass eine Zauberhand einen Hebel umlegt und die bedrückende Migräne wieder abschaltet. Doch der Zauber blieb aus und auch die Tabletten brachten keine Besserung. So ergab ich mich dem Schmerz, der sich nun auch ungehindert durch die Nacht zog.

Heut früh pochte er weiter an meine Schädeldecke und das, obwohl der Nebel sich draußen schon gelichtet hatte. Kurz entschlossen nahm ich mir die Freiheit, mich noch mal auf´s Ohr zu hauen Ich hab das große Glück, ich muss erst nachmittags arbeiten und überlies mich weiter der Migräne und dem Traum, der kurz darauf meine Schlafszene beherrschte.

Ich erwarte Gäste. Sie wollten Spaß in meiner Wohnung haben und das Schwimmbecken benutzen. Ein Schwimmbecken in Wohnung? Im Traum war das für mich ok. Ok war nicht, daß das Becken zustellt war. Es standen meine Möbel drum und das Sprungbrett war von einem Kinderbett zustellt. Ich musste mich sputen, damit alles noch rechtzeitig frei geräumt ist. Doch egal, wohin ich ein Möbelstück schieben wollte, genau auf dem Platz stand ein fremder aber knurrender und bedrohlich Zähne fletschender Hund – ein Stafford Terrier – ich wusste,, mit dem ist nicht zu spaßen und ich machte einen großen Bogen um ihn. Nach einen Szenenwechsel versuchte ich mich noch mal ans Freiräumen, damit die Schwimmer ihren Badespaß in meiner Wohnung haben können. Der Hund schien sich aus dem Staub gemacht zu haben. Oder doch nicht ? Hinter einer Tür sah ich ihn stehen. Sein Maul war zugebunden. Mit einem gelben breiten Band hat ihn eine unsichtbare Person einen improvisierten Maulkorb angelegt und als wir uns gegenüberstanden, lief der Hund mit eingezogener Rute aus der Wohnung.

Meine Augen schlugen wie im Film auf. Eben noch im Traum und schon wieder mitten drin – zumindest Blicktechnisch – in der realen Welt. Der Kopfschmerz hat sich wohl im Traum mit dem verängstigten Hund davon gemacht.

Ich bin wieder frei – frei von Migräne.

LaWe

Freitag, 4. November 2011

Klangmantel

Im Rahmen meiner Ausbildung zum WellnessTrainer wurde uns auch viel über Klangschalen Therapie erzählt und damit mir uns ein Bild davon machen konnten, durfte sich jeder Teilnehmer von einem Klangmantel einhüllen lassen.

Dafür legte man sich ganz einfach auf den Boden und um einen herum wurden die mehrere Klangschalen aufgereiht. Für jeder Körperregion gab es bestimmt Klänge - von gant tiefen dumpfen bis zu ganz hohen Klängen. Mit einem Klöppel in der Hand saßen die anderen Teilnehmer der Gruppe um einen herum. Am Kopfende wurde die erst Schale beidseitig angeschlagen, dann folge die nächste und die nächste und die nächste und die nächste und immer beiseitig zur selben Zeit. Es brauchte nur ein Runden, dann fühlte man sich als Liegende wie in einem Mantel aus Klang eingehüllt. Obwohl dieses Experiment für jeden Teilnehmer nur ein paar Minuten dauerte, war der Eindruck doch so strak für mich, dass ich mich noch heut gern daran erinnere.

Winnie Rode - Klangschalenkonzert Baden-Baden from Rainbow Spirit on Vimeo.

LaWe

Mittwoch, 2. November 2011

mir wird schlecht…

..beim dem Gedanken, dass wieder ein Sexskandal die mediale Welt beherrschen wird,

Nach Kachelmann und Strauss-Kahn hab ich erst mal genug. In beiden Fällen war der mediale Krach extrem groß und das Vorgehen den Gerichts beispiellos hart und am Ende kam da nix raus.

Jetzt wartet die nächste Schlammschlacht auf uns. Sexskandale sind scheinbar ein geeignetes Mittel, um Menschen unschädlich zu machen. Zumindest vermute ich es bei Assange, der sich mit der Veröffentlichung genug  Feinde gemacht hat.

Ich werde – wenn der Rummel los geht – auf mediale Distanz gehen und hole mal wieder meine alten Märchenbücher raus.

LaWe

Dienstag, 1. November 2011

Masse Mensch

Vor ein paar Tagen sah ich einen Bericht im NTV über die Masse Mensch auf unserer Erde. Sie taten einfach mal s, als hätte die Anzahl der Menschen just im diesem Moment verdoppelt. Es dauertet dann auch nicht mehr lange, das ging  gar nicht mehr. Es gab nicht, was nicht knapp wurde. Zu wenig zu Essen, nicht ausreichend Wasser, zu wenig Wohnraum. kaum Strom und Armut, wohin das Auge schaut. Fast alles, was der Mensch zum leben braucht, wurde rationiert. Von Überfluss konnte man nur noch in Geschichtsbücher lesen.

Gestern ging die Nachricht durch die Medien, der 7 Milliardste Mensch kam auf die Welt. Ein kleines Mädchen auf den Philippinen bekam die symbolische Zahl vom 7 Milliarden. Und die Bevölkerung wächst weiter und wird älter und alle wollen Essen, trinken und leben…lange leben…ich auch.

Das Szenario des Beitrages von NTV kann Realität werden.

Wohin wächst die Welt ?

Oder wird die Welt auf chinesische Erfahrungen zurück greifen?

LaWe

Mittwoch, 26. Oktober 2011

bunt ist das leben

Die Ferien in MeckPom sind vorbei. Die Kinder versammeln sich wieder vor der Sporthalle, die Lust darauf haben, Sport zumachen. Einige von ihnen sind noch zu klein, um allein vom Hort zur Sporthalle zu gehen. Deshalb holen wir Trainer sie ab. So kommt es, dass ich an den Trainingstagen mit einem Pulk Kinder durch die Stadt.

Vielleicht ist deshalb die Bindung zu den Kindern etwas inniger, als zu anderen Kindern. Geh ich durch Groß Klein ruft es von jeder Ecke “Hallo Frau H….” und Kinderhände winken mir zu.  Ein bisschen geschmeichelt winke ich den Kleinen zurück oder wechsel ein paar Worte mit ihnen, wenn ich nah genug dran bin.

Mit einem kleinen Mädchen hab ich einen besonders langen Weg zur Sporthalle. Das ist eine gute Zeit zum erzählen. Die Kleine ist nicht viel größer als ihre Schultasche und doch voller Leben. Als zwei Jungs an uns vorbei radelten, warf sie einem von den beiden einen liebevollen Blick zu. “Kennst du den"? “ frag ich sie. “Jaa….und ich mag ihn. Manchmal will ich ihn auch drücken, doch dann läuft er weg” beklagt sie sich. “Mag er das denn nicht?” frag ich sie. “Ich glaub schon. Aber er schämt sich” schätzt die Kleine ein. Dann macht sie einen Schwenk und erzählt mir was von Russen, die sich nicht mag. “Aber warum magst du sie nicht” fragt ich und hoffe auf einen Einblick in ihre Einschätzung. “Sie sprechen deutsch aber sind nicht in echt deutsch. das mag ich nicht” “Was sind denn überhaupt Russen?” frag ich sie. “Na die kommen aus England vom Eifelturm in Paris” Aha…alles klar.“Stell dir mal vor, du lebst in England und sprichst deutsch. was würdest du sagen wenn die anderen dich deshalb nicht mögen?” Das fand die Kleine nicht gut und sie wäre traurig, sagte sie mir. “Ja..so traurig werden sicher auch die Russen sein” versuche ich ihr einen Zusammenhang herzustellen.

Die Trainingsstunde beginnt und die Kleinen laufen durch die Halle wie der Wind. Die Ferienwoche hat sich schon bemerkbar gemacht – sie schnaufen nach kurzer Zeit doch genau so schnell haben sie sich erholt.

Ich entscheide mich fürs Lauftraining. Grade auslaufen ist immer ein gutes Mittel, wenn die kleinen im Kopf etwas quirlig sind.

“DU bist mein Hilfstrainer” lege ich fest. Sie ist 8 Jahre und schon 4 Jahre in der Gruppe,d.h. sie ist am längsten dabei. Weil mein Co-Trainer nicht da ist, ich ein Hilfstrainer aus der Gruppe sinnvoll. Sie freut sich, dass sie diese Aufgabe bekommt. Die Kleine war in den letzten Wochen traurig und wütend zu gleich. So nebenbei erfuhr ich, dass ihre Eltern sich trennten und der Vater die Wohnung verlassen hat. Die Kleine kam wegen jeder kleinen Beule zu mir und wollte behandelt werden. Für keins der anderen Kinder hab ich so viele Trostpflaster verbraucht. Ich glaube, die meisten Pflaster, die sie von mir bekam, war für ihre kleine Seele.

Die Kleine unterstützt mich zuverlässig und so kann ich störungsfrei mein Trainingsprogramm abarbeiten. Deshalb ist noch Zeit, für freie Spielzeit. Diese lieben die Kinder über alles. Grüppchenweise verziehen sie sich in alle Ecken der Halle und spielen mit allem, was die Sporthalle zu bieten hat. Die Kinder spielen und ich räume die schweren Hocker beiseite, als plötzlich ein Vater in der Hale steht. Er fragte mich, ob er den Beitrag für seine Tochter in bar oder per Überweisung zahlen sollte. Er wäre der Vater von S. – meiner Hilfstrainerin - . Als die Kleine ihren Papa sieht, tönte ihr Freudenschrei durch die Halle. “Paaaaaaapppaaaaaaa” lief sie ihm entgegen. Die herzliche Begrüßung zog sich über ein paar Minuten hin. Die Kleine holte ein Buch und setze sich mit ihrem Vater in die Ecke und las ihn daraus vor, während sie anderen Kinder weiter mit ihrem Spiel beschäftig waren.

“10 9 8 7 6....mein Count-down zum Abschluss der Stunde töne ich laut durch die Halle. Diese Zeit nutzen die Kinder, um die Halle wieder aufzuräumen und sich zur Verabschiedung zu versammeln.

“Gucken sie mal, Frau H..” Meine kleine Hilfstrainerin lässt sich von ihrem Vater durch die Luft wirbeln. Ich kenne den Vater schon vor der Trennung, doch seine Verletzlichkeit sah ich erst jetzt.

Ich verabschiede die Kinder und schicke alle aus der Halle – die Handballern stehen schon in der Tür.

Damit die Kinder in der Umkleide im erzählen nicht stecken bleiben, treiben wir Trainer sie immer ein wenig an, d.h. wir schauen alle paar Minuten in die Umkleide. Die Kleine hat ihren Vater noch mit in die Umkleide genommen und verlies überglücklich mit ihrem Papa die Halle.

An diesem Tag brauchte sie kein Trostpflaster von mir und die neu gekaufte Packung blieb für diesem Tag ungeöffnet.

 

Fasching in der Sporthalle

LaWe

Montag, 24. Oktober 2011

Buschmensch

In meinem früheren Leben muss ich ein Buschmensch gewesen sein, denn immer wenn ich solche Rhythmen höre, wippt mein Körper automatisch mit.

Und wenn ich solche Musik höre, bin ich außer Stande, das Radio aus zumachen. Ich MUSS es hören.

LaWe

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