Der Mensch stirbt nicht…
..er bringt sich um….
LaWe
Wenn es um wichtige Entscheidungen der Regierung und ihrer einhergehenden Debatte im Bundestag geht, kommt ich um eine Parallele zum Film: “Das Leben des Brain” nicht herum. Aktuell streiten sich die politischen Köpfe um den Zeitpunkt der Abschaltung alter KKW. Was eine Partei noch angemessen empfindet, reicht der anderen nicht mal im Ansatz aus. Aber sollten sie sich im Falle der Gefahr, die von KKW´s ausgeht, nicht besser an einen Tisch setzen und gemeinsam nach Lösungen suchen, statt sich gegenseitig Unfähigkeit zu unterstellen ?
Wer den Film gesehen hat, der welche Szene ich meine. Brain soll gekreuzigt werden und hofft auf Hilfe. Unter anderen kommt eine Widerstandsgruppe aufgelöst ans Kreuz, formuliert ein paar sinnlose Reden und verschwindet tatenlos wieder, um sich noch mal zu beraten.
Ich hoffe, die Beratung unterer politischen Köpfe über die Zukunft der KKW des Landes mündet nicht auch in leere Worte.
LaWe
Wieder einmal müssen wir Erdenmenschen erkennen, dass wir auf der Erde nur winzige Wesen sind und verletzlicher sind, als wird glauben. Nicht nur die Naturkatastrophen können uns zusetzen, wie gegenwärtig in Japan. Das potenzierte Horrorszenario – unvorstellbar für meinen Kopf – spielt sich dort gegenwärtig auf mehreren Ebenen ab.
Die Elemente toben.
Erdstöße erschüttern Boden,
Wasser überschwemmt das Land und reißt Haus, Hof und Menschenleben mit,
Radioaktivität, die für die Menschen aus der Luft zur lebensbedrohlichen Gefahr wird.
Zu allem Unglück spuckt auch noch ein Vulkan zur Zeit Feuer.
Der Rest der Welt kann, außer Helfer und Hilfe ins Land zu schicken, nur zuschauen und sich fragen, was kann der Mensch noch ertragen ?
Die Technologie, aus Radioaktivität Strom zu gewinnen, wird den Japanern nun zu einer weiteren realen nachhaltigen Bedrohung und für uns stellt sich die Frage: “Wie sieht es mit der Sicherheit unserer AKW aus?” Nach diesem Erdbeben und seinen Folgen hat sich nicht nur die Erdachse aus seiner Position um 10 cm verrückt, nein, die Menschen in Deutschland – sicher auch weltweit - stellen sich Fragen, die vorher vielleicht so deutlich im Bewusstsein waren. “Wann werden unsere alten AKW bei abgeschaltet ?”
Nichts mehr ist, so wie es vor dem Beben war und Frau Merkel tritt die Flucht nach vorn an, lässt alle deutschen AKW auf Sicherheit überprüfen
>Meine Sensibilität hat sich gemeldet, schlägt aus, wie ein Seismograph während eines Bebens. Die harte Schutzschale der zeitweiligen Abgestumpftheit hat starke Risse bekommen. Mein Gefühl von einer relativen Sicherheit auf der Erde ist weg. Hinweg gespült, wie es der Tsunami mit den Häusern tat . Mit der Verschiebung der Erdachse haben sich Realitäten in mein Bewusstsein geschoben, die mir eine diffuse Angst machen und nicht nur im globalen Bereich. Auch im privaten Bereich können schlimme Ereignisse nicht weit sein.
Samstag Abend finde ich im Internet eine Nachricht über einen Horrorunfall in Hamburg-Eppendorf. Die Straßennamen sind mir bekannt. Dort lebt meine Tochter mit ihrer Familie. Die genannten Straßen liegen auf dem Weg zur Flaniermeile meiner Tochter, wenn sie einen Rundgang mit ihren Kindern macht.
Zum Glück finde ich bald eine Mail mit der Betreffzeile “Bin geschockt” von meiner Tochter in meinem Postkasten:
“Heute bin ich mit A. und F. draußen unterwegs.
Auf dem Spielplatz muss ich F. mehrmals daran erinnern, dass wir doch nun endlich loswollen.
Mein Plan war einen anderen Rückweg zu nehmen...
...als wir immer näher kommen, sehen wir eine große Kreuzung abgesperrt über die wir noch müssen. Alles voll Noteinsatzfahrzeuge, Feuerwehr, Polizei.
F. will gucken gehen und sieht aus der Ferne ein eingedrücktes Auto.
Ich will natürlich nicht gaffen und habe auch Angst vor Bomben oder ähnliches.
Wir schleichen uns davon. Ein Mann kommt uns entgegen und sagt, dass dort ein Auto in die Menschenmenge gerast sei und dass ich mit den Kindern dort nicht hingehen sollte.
Natürlich nicht, ich wollte nur nach Hause.”
Ich kann es nicht fassen, dass meine Familie nicht nur in der örtlichen sondern auch in zeitliche Nähe des Unfalls war. Sie hatten die Absicht, diese Kreuzung auf dem Heimweg zu passieren. Die oft anstrengende Bummelei meiner Enkeltochter hat meine Familie vielleicht davor bewahrt zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
Was dem einem sein Glück, kann dem anderen sein Unglück sein.
Und so riss der Horrorunfall vier Menschen in den Tod und verletzte 8 Menschen schwer, die zufällig an der Kreuzung standen. Für alle Betroffene, dem Unfallverursacher und in Folge der Angehörigen der Unfalltoten wird das Leben nicht mehr das sein, was es vor dem Unfall war.
Wie fühlt sich der Mensch, wenn er morgens aufwacht und er kennen muss, dass er über Nacht Haus, Hof und Familienangehörige durch Naturgewalten verloren hat ?
Wie fühlt sich der Mensch, wenn er morgens aufwacht und erkennen muss, dass er seine Familienangehörigen durch einen vermeidbaren Unfall seine Familienangehörigen verloren hat?
Wie fühlt sich der Mensch, wenn er morgens aufwacht und erkennen muss. dass sein leichtsinniger Fahrstil 4 Menschenleben gekostet hat?
Für mich unerträgliche Fragen.
Rückblickend in meinem Leben weiß ist, das schon eine dramatische Nachricht in meinen Gefühlwelt sich wie eine explodierte Bombe anfühlte mit dem nachhaltigen Gefühl, aus der Bahn geworfen worden zu sein.
LaWe
Betthoven hat das Schicksal in Noten gebannt und noch heut übertagen sie das Gefühl von bedrohlichem Schicksal, was wie eine düstere Wolke über einen hängen kann. Und niemand weiß, wann aus der düsteren Wolke eine Superzelle wird, aus der das Unglück auf den Menschen herabstürzen kann. Es gibt Schicksale bei Menschen, die plötzlich eintreffen und andere wieder zeichnen sich vorher ab.
Gestern begegnet ich solch ein Schicksal am einsamen Bahnsteig, der in meiner Nähe ist. Ich nutze diese Abfahrt gern, um möglichst schnell zum Kindertraining zu kommen, das auf der anderen Seite der Warnow liegt. Die S-Bahn befördert mich schnell dort hin.
Diese Haltestelle besteht nicht nur aus einem Gleis für die S-Bahn zum Überseehafen und zurück, dort ist auch ein großer Rangierbahnhof, wie das Bild zeigt
Das ganze Gelände ist über und über mit Stromleitungen bedeckt und die entsprechenden Verbotsschilder für den Bürgen befinden sich auf jeder Seite der Haltestelle. Hier im Bild Blick nach rechts.
Hier im Bild mit Blick nach links. Jeden Tag, wenn ich die Haltestelle betrete, bietet sich meinen Augen ein anderes Bild, das ich gern mit meiner Kamera festhalte.
Als sich gestern die Haltestelle betrat, bot sich mir ein trauriges Bild. Auf dem oberen Bild ist der Schatten eines Stahlträgers für die Hochspannungsleitungen zu sehen und unter ihm fand gestern diese Gedenkstätte.
Was war hier schlimmes passiert – so fast vor meiner Haustür? Ich krame in meinem Kopf nach Nachrichten, die ich vielleicht schon vergessen hatte. Dann fiel mir ein, dass vor 14 Tagen darüber berichte wurde, dass Jungs auf einem Bahngelände auf einem abgestellten Wagen herum turnten und einer von ihnen sich tödlich an der Hochspannungsleitung verletzt hatte. Vielleicht haben seine Freunde diese Gedenkstätte für ihn eingerichtet.
Meiner Kollegin erzählte ich von der einsamen Gedenkstelle am Bahngleis. “Davon hab ich gehört. Vorgestern Abend hat sich ein junges Mädchen auf die Bahngleise gelegt und sich vom Zug überrollen lassen” erzählte sie mir. Sie hätte das in den Nachrichten gehört. “Oh mein Gott, was spielen sich doch für traurige Dramen vor meiner Haustür ab” erschüttert es mich.
Schon oft dachte ich über mein Glück nach, das mein Dasein hier und heute möglich macht.
Ich durfte meine Kindheit, meine Jugend, meine schwierige und auch schmerzvolle Phase des Erwachsenwerden erleben, ich durfte erleben, wie meine Kinder zur Welt kamen und aufwuchsen und ich darf jetzt miterleben, wie meine Enkelkinder aufwachsen. Und dieses Glück gaben mir meine Eltern am Tag meiner Zeugung in die Hand. Auch sie hatten Glück, weil ihre Eltern wie meine Eltern die schicksalhaften Kriegsjahre überlebten. Wenn ich bedenke, das von väterlicher Seite von 4 Kindern nur mein Vater überlebte. Seine Schwestern überlebten das Kleinkindalter nicht, sein Bruder blieb als junger Mann im Krieg zurück.
Meine Yogafrauen erzählten mir dann, was trauriges in den letzten Tage in Rostock passiert war. Der 15 Jährige verletzte sich tödlich fast vor meiner Haustür, das junge Mädchen von 15 Jahren nahm sich wahrscheinlich selbst das Leben in der Innenstadt.
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Auf diese Weise erfuhr ich gestern vom schrecklichen Ende junger Menschen, die das Leben noch vor sich hatten.
LaWe
Steht er auf der Bühne, macht er eher einen tapsigen Eindruck und hat so gar nichts von dem, was viele auf der Bühne sehen wollen. Er wäre kein Tanzbär, betonte er mehrmals und damit weigerte er sich jedes Mal mit Hip Hop –Getue die Zuschauer auf der Bühne und zu Hause vor dem TV zu bannen, Er stand auf der Stelle und sag, ohne viel “Gehopse” seinerseits oder einem flippigen Showballett. Seine Stimme genügte, um die Bühne und den Saal auszufüllen, allein mit seiner Gänsehautstimme.
>Doch mit der Action, die auf der Bühne und hinter der Bühne verlangt wird, um im Telefon-Voting bei Superstar 2011 bestehen zu können, wollte er nicht antreten und so kam für ihn gestern das AUS in der Castingshow. Nach diesem Ergebnis gestern Abend – ich verfolgte die Sendung nur seinet wegen – werd ich mir solch Castingsshows nicht mehr antun, zu sehr zeigt sie auf, wohin der Show-Hase läuft, die kaum noch Platz für gute Stimmen hat.
Bildquelle – Klick auf Bild
Heut früh saß ich mit geknickten Ohren am Frühstückstisch Sohnemann gegenüber. “Mutters, da geht es nicht um Gesang oder gute Stimmen. Cahstingshows wie “Superstar” sind Geldmaschinen, die junge Talente am laufenden Band frisst. Da musst du nicht singen können, sondern nur medienwirksam die Sau raus lassen. Aus den meisten wird danach kaum was. Nicht so wie Tokio Hotel, die allein geübt und sich nach oben gearbeitet haben”
Trotz unserer Dauerdebatte von wegen Alkohol und so, hat Sohnemann einen erschreckend nüchternen Blick auf so einiges, was ich noch mit Naivität betrachte.
Laut Berichte der Medien nahm der junge Sänger sein AUS – vielleicht wird ihn auch einiges erspart - gelassen und hofft nun, dass sich für ihn Türen öffnen, die für ihn bislang geschlossen blieben. Das hoffe ich auch für ihn, so einem talentierten Sänger
LaWe
“Das Glück, welches aus dem Kontakt der Sinnesorgane mit den Objekten entsteht, das zu Beginn wie Nektar ist und am Ende wie Gift, wird rajasig bezeichnet!
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Das Glück, welches zu Beginn und auch in Nachhinein das Selbst täuscht, und das aus Schlaf erwächst – das ist Achtlosigkeit oder Tamas”
“Das, was am Anfang wie Gift, aber am Ende wie Nektar ist, dieses Glück wird als sattvig betrachtet”
Das sind nicht die satanischen Verse, sondern sie stammen aus einer alten indische Schriften – der Bhagvad Gita – . Manchmal erkenne ich den Sinn solcher Zitate erst, wenn ich sie auf die Realität anwenden kann. Im Zusammenhang mit dem “Fall Guttenberg” nimmt diese Formulierung für mich eine aktuelle Gestalt an, denn die Bildersprache dieser Zitate spricht Bände.
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Diesmal sah sein Lächeln nicht so smart aus wie sonst, als er im Zimmer von Sohnemann verschwindet. Ich erhasch im Vorbeigehen sein Lächeln. Es sieht abgeschwächt und traurig aus. Er ist der einzige der Kumpels und Freunde von Sohnemann, der immer mit einem Lächeln an mir vorbei zieht. Von weiten oder wenn er auf der Couch sitzt kann ich sein lächelndes Gesicht auf Augenhöhe sehen, bin ich in seiner Nähe, muss ich mich mit meinem Oberkörper zurück beugen und den Kopf weit nach hinten lehnen, mit den Augen Richtung Decke sehen, damit ich sein Gesicht sehe. Dabei ist er noch so jung und aus meiner Perspektiv doch schon ein 2,20 Meter Mann. Der große Kleine ist aber noch keine 18.
Wenig später kommt Sohnemann zu mir ins Wohnzimmer und flüstert mir ins Ohr mit weiten Augen ins Ohr: “Mutters, kann M. bei uns schlafen?. Er hat Stress mit seiner Mutter”.
Naja…in meinem Hinterkopf arbeitet es und ein alter Film spult sich ab. Ich denke an die Zeit zurück, als ich Sohnemann deutlich machen musste, wer das Sagen hat und wohin der Hase läuft. Denn er hatte sich vor lauter Hackenschlagen schon auf einer graden Straße verirrt und drehte schon die .zigste Runde nutzlos im Kreis. Damals entbrannte aus meiner Wut eine tatkräftige Aktion. Seine Zimmereinrichtung landete – soweit sie für mich tragbar war – aussagekräftig im Flur. Er musste drüber steigen, wollte er in sein Zimmer gelangen.. Diese deutliche Sprache nahm er mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis und die Aussage fruchtete nicht. Erst als nach dem nächsten Ärgernis und meine damit einhergehenden Wut sein gesamtes Zimmerinventar vor dem Müllcontainer stellte, kam der erste erschrockene Blick in meine Richtung. In ihm spiegelte sich die Angst, dass die sorglosen Jungendjahre vorzeitig enden. Ich hatte die nötige Aufmerksamkeit und wir hatten endlich eine Basis für eine Kommunikation und die Spielregel wurden nach meiner Vorgabe neu abgesteckt, damit die rote Karte nicht wieder in sein leer geräumtes Zimmer fliegt. M.. und Mutter werden ähnliche Sorgen haben, spekulier ich still und leise vor mich hin. Da kann ein Abstand nicht schaden. Nachdenken und überlegen - aus Mutter- und aus Sohnessicht.
“Ja..klar - kann er. Wenn du ihm dein Bett zu Verfügung stellst” Sohnemann ist erleichtert und M. vielleicht auch. Erst mal durchatmen und nachdenken kann nicht schaden.
Gestern – am Frühstückstisch - war sein Lächeln immer noch nicht ganz hergestellt. Er hat die typische Haltung einen großen kleinen Jungen, der den Halt verloren hat. Der Oberkörper hängt über den sitzenden Körper, sieht nachgiebig und kraftlos aus. und das lässt sein Lächeln noch trauriger wirken. Nach dem ausgedehnten gemeinsamen Frühstück zieht er wieder ab und kehrt in sein Kinderzimmer zurück. Er ist einer von 3 großen Jungs, die Mutter unter Kontrolle und im Griff behalten muss, keine leichte Aufgabe, kurz bevor sie Pflücke werden, potenziert sie sich noch.
Heut am Montag saß M. schon bei Sohnemann im Zimmer als ich heim kam. Sein Strahlen kam mir schon im Flur entgegen und dabei hatte ich nur einen Seitenblick im vorbeigehen riskiert.. Nicht nur die Augen strahlten, sondern auch sein Kopf. Die Haare so kurz geschoren, dass die Kopfplatte im Schein der Deckenleuchte Glanz annahm. “Na..da hat Mutter dir wohl mehr als nur der Kopf gewaschen” denke ich insgeheim in meinen kleinen Kämmerlein meiner Denkstube. Ich lächel zurück und bin doch etwas erleichtert, dass ihm sein Lächeln wieder leicht über die Lippen kommt.
“Haben sie einen Flyer für ihre Yogastunden?” fragt er mich zu meiner Überraschung. Ich nahm an, dass er den Begriff “Yoga” gar nicht kennt oder kaum Notiz davon nimmt. Doch er nahm Notiz davon, doch warum das? Er erklärte mir, dass er seine Mutter überzeugen wollte, auch mal Yoga zu machen. So auf die Schnelle nannte ich ihm alle Termine vor Ort und die nahm er gedanklich erst mal mit nach Haus.
Es mag so ´ne Stunde vergangen sein, da kam bei mir eine Erleuchtung in den Sinn. Sohnemann hat bestimmt erzählt, dass ich nach Yogastunden immer entspannt nach Hause komme und falls es davor ein großes Problem zwischen uns gab, hatte es sich anschließend deutlich verkleinert und der damit verbundene Stress für ihn auch. Solch ein Puffer möchte sich sein Freund M. vielleicht auch schaffen. Wollte er heut damit den ersten Stein für das Fundament legen ?
Damit die Mütter bei den Kapriolen ihre pflücke werden Söhne entspannt bleiben, müssen die Söhne sich schon was einfallen lassen.
Ich bleib neugierig, ob sein Ansinnen Früchte trägt.
LaWe