Samstag, 27. November 2010

Abschied

Meine Füße fühlen sich kalt an und daran ist nicht nur das winterliche Wetter schuld. Die Flächen um mich herum sind von einem weißen Schneeschleier überzogen und einzelnen Flocken rücken stetig nach. Auch wenn die zarte Schneedecke frisch aussieht, die Natur sieht unterkühlt aus. Jetzt ist jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Ich starre auf die Erdlöcher, die vor mir liegen. Sie sind so eng nebeneinander, dass alles was darin versenkt wird, mit einander korrespondieren könnte. Doch das wäre ein Wunder der Natur, dass es nur in Märchen gibt.

Ich starre auf die Blumen, die nach der Versenkung der Urne nur noch zu sehen sind. Sie könnten das Wunder der Natur sein, denn in Mitten der schneebedeckten Fläche strahlt ihr rot besonders intensiv. Rot – die Farbe der Liebe und der Feuers. Sie bleibt als letzter Gruß der Oma von Sohnemann zurück und als letztes sichtbar. Sohnemann steht neben mir. Er ist wie ich in seinen Gedanken versunken. Vielleicht quälen ihn noch ein paar Reuen, weil er seine Oma nicht so oft besucht hatte, wie sie es sich gewünscht hätte. Doch er startet ins Leben und Oma beendet ihres – so ist das Leben. Doch an dieser Stelle, an der wir Trauernden jetzt stehen, sieht es besonders trist und hart aus.

Während ich an der kleinen Grabstelle stehe, läuft der Abschnitt unseres gemeinsames Leben an mir noch einmal vorbei. Unser Leben verband ihr Sohn und nach seinem Tode mein Sohn. Die Söhne waren unsere Bindeglieder und der Grund für Spannungen zwischen Frauen, die auf ihre Art mit Ängsten umgingen. Wenn es um die Söhne ging, dann änderte sich das Klima zwischen uns. Nicht unterkühlt oder gar kriegerisch. Nein, es es ging um etwas, was ich nicht fassen konnte. Vielleicht ging es um die Angst vorm allein sein. Nicht um meine Angst, sondern um Omas Angst. Sie hatte immer Angst, ich würde ihr den Sohn nehmen und später hatte sie Angst, ich könnte ich den Enkelsohn nehmen. Ihr Sohn wie mein Sohn litten darunter und wussten nicht warum. Ich wünschte mir, es wäre Oma leichter gefallen, ihren und meinen Sohn mit mir zu teilen. Ich sah, wie sie litt, doch ich konnte ihr nicht helfen, aber ich erlaubte ihr, das Enkelkind über die Zeit zu bemuttern. Solange, bis er nicht mehr wollte. Er wollte eine Oma, aber kein Omakind mehr sein. Ich sah ihr Leid und ihre Schmerzen. Aber die Kinderzeit war unwiederbringlich vorbei. Aus dem Enkelsohn war ein junger Mann geworden und als solcher stand er wie ich gestern an ihrer Grabstelle, an der unsere Blumengebinde als letzten Gruß vom Bestatter abgelegt wurde. Die weiße Chrysanthemen passen zur zarten Schneedecke des beginnenden Winters.

Mit unserem letzten Gruß ist die Oma für immer von uns gegangen – vielleicht zu ihrem Sohn, der schon vor 10 Jahren den Weg vor ihr gehen musste.

Was von ihrem Leben bleibt, sind noch ein Sohn und ein Enkelsohn und meine Hoffnung, dass die beiden Männer einen eigenen Zusammenhalt finden.

LaWe

Mittwoch, 17. November 2010

L-Manie

Jedes Jahr schlägt sich die Kindertrainingsgruppe einmal um. Ein Kommen und Gehen ist Bestandteil in einer Trainingsgruppe für Kinder.  Zur Zeit sind fast nur Mädchen in der Gruppe. Die wenigen Jungen können Hahn im Korb spielen. Doch mit 8 und 9 Jahren haben sie andere Interessen, denn sie balgen sich lieber wie junge Welpen durch die Halle.

Und mit dem stetigen Wechsel wechseln auch die Namen, auf die ich mich immer wieder neu konzentrieren muss. Doch wenn die Masse der Namen alle ähnlich klingen, enden alle Bemühungen sie nacheinander ohne Zungenstolperer auszusprechen in eine Verkrampfung meiner Zunge

Laura 1 und Laura 2

Lara 1 und Lara 2

dazwischen noch der ähnlich klingende Name

Sahra 1 und Sahra 2

Lena 1 und Lena 2

Lea 1 und Lea 2

Leonie

Lucie

Luzi

Von 17 Kinder beginnen 11 Mädchennamen mit L, da bringen Namen wie Grazia, Michelle oder Ronja Entspannung für die Zunge.

LaWe

Samstag, 13. November 2010

Endspiel

Sie erinnerten mich an ein altes Märchen, dass ich als Kind immer wieder gern sah. Damals wurden wir mit Kinderfilmen nicht so überschüttet, wie heut. Vielleicht prägten sich deshalb bei mir die gezeigten Märchen und Geschichten ein, die für mich auch nach der zigsten Wiederholung nicht an Spannungen verloren. Eins davon war ein Zeichentrickfilm “Die zwölf Monate”. Im Märchen wurde das Steifkind in den tief verschneiten Winterwald geschickt um nach Schneeglöckchen für die Königin zu suchen. Diese hatte eine hohe Belohnung dafür ausgesetzt. Das kleine Mädchen hatte Glück und traf auf die !2 Monate und sie halfen ihr und die Steifmutter erhielt dafür das Gold. Doch die Gier der Steifmutter lies dem kleinen Mädchen keine Ruhe und weil sie unersättlich wurde, verwandelten die personifizierten 12 Monate die Steifmutter und ihre leibliche Tochter – sie war ebenfalls schon der Gier gezeichnet – in kleffende Hunde. Das Gekleff der beiden prägte sich am stärksten und nachhaltig ein und die Erinnerung daran wird aktiviert, wenn ich ähnlichen Menschen begegne.

Über der Wohnung meiner Freundin lebte ein altes Ehepaar, dass ich nie sah aber dafür um so deutlicher hörte. Übernachtete ich mal bei meiner Freundin, hörte ich aus der obersten Etage regelmäßig ein lautes Gekleffe, von zwei Menschen, die sich nicht mehr zu sagen hatten. Erst bellet sie ihn an und er belllte zurück und dann was´s still. Nichts mehr zu hören. “Das machen sie jeden Morgen so” sagte meine Freundin, als sie meine erstaunten Augen sah. Ich beschloss stehenden Fußes, dass aus mir im Alter nie so ein kleffendes Wesen werden soll, wie ich diese menschliche Natur bei meiner Freundin erlebte. Das Ehepaar hatte ich nie zu Gesicht bekommen und später erfuhr ich von meiner Freundin, dass sie beide plötzlich verstorben waren. Erst starb sie und wenig später folgte er ihr in den Tod. Vielleicht kleffen sie sich im Himmel oder Hölle weiter an.

Diese beiden kamen nach vielen Jahren in den letzten Tagen wieder in meine Erinnerung. Ich zog durch einen Supermarkt und packte in den Korb, was ich als nächstes für die Küche brauchte. Fast jeder Kunde war so vertieft wie ich mit dem Einkaufen und kaum nahm jemand den anderen wahr, es sei denn, der Einkaufskorb stand im Weg oder jemand anderes blockiert das Regal, in dem man sich selber grad bedienen wollte.

Doch der laute Wortwechsel zwischen einem Ehepaar riss mich aus meinen Trott. Ich löste meinen Blick vom Gemüse und sah zu ihnen rüber. Er stand direkt am Regal und durchwühlte entschlossen das Angebot. So als hätte ein Kind schon die 3. Tafel Schokolade in der Hand um sie in den Korb zu legen, riss sie ihm aus der Hand, was er grade in den Korb legen wollte. “Das können wir kaufen, wenn wir es brauchen” sagte sie streng und mit scharfen Ton. Ihre Strenge kam nicht nur aus der Stimme, sondern aus jedem ihrer Gesichtszüge. Die grauen Haar streng nach hinten gekämmt, ließen sie härter aussehen, als jeden Mann, der harte Tage hinter sich hat. “Leg das wieder weg” forderte sie ihn auf. Doch er wirkte immer noch entschlossen, er wollte einkaufen, was sie nicht für nötig hielt. Ebenso entschlossen nahm sie ihm die Ware aus der Hand und legte sie wieder zurück. Dann war Ruhe im Schiff.

Wenig später, ich war schon auf der Zielgeraden zur Kasse, begegnete ich das Ehepaar noch einmal. Sie stand bündig am Warenregal und durchstöberte mit viel Hingabe die Papiertücher für die Küche und er ging ca. 1 Meter im Abstand zu den Regalen und hinter ihr her, dabei hielt er seine Hände auf den Rücken

LaWe

Montag, 8. November 2010

Untier

Das Untier sah wie ein brauner Biber aus. Die scharfen Zähne fallen aus dem Rahmen und sind immer bereit, sich in irgend etwas rein zu rammen.  Ein plötzliches Ereignis – sowas wie eine kleine Explosion – reißt ihm den Kopf ab. Ich bin erleichtert, denn ich wollte es nicht in meiner Nähe haben und schon gar nicht anschauen. Es löste Unbehagen bei mir aus. Das plötzliche Ereignis hat alles in Nebel versenkt. Als sich der Staub gelegt hatte, erkenne ich das Untier wieder – ein  leblosen brauner kopfloser Körper. Die Explosion hat den Kopf des Untiers abgerissen und der Rest des Körpers ist nicht mehr lebensfähig.

Oder doch noch ?

Das Untier erhebt sich auch ohne Kopf, bewegt sich auch ohne Kopf weiter. Es flüchtet vor mir, denn ich will es fassen. Doch ohne Kopf flutscht es durch meine Hand und schafft es aus meiner Reichweite. Während seiner Flucht wächst der Kopf nach und zuletzt die langen gelben Zähe, die aus dem Maul ragen. Es springt in einen gläsernen Käfig, der sich – bevor ich es ergreifen kann – hermetisch verschließt. Das Untier kann nicht raus und ich nicht rein greifen, es wächst in kürzester Zeit nach und passt grad noch so in seine gläserne Zuflucht. Sein Fell drückt sich an der Scheibe, die ist zum zerbersten gespannt. Stillstand tritt ein und ich erwache erschreckt und angeekelt aus meinem Traum.

Diesen Traum hatte sich unmittelbar nach einen Anfall von Sohnemann eingestellt. Tags zuvor saßen wir zusammen am Tisch und unterhielten uns, wie immer über Gott und die Welt. Plötzlich flog eine Tasche vom Tisch und der Teller folgte. Ich fand den Spaß von Sohnemann etwas übertreiben, so mitten Im Satz sich über den Tisch zu werfen. Im nächsten Moment sah ich, Sohnemann krampft und der Tisch hinderte ihm am Absturz. bestürzt sprang ich auf und zog ihn an den Hüften auf den Boden, damit der Körper genügend Ram hatte.

Mutter besonnen und Mutter in Panik.

Es ist für mich immer wieder  furchtbar mein Kind so da liegen zu sehen. In solchen Momenten scheint die Zeit still zu stehen, deshalb ich laufe in der Wohnung umher, bis ich das Telefon finde. Noch ein paar Minuten löst sich der Krampf und Sohnemann atmet wieder. Zwar schaufend und doch er kommt wieder zu sich zurück.

Mein Traum vom Untier im Glaskasten war der nachhaltige Eindruck und symbolisierte mir aber auch, das die Gefahr immer präsent ist. Es bedarf nur wenig Druck und der Glaskasten zerspringt und das Untier tritt wieder ins Freie.

“Pass auf dich auf”

bitte ich Sohnemann, wenn er wieder seiner jugendlichen Abenteuerlust nachgehen will. Die letzte Erschütterung liegt mir noch mental in den Knochen.

“Pass auf dich auf” geb ich hm noch auf den Weg. als er am Freitagabend mit einem schweren Rucksack auf die Piste zieht. Zufällig haben 2 seiner Freunde mit ihm Geburtstag. Sie werden 20 und 21 – wie Sohnemann – Jahre alt und da ist Tortenessen mit Mutter nicht mehr auf dem Programm. Der Rucksack ist beladen mit schöngeistigen Getränken. “Vergiss nicht, du hast keinen Schutz. Höchstes ein oder zwei Bier, der Rest ist für die anderen” . “Klar” beruhigt mich Sohnemann. Ich kann verstehen, dass er einen drauf machen möchtet, doch er muss sich zurück halten. Besorgt schaue ich ich ihm nach, als er in Feierlaune in die Nacht zieht.

Als ich nachts aufwache, sehe ich, Sohnemann ist nicht da. Aufkommende Sorgen verdränge ich mit logischen Argumenten Er wird bei den Freunden schlafen. Doch meine Unruhe lässt sich nur schwer im Zaume halten. Zum Glück schlaf ich darüber doch noch ein und träume - träume bedrückend über eine Bahnreise.

Diesmal sitz nicht im Zug, sondern in der Lok beim Lokführer. Die Lok nimmt rasant ihre Reise auf. Durch Wiesen, über Berge und Täler. Den nächsten Berg schafft die Lok nicht, die Steigung ist zu hochprozentig und sie hat keine Zahnräder, an denen sie sich hochziehen könnte. Deshalb durchfährt die Lok den Berg durch einen engen Tunnel. Sie passt grad so durch,  kann weiter bei ihrem Tempo bleiben. Trotzdem kommt Unbehagen bei mir auf, die Wände des Tunnels nähern sich der Lok – von der Seite und von oben – nur noch wenig Freiraum. Der Tunnel wird bedrohlich eng und löst Beklemmungen bei mir aus. Die Lok wird vom Lokfahrer nicht gebremst, er ist zuversichtlich. Sein Blick sagt mir: “Es klappt schon” und dämpft mein Unbehagen. Wir  bleiben auf voller Fahrt und die Wände des Tunnels kommen weiter näher, ich sehe keine Öffnung im Fluchtpunkt vor mir.

Mit lauten Knirschen flieg ich in der Lok nach vorn, fast in die Frontscheibe. Die Lok wird abrupt von außen ausgebremst. Der Tunnel ist zu eng geworden, schien während der Fahrt sich doch verengt zu haben. Die Lok passt nicht mehr durch. Teile der Lok haben sich Gestein geschoben und Teile sind so verbogen, dass sie wie ein Widerhaken keinen Rückwärtsgang mehr zulassen. Die Lok ist im unregelmäßigen Tunnelgestein verkeilt. Die Türen lassen sich nicht mehr öffnen, sie haben sich  mit dem Aufprall verbogen und blockieren nicht nur deshalb. Die Tunnelwände drücken von außen an den Türen, verriegeln sie von außen “Wir stecken fest” offenbart mit der Lokführer. Er macht mir die Beklemmung deutlich  als ich mich mit Gewalt aus dem Schlaf reiße um mich kerzengarde in meinem Bett aufzurichten. Wenigsten dieser Fluchtpunkt ist für mich noch erreichbar. Meine Wachheit löst die Beklemmung wieder auf.

Im Gemüt erhitzt gehe ich ins Bad um mir den Schrecken aus dem Gesicht zu waschen. Dabei sehe ich die Schlüssel von Sohnemann am Schlüsselbrett. Er ist wieder zu Hause. Ich bin erleichtert und lege mich noch mal auf´s Ohr. Sicher war seine Nacht lang, schließlich wird man nicht alle Tage 21 Jahre. Sohnemann verschläft das Frühstück und über die Mittagszeit, erzählt mir im Halbschlaf, dass einer seine Freunde ihn in den Morgenstunden per Auto nach Haus gefahren habe.

Die Düfte aus der Küche locken Sohnemann aus dem Bett. Auch die Freunde stehen schon wieder vor der Tür. “Du brauchst jetzt Ruhe” ermahn ich ihn. Ich bin sicher, auf der Party gab es nur flüssige Nahrung. Das Zimmer von Sohnemann ist klein und die Jungs, die rein marschieren sind groß. Einer von ihnen muss sich sogar bücken, wenn er durch die Tür geht. Das Zimmer ist schnell verstopft. “Mach dir keine Sorgen” beruhigt Sohnemann mich. Doch irgendwie kann ich mich nicht ganz beruhigen. “Schick sie wieder nach Hause. Du brauchst Ruhe” “Die wollen nur zocken. Ich bleib dabei im Bett und gucke nur zu” zerstreut Sohnemann meine Bedenken. Widerstrebend überlass ich den Dingen ihren Lauf. Die Jungs bleiben im kleinen Zimmer und  die sich mit gemeinsamen Zocken den Rest des Nachmittags vertreiben wollen.

Ich will nicht schon wieder das Gras wachsen hören. mich von meinen Ängsten steuern lassen und lenk mich mit TV ab, während ein Kuchen im Herd noch vor sich her backt. Der Kuchen braucht nur noch 5 Minute, , dann kann ich ihm aus der Backröhre nehmen.

Plötzlich stürzen die Jungs aufgeregt aus dem Zimmer. "Jo…hat einen Anfall” kommen sie mir aufgelöst entgegen. Ich fühl mich in meinen Traum zurückversetzt, wie in der Lok, die mit einem plötzlichen Ruck stehen blieb. Statt an die Frontschiebe der Lok fliege ich ins Zimmer von Sohnemann. Wie versprochen ist er im Bett geblieben. Nun liegt er auf dem Bett und krampft. Wie fremd wirkt in solchen Momenten mein Sohn auf mich. Seine Seele ist so weit weg, dass ich laut schreien möchte. Im Krampf schiebt der Körper den Kopf zwischen Wand und Bettkante. Der Platz ist wie ein schmaler Graben und so eng, dass der Kopf sich dazwischen verkeilen könnte. Die schnaufenden Töne der Atmung kommen schon aus dem Graben. Ich ziehe Sohnemann an den Beinen zurück, doch sein Körper ist steif und schwer. Die Jungs stehen hilflos um mich rum. Ich kann nur mit Mühe meine Panik unterdrücken. Das Bettlaken ist am Kopfende blutig, doch der Kopf kann nicht mehr in den Graben rutschen. Nur ganz langsam löst sich der Krampf und die Jungs stehen immer noch hilflos um mich rum. Ich nutze diesen Moment für einen kleine Belehrung: “Jetzt wisst ihr, warum ich nicht möchte, das Jo. Alkohol trinkt. Es wird für ihn immer gefährlich” “Ja” antworten die Jungs, doch ich bin mir nicht sicher, dass sie es auch so meinen. Wieder einmal such ich nach dem Telefon und rufe mit zitterenden Händen nach den Sanitätern. Ich kann die Lage nicht kühl einschätzen, zu sehr bin ich emotional gestresst. Als sie Sanitäter wieder gehen, hol ich den Kuchen aus der Backröhre, er ist schwarz geworden. Sohnemann schläft tief und fest ein. Ich sehe mehrmals nach ihm, doch zum Glück kam kein Anfall dazu.

Heut war er bei seiner Ärztin. Die Medikation wurde erhöht,  damit kann die Anfallsgefahr besser kontrolliert werden. 

LaWe

Sonntag, 31. Oktober 2010

Kommen und Gehen

Die letzte Woche hatte wieder viel Leben in sind. Aber auch in die andere Richtung ging es mit dem Leben.

Am Dienstag traf die Rasselbande ein. Dabei schlägt mein Leben nicht nur in einen anderen  Rhythmus….

….sondern auch in meiner Wohnung werden andere Seiten aufgezogen.

Das Wohnzimmer verwandelte sich in eine Liegewiese, auf der die Kleinen wie Käfer wimmeln können, ohne von der Bettkante zu fallen. Der ganz Kleine mit seinen 8 Monaten mittendrin. Was kann schöner sein, als bei seinen tobenden Schwestern mitzumischen.

Oder wie wär´s mit einem kleinen Ringkampf als Klammeraffen mit Mama ? Auf jeden Fall und dabei steigt sie Stimmung weiter.

Nach dem gemeinsamen Frühstück werden auch die Enten gefüttert, die sich mit lauten Geschnatter für Brot bedanken.

Warnemünde darf für die beiden nicht fehlen. Der Angler an der Mole macht auf die Mädels einen großen Eindruck. Sie bleiben wie versteinert stehen und schauen ihm zu.

Die Mole ist lang und der Abend zum Glück auch noch. Die Sommerzeit ist ja noch nicht abgestellt und wir können noch den Strand besuchen.

Der Glühwein interessiert die Mädels nicht. Sondern nur der angespülte Seetang ist spannend.

Die letzte Fähre schickt einen kräftigen Wellengang an den Strand und lockt die Kleine zum nächsten Schauplatz.

Aber dann entschließen sie sich, den Seetang weiter zusammenzutragen.

Nicht nur die Strandkörbe gehen in den Winterschlaf, sondern auch …

…die schwimmenden Wasserrutschen.

 

Für einen Trockenrutsch reicht es noch.

Wir nehmen Abschied vom Strand, dem Sommer, der schon länger hinter uns liegt und der Sommerzeit, die am Wochenende auf Winterzeit eingestellt wird.

Aber nicht nur der Strand macht Laune. Fliegende Ballons bringen Spaß, der lange anhält. Zumindest reicht er solange, bist die Straßenbahn kommt und uns ins Stadtzentrum bringt.

Dort wartet schon der Halloween-Mann auf die Kleinen.

Die Kleinen sind neugierig auf all das, was das Leben ihnen noch zeigen wird. Sie brennen drauf und entdecken täglich was neues.

Sie wissen noch nicht, wie es ist, wenn man ein Leben sich schon hinter sich hat.In dem Alter konnte ich mir auch noch nicht vorstellen, das das Leben irgendeinmal enden könnte.

Mitten im Trubel mit meiner Familie traf die Nachricht ein, dass die Oma von Sohnemann nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist. Nun ist sie bei ihrem ersten Sohn, den sie schon vor Jahren zu Grabe tragen musste und Sohnemann hat väterlicher Seits nur noch seinen Onkel, der in Berlin lebt.

So war ich in der Woche hin und her gerissen

zwischen quirliges Leben und Tod,

zwischen Trubel und Trauer.

LaWe

Sonntag, 24. Oktober 2010

Luftnummern

Vielleicht ist es ja eine Schwäche von mir, aber vielleicht auch eine Stärke? Auf jeden Fall hab ich einen Hang dazu, jeden der kreativ ist, darin weiter zu bestärken. Egal in welchem Bereich, mich beeindruckt es immer. Kreativität hat ein weites Feld und lässt jedem genug Platz und Raum, um sich zu entfalten und darüber auszudrücken. Und hat Sohnemann einen Anflug von Kreativität, dann unterstütze ich sein Bestreben und so kam er zu einer Kamera.

Heut schleppte er mich zur Motivjagd ab. Mit einer Kamera in der Hand sieht er die bekannte Welt anders…..

…und schießt  Motive am laufenden Band….

Die Welt lässt wird neu entdeckt.

Die Boote sehen die Welt auch aus einer neuen Perspektive, denn sie kommen wieder ins  Winterquartier. Sie werden per Kran aus dem Wasser gehievt und übergesetzt.

Hier soll schon das nächste Boot in sein Quartier gehievt werden.

Wir jonglieren uns zwischen die fliegenden Boote weiter,  um uns mit der nächsten Fähre an das andere Ufer der Warnow übersetzten zu lassen.

Während wir auf die Fähre warten, die uns zum Stadthafen übersetzen soll, schauen wir dem Mann zu. Er wird umschwärmt von Möwen und Schwäne.

Auf der anderen Seite erwarten uns die Fans von Hansa Rostock.

In den alten Straßenzügen von Rostock fällt mir ein Schwalbennest ins Auge, dass seine eigene Hausnummer hat. Wenn das kein Luxus ist.

Am Ende unseres Ausfluges entlang der Warnow – einmal rauf und auf der anderen Uferseite runter – gehen wir noch einmal an der Himmeplspforte vor bei. Heut hatten wir Glück, das Straßenschild war noch dran, aber das ist nicht immer so. Wahrscheinlich ist das Straßenschild ein beliebtes Souvenir.

Die Boote hatten heut ihre Luftnummern, die Kamera von Sohnemann – ein Geburtstagsgeschenk von der Familie – sollte aber keine Luftnummer werden ;-) - als lass ich mich überraschen, was er daraus macht.

LaWe

Montag, 11. Oktober 2010

der Korb soll höher…

gehängt werden, wenn es nach der EU gehen soll. Die Zigaretten sollen zur Bückware werden und damit endgültig aus den Quengel-Reagalen an den Kassen der Supermärkte verschwinden. Ob das die Sucht der Rauchers eindämmt, wag ich zu bezweifeln. Die Sucht findet immer eine Weg, um Hindernisse zu umgehen.

Auf solche eleganten Fotos müssen wir in Zukunft wohl verzichten.

Der Raucher ist aus den Kneipen verbannt,

aus den öffentlichen Gebäuden und von den Grundstücken der öffentlichen Gebäuden, so wie hier vor ein Schulgelände in meiner Nähe.

Das Sucht-Problem rauchen ist nach draußen verschoben und so sieht es vor den Gebäuden auch aus. Nicht nur, dass dort die Kippen sich in Massen ansammeln, sondern, auch die Mitarbeiter der öffentlichen Gebäude, wie bei uns das Ortsamt. Sie stehen vor der Tür und nehmen ihre Raucherpausen. Die Sucht passt sich immer an.

Auch der Korb für alkoholische Getränke wurde schon höher gehängt. Doch die Untersuchungen einer Krankenkasse hat wenig Erfolg zu vermelden. Obwohl alkoholische Getränke nur an 18 Jährige verkauft werden dürfen, betrinkt sich jeder zweite 15 jährige einmal im Monat derart, dass er einen Vollrausch erlebt. Wie kommt denn das ? Ältere helfen den Jüngeren. Suchtmittel finden immer einen Weg.

Erklärungen für der verschärftes Trinken haben Psychologen. Sie sagen, der Schuldruck sei zu hoch und die jungen Menschen haben erkannt, das Alkohol sie entspannt. Eine möglich Erklärung dafür. Sicher gibt es noch mehr Erklärungen dafür.

Obwohl Sohnemann wegen seiner Krankheit kein Alkohol trinken darf,  in der Clique zieht er mit und wenn die Clique zu ihm kommt, kommen auch die vollen Bierchen mit und lassen die leeren Flaschen zurück. “Bring die leeren Bierflaschen weg” ist dann ein Dauermantra, dass ich allein singe. Das Echo ist darauf immer mager. “Sind doch nur 2 leere Flaschen” Spätestens dann, wenn aus dem Zimmer eine Bierdunstglocke strömt, mich im Flur erschlägt, schlag ich Alarm und lass nicht mehr locker. Aus allen Ecken kommen die leeren Flaschen und füllen den großen Einkaufskorb des Supermarktes.

Zum Posen stellt Sohnemann sich noch dazu und anschließend darf ich den prall füllten großen Einkaufskorb durch den Markt schieben und Sohnemann folgt mir mit lauten Worten auf Abstand: “Mutters, du hast aber wieder viel Bier getrunken – hahaha “ Auf diese Weise beschafft Sohnemann sich noch einen Spaß auf Nachschlag, denn ich bin sicher, dass auch ein paar Bier durch seine Kehle geflossen sind.

Nachdem der Korb geleert ist, kassier ich die 5 € Flaschengeld  ein und so hab ich dann auch noch was davon – als Nachschlag ;-)

LaWe

In den Wind geschrieben

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