Freitag, 5. Februar 2010

Nicht mehr und nicht weniger

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Die Zeit zwischen der Trainings- und Yogastunde am Donnerstag schlag ich mir gern mit einem Kaffee und Franzbrötchen um die Ohren. Bäckereien auf dem Weg von einem Ort zum anderen gib´s ja genug und ich kann fast an allen Ecken meinen Zwischenstopp machen. Die Cafe´s der Bäckereien sind immer gut besucht und so bleibt es nicht aus, dass ich hier und da mal ein paar Gesprächsbrocken aufschnappe.

Als ich das Foto machte, war der Platz gegenüber auf der gestreiften Sitzbank leer, aber vor einer Woche schoben sich dort 2 Gäste auf die Plätze. Sie setzte sich mit dem Rücken zu mir und sah wie eine einfach Frau aus, fast wie eine graue Maus. Vielleicht wirkte sie auch nur so schlicht, weil ihr Begleiter super akkurat gekleidet war. Er sah aus wie ein mobiler Geschäftsmann. Dunkler Anzug und dunkelblauer Wintermantel ließen sein super gepflegtes Gesicht eher zart und zerbrechlich erscheinen. Er war noch jung an Jahren und sie war schon mitten drin. Als junger Mann wirkte er im düsteren Dress wie verkleidet und konserviert..

Sie setzten sich gegenüber und bei eine Tischbreite von 60 cm war er ihr nah. Vielleicht hielt sie deshalb die Tasse Kaffee, die sie mit an den Tisch brachte, während des Gespräches vor ihren Mund.

Er sah sie permanent an während er mit ihr sprach und sie nippte permanent an ihrem Kaffee. Sie stütze sich mit den Ellenbogen auf den Tisch und hielt so ihre Kaffeetasse auf Mund höhe. Seine Ellenbogen lagen auch auf dem Tisch, doch er stütze damit seinen Brustkorb, den er weit über den Tisch lehnte. Damit verringerte sich der Abstand zwischen ihm und ihr um gute 20 cm und sein Augenblick wären ihren Augen noch näher, als die Tischdistanz.

Fast könnte man glauben, sie wären verliebt und stünden sich besonders nahe oder ein unsichtbaren Band hält die beide zusammen. Und es gab etwas, was die beiden verband.

“Ich erwarte im nächsten Monat von Ihnen nicht mehr als 1 000 Punkte und das sie nur 10 Stück verkaufen” sprach er laut und deutlich. Diese Worte sprach er so laut und deutlich, dass ich es einen Tisch weiter gut hören konnte. So wie den Satz aussprach, hörte es sich an, als ob das die unterste Stufe der Erfüllung wäre, also nicht mehr aber auch nicht weniger.

Während er weiter auf die einredete, nickte sie eifrig und hielt weiter ihre Kaffeetasse an den Mund.  Es sah fast so aus, als hielt sie sich während der Unterhaltung an der Kaffeetasse fest. Er rede weiter auf sie ein, sah dabei abwechseln auf sie oder aus dem Fenster, jedoch waren die nachfolgenden Sätze leiser, ich hörte nichts mehr.

Aber ich hatte auch keine Zeit mehr und stellte meine leer Tasse in die Ablage um mich auf den Weg zu den Yogafrauen zu machen.

LaWe

Dienstag, 2. Februar 2010

Fotoreport

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vermummt mach ich mich auf den Weg zur Sporthalle am anderen Ende der Stadt.

Ach…was sag ich, nicht am anderen Ende der Stadt, sondern gegenüber. Zwischen hier und gegenüber liegt die Warnow und deshalb muss ich eine Stadtrundfahrt machen.

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rechte Seite Schnee und nackte Bäume. Hätten die Bäume Blätter würden sie erfrieren. Aber weil sie keine Blätter haben, erfrieren sie auch nicht. Irgendwie paradox, oder?

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Ich jedenfalls verzichte auf entblättern und verharre weiter vermummt an der Bushaltestelle, bis der Bus kommt. Ob er heut pünktlich kommt?

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Durch diese weiße Gasse sollte der Bus anrollen, aber außer ein paar Autos ist noch nix in Sicht.

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Am Umsteigepunkt warte ich auf meine Straßenbahn und beim warten schaue ich spielenden Kindern zu. Der zusammengeschobene Schnee ist eine willkommene Spielgelegenheit für Zwischendurch.

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Mein Bahn ist in einer Minute da. Ich entscheide mich für die Strecke über den Hauptbahnhof.

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Am Bahnhof angekommen, steig ich drei Ebenen zu Fuß nach oben zur Haltestelle der S-Bahn. Das sind genau 5 x 13 Stufen – das macht 65 Stufen. Hört sich nicht viel an, aber wenn ich auf Stufe 60 bin, dann verwandeln sich meine Beine wie von Zauberhand zu Blei. Aber den Fahrstuhl nehm ich erst, wenn ich am Stock gehe.

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Das ist kein Mondlangeplatz in der Eiszeit und auch nicht die Alster nach dem Alsterfest, dass ist ein Fußweg auf dem Bahnsteig, der gleichzeitig das Oberlicht für die unteren Ebenen der Bahnhofes darstellt. Wer da rüber geht, ist selber schuld. Wie man sieh, ist auch niemand drüber gegangen sondern nur geschlittert. Der Weg ist ar…glatt.

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Jetzt bin ich endlich auf meiner 3. Etappe und auf der S-Bahnstrecke in Richtung Warnemünde. Die Bahn ist voll und ich bin immer noch vermummt. Aber in der Bahn ist es heiß und deshalb hab ich die Kapuze etwas angelüftet.

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An der S-Bahnstrecke ist das Eros-Center von Rostock und heut hab ich es im vorbeifahren mit auf meine Fotostrecke genommen.

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Angekommen. Durch dieses große Tor werde ich gleich verschwinden. Dahinter liegt die Sporthalle und ich bin neugierig, ob trotz der Wetterwarnungen heut Kinder zum Training kommen.

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Dann stürze ich mich mal ins Vergnügen und treibe die Kleinen wieder zu Höchstleistungen an. Ich hoffe darauf, dass in zwei Stunden der Nahverkehr wegen der schlechten Wetterlage nicht den Geist aufgibt und ich die 20 Kilometer Rückweg zu Fuß aufnehmen muss.

Die Kinder standen zu meinem Erstaunen vor der Sporthalle und warteten auf ihr Programm. Am Ende der Stunde nahmen die Eltern ihre Kinder wieder im Empfang, denn das Schneetreiben hatte weiter zugenommen.

Meine Hoffnungen auf sichere Rückreise wurden im verschneiten Himmel erhört und der Nahverkehr brachte mich mit etwas Verspätung wieder nach Hause in die warme Stube.

LaWe

Montag, 1. Februar 2010

nach ist vor

Nach dem Sturm ist vor dem Sturm, wenn man den Meldungen der Wettervorhersagen glauben schenken kann. Zumindest wurde ich heut für die morgige Yogastunde ausgeladen, weil die angekündigte neue Sturmfront den Nahverkehr wieder lahm legen könnte.

Die Niederflurbahnen von Rostock sind für Ein- und Aussteiger super bequem. Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen wissen das zu schätzen, denn sie können ohne Hilfe inklusive Umsteigen durch die Stadt reisen.

Doch Schnee und Kälte können schnell die Türen blockieren und das macht sie im Winter empfindlich. Trotzdem lief heut der Nahverkehr der Stadt wieder nach Fahrplan, zumindest auf meiner Stecke. Heut Abend hatte ich Yoga in der Innenstadt und ich war neugierig, was vom Sturm am WE noch zu sehen war.

Mein Weg führt über den neuen Markt und da lagt der Schnee zu Haufen.

Schneeberge dieser Größenordnung waren auf dem Platz verteilt.

Nach Jahren fast schneefreien Wintern müssen die Mitarbeiter der Stadtreinigung wohl ganz schön ran klotzen.

Mit der modernen Räumtechnik geht das sicher schneller als vor 20 Jahren.

Hier der sogenannte Möwenbrunnen am Abend in schwarz weiß mit seinen 4 Wassergöttern

Triton, Nereus, Neptun und Proteus. Von den 4 Göttern ist Neptun der einzige, den ich kenne und das auch nur wegen der berühmt berüchtigten  Neptuntaufen auf die ich gut verzichten kann.

Jetzt bleibt abzuwarten, on das Wetter morgen wieder derart derb zuschlägt, wie am Wochenende.

LaWe

Sonntag, 31. Januar 2010

Rätsel

Macht ein bisschen schwindlig das Bild – zumindest, wenn man zu lange drauf schaut.

Aber was ist darauf zu sehen ?

Schnee- oder Billardkugeln ?

LaWe

Samstag, 30. Januar 2010

Winterspaziergang

In der warmen Wohnung scheint der Winter nur hab so grimmig, doch vor der Tür sieht es dann doch anders aus.

Als ich mich heut am späten Nachmittag noch mal auf einen Winterspiergang machte, war ist erstaunt, wie tief verscheint mein Wohngebiet noch ist. An der Straßenbahnhaltestelle wurde der Hinweis per Lautsprecher durchgeben, dass auf Grund der Wetterlage weder Bus noch Straßenbahn fahren. Kaum zu glauben, dass über Nacht der Winter noch mal so zugeschlagen hat.

ein unsichtbarer Stahlhelm

hatte gestern meinen Kopf in die Zange genommen. Das geschieht bevorzugt in der Nacht, deshalb helfen Medikamente am Tag nicht mehr. Willkürlich wurde der zu enge Helm noch weiter gespannt und setzte meinen Kopf zusätzlich unter Druck. Auf diese Weise zog wellenartig eine Kopfschmerzwelle nach der anderen durch mein Hirn. Migräne überfallen mich bevorzugt, wenn sich in der Wetterküche ein Sturm zusammenbraucht und so war es dann ja auch.

Heut früh flog der Schnee in den Innenhof und erzeugte sogar eine kleine Schneewehe

Doch hat jedes Unwetter seinen eigenen Zauber und verwandelt sogar Innenhöft in einen märchenhaften Miniwald.

Sogar die Wäsche auf dem Balkon ist in Schnee eingehüllt.

 

Wäsche, Klammer, Leine und Brüstung hat der Schnee in seinen Verbund genommen.

Meine Spuren im Schnee

Die Kopfschmerzen haben sich zum Glück mit dem Sturm verzogen und ich kann entspannt ins verschneite Wochenende gehen

LaWe

Freitag, 29. Januar 2010

Frauenringen ;-)

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen oder auch ein paar Bilder von unterwegs zeigen. Ich hab zwar keine Reise gemacht, doch war ich unterwegs. Mit Rucksack, Hand- und Yogatasche reise ich durch die Stadt und ziehe von Sporthalle zu Sporthalle. Ich bin zwar nicht im Schneckentempo unterwegs, doch rase ich auch nicht in Hochgeschwindigkeit durch die Stadt. So bleibt hier und da mal Zeit für ein kleines Bild oder auch Feuerlöscharbeiten, wie heut.

Meine Zeit zur nächsten Yogastunde war schon geschrumpft und ich hätte laufen müssen, wenn ich noch vor den Teilnehmern da sein wollte. Mein Umweg von der Sporthalle über einen Bäcker mit Milchkaffee und Franzbrötchen war weiter als geplant. Mit Stechschritt eile ich zielstrebig zum Mehrgenerationshaus des Stadtteils. Ich hab die Hoffnung, dass ich noch vor den Teilnehmern eintreffe nicht aufgegeben und wenn ich schnell gehe, dann schaffe ich es noch.

Kurz vor der letzten Kurve sehe ich vom Boden eine kleine Rauchfahne aufsteigen und ein stechender Geruch eilt der Rauchfahne sogar voraus. Wenig später sehe ich eine alte abgestellte Flimmerkiste, aus der kleinen züngelnden Flammen den Weg nach außen suchen. Der alte Fernseher sollte entsorgt werden, denn er stand am Platz, an dem die Bewohner den Sperrmüll zur Abholung bereit stellen.

So ein ausgedienter Fernseher auf dem Sperrmüll ist ja Strom los, es sei denn, er speichert während seiner Betriebszeit Spannung, die durch irgend einen Umstand den Strom noch einmal in den Fluss bringen kann.. Aus alten Zeiten kenne ich noch eine These, nach der sich ein Zeilentranformator auch  nach dem Ausschalten noch entzünden und brennen kann und auf Grund dieser Fähigkeit so manch Wohnzimmer schon in Flammen aufgegangen ist. Aber ob das noch auf der Straße passiert, wenn so eine alte Kiste abgestellt und vielleicht schon ein paar Stunden in der Kälte gestanden hat, weiß ich nicht.

Als ich näher komme sehe ich, dass das Feuer aus dem Inneren kommt. Mit einer Kamera in der Tasche erkenne ich eine angespaltene Persönlichkeit in mir. Die eine will den Brand lösche, die andere zuvor aber noch schnell ein Foto schießen. Bevor die beiden Persönlichkeiten ernsthaft in einen Kraftakt einsteigen können, war das Foto schon gemacht, aber nicht ohne darüber nachzudenken, wie die andere den Brand löschen soll.. Für so ein klitze kleines Feuer sollte man keine Feuerwehr bemühen.

“Ja..ja..machen sie mal ihr Foto” kommt eine vorwurfsvolle Stimme aus dem Hintergrund. Innerlich nehm ich den Sinn ihrer Worte so wahr. “Muss ich erst kommen und handeln und das Feuer löschen?” Entschlossen stürzt sich die junge Frau auf den Fernseher und kippt ihn auf die Seite. Die Ecke mit dem Feuer direkt ins abgelegte Holz. Super, da bekommt das Feuer erst richtig Nahrung. Die vorwurfsvolle Stimme hat mich kampflustig gemacht. “Das Feuer aus dem Inneren kommt? Da hilft ihre Aktion wenig”. Vielleicht  hab ich auch von meiner Seite einen kleinen Vorwurf durchblicken lassen und ich lege noch etwas Kohle mach.

“Wenn das Feuer von Innen kommt, kann der Zeilentrafo sich von selbst entzündet haben. In seiner Nähe ist die Bildröhre und die könnte erst implodieren und dann doch auseinander fliegen” warne ich und erkenne den Schulmeister in mir. Der hat sich etwas mehr hervorgetan, als mit lieb war.

Obwohl die junge Frau meinen These eher anzweifelte, geht sie doch auf einen sicheren Abstand zur kleinen Feuerstelle. Sicher ist sicher. Aber so ganz sicher bin ich mir auch nicht und werf vorsichtshalber ein paar Hände voll mehr Schnee ins Feuer, bis es nur noch qualmt und vor sich im stinkt.

Als ich im Mehrgenerationshaus eintreffe, haben meine Frauen der Yogastunde hatten schon meine Yogamatte ausgerollt, erwarten mich und ihre Yogaprogramm.

LaWe

Donnerstag, 28. Januar 2010

Schneegestöber am Abend

Als ich gestern Abend aus der Sporthalle kam, nahm die karge Neubausiedlungs Landschaft durch den aufkommenden Böen artigen Schneesturm für ein paar Stunden seinen eigenen Charme an

LaWe

In den Wind geschrieben

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