Albtraum

Dienstag, 15. Dezember 2009

Gefühl

Ich fühl mich heut wie Braunbier und Spucke.

Ich lege mich nach einer Tasse Tee mit Nasentropfen und einen Berg Taschentücher zu Bett und stöhne einfach so vor mich hin

Gute Nacht

LaWe

Mittwoch, 30. September 2009

Zickenterror

In der Urnatur stecken in jedem Menschen auch animalische Eigenschaften, die sich ab und zu mal deutlich zeigen. So bettelt der eine wie ein Hund oder schlägt mit den Flügeln wie eine Henne, benimmt sich wie ein Schwein oder ist hinterlistig wie eine Schlange kann schnurrend um die Beine schleichen wie eine Katze oder drauf gehen wie ein Stier.

Gestern Abend hatte ich eine Begegnung mit einer Superzicke und zu meinen Unglück hatte sie mich auserkoren, ihre verkorkste Seele an mir zu reiben.

Sie ist aufgewachsen in einem Familienklima, in dem man sich mit derben verbalen Zuwendungen wie “Ich schlag dich tot” oder “Ich bring dich um” untereinander Aufmerksamkeit schenkte. Wegen dieses derben Umgangstons musste sie auch den Verein verlassen, niemand hatte wirklich Bock sich im Anfall von ihrer Hysterie derart beschimpfen zu lassen.

Ihr Freund hatte eine Narbe am Hals und die stammte vom ihr. Weil er sie im Höhepunkt ihrer Hysterie ansprach, nahm sie kurzerhand das Messer und setzte an und heute ziert sein Hals eine 10 cm Narbe von der Schnittwunde, die sie ihm verpasst hat. Als er sich darüber beklagen wollte, wurde er vor meinen Augen vor ihr verbal niedergemacht, denn schließlich hätte er sie gereizt.

Mit dieser inneren Unausgewogenheit entschloss sie sich, sich als Sozialpädagogin ausbilden zu lassen. Jetzt geht sie auf dem Pfad der Tugend und will sich läutern, meldet sich im bei uns im AIKIDO-Verein wieder. Mit ihren heiligen Versprechen "”Ich werde niemanden auf der Matte verbal angreifen” kehrte sie vor ein paar Wochen wieder zurück und löste so etwas wie Schmeichel bei meinem Trainer aus. Vielleicht weil er glaubt, er hätte den wieblichen Stier gezähmt und verliert damit seine Neutralität als Trainer auf der Matte.

Seid ihrer Rückkehr auf der Matte sieht sie mir nicht in die Augen und das, obwohl wir uns immer, wenn wir uns früher trafen – trotz ihrer Aggression – nett unterhalten haben. Heut verwendet sie im Gegensatz zu dem früheren offene und damit ehrlichen Aggressionsverhalten eine subtile Form, die sie ausschließlich auf mich lenkt. Es fallen laute Sätze wie “Du bist so grob.Ich bin doch kein rohes Stück Fleisch” Mit dieser Einstellung wird sie von meinem Trainer unterstützt. Das Mädel verwandelt mich vor den Augen der anderen in ein grobschlächtriges Wesen, dass ihr die  Knochen brechen will. Dann wendet sich von mir ab, zeigt mir eine Art weiblichen Stiernacken, auf dem die Haare abstehen.

Gestern kam sie beim Angriff – der ja zum Üben von Abwehrtechniken gehört - in meine Hand und dabei streifte ein Fingernagel ihr Gesicht. Mit einem lauten Aufschrei und dicken Tränen im Gesicht zeigte sie auf mich und mein Trainer las mir die Liviten nach allen Regeln der Kunst. Dabei bebte zwischen uns die Luft flimmernd und elektrisierend. Ein zwanghaftes Verlangen stieg in mir auf: “Ich gehe, sofort und stehenden Fußes. So einen Blödsinn muss ich mir nicht antun” Während ich auf der Matte verbal von meinem Trainer in ihren Auftrag niedergemacht wurde, konnte ich nur mit Mühe meinen Fluchtgedanken unterdrücken. Dann ging er mit ihr ruhig und separat auf die Bank um mit ihr über den Vorfall, der keiner war – sie hat einen Moment zum Vorfall gemacht – auszutauschen.

Anschließend kam sie wie ein scheues Reh auf die Matte zurück und holte sich mit Augenaufschlag die visuelle Bestätigung, dass sie immer noch auf dem heiligen Pfad der Tugend ist.

Von meinem Trainer erhalte ich keine Unterstützung um ihre subtil ausgefeilte Aggression gegen mich auszubremsen und statt dessen erhalte ich von ihm ein Feedback, dass mein Trainingsstil unter aller Sau ist und macht sich zu ihrem Helfer, mich auszuschalten. Es ist egal, was ich meinem Trainer sage, ich hab unsauber gearbeitet und sie hat mit ihrer Kritik in jedem Fall recht und das nach 8 Jahren Training im Verein im Vergleich zu ihrer 2. Gastrolle im Verein.

Tja..da ist guter Rat teuer und ich gebe zu, solch eine subtilen Form der Aggression einer Zicke bin ich nicht gewachsen und deshalb gebe meinem Verlagen nach Rückzug nach.

Mit Zickenterror kann ich nicht umgehen, das ist für mich die unterste Schublade und mich ihm einfach so auszusetzen verdirbt mir für Tage die Freude am Leben wegen des würgenden Nachgeschmacks.

Ich kann´s nicht und ich kann zulassen, dass so ein Mädel auf diese Weise Energie von mir abzieht um selber vor selbst und meinem Trainer gut da zustehen.

LaWe

Sonntag, 27. September 2009

roter Faden

Es ist schon ein paar Tage her, als ich die erste Erfahrung mit einem Blindenparkour machte. Mit verbundenen Augen sollte ich viele Hindernisse überwinden. Und damit ich auf dem Weg bleibe, wurde an den Hindernissen entlang ein Seil gespannt, an dem ich mich selber durch den Parkour leiten konnte. Über dieses Seil erreichte ich alle Hindernisse und irrte nicht blind durch den Raum.

Auch wenn es mir nicht täglich bewusst ist, aber so ein Seil führt mich auch im Leben zu den Hindernissen, die ich überwinden muss, um weiter zu kommen. Ich nenne ihn den roten Faden und er zieht sich fast durch mein ganzes Leben. Er ist es, den ich heut nie mehr aus der Hand gebe, auch wenn es brenzlig wird oder jemand anders mir diesen Faden aus der Hand nehmen wollen. Ich verteidigte ihn schon mal mit dem Mut der Verzweiflung, wenn es Lebensumstände gab, ihn aus der Hand zu lassen, damit es leichter für mich wird. Ich hätte los lassen können um auf einen anderen – der mir gereicht wurde - umzugreifen. Der hätte mich zwar auch an Hindernissen vorbei geführt und vielleicht wären diese Hindernisse weniger schwierig gewesen.

Ich hielt und halte an meinem roten Faden fest, ich nenne ihn FREIHEIT.

Ich brauche Freiheit wie die Blume das Licht, d.h. jede Abhängigkeit würde mein Leben krank machen. 

Diese Lektion musste ich lernen, als ich das Gefühl hatte, dass sich mein Leben auflöst, wenn ich den aktuellen Faden weiter in der Hand halte. Der Faden nannte ich damals UNTERORDNUNG. Er gab mir finanzielle Sicherheit. Aber ein großer Einkaufswagen voller Kompromisse war nötig, damit der Faden mir nicht aus der Hand glitt. Aus Angst davor, ohne diesen Faden in den freien Fall des Lebens zu geraten, hielt ich an dem Faden, der aus zahlreichen Kompromissen geseilt wurde, fest.

Eines Tages stand ich vor dem Konflikt, den ich lösen musste und keine der Seiten bot mir gute Aussichten. Entweder mein Leben löst sich auf oder ich lasse mich auf den freien Fall ohne sanfte Landung ein. Daran brütete ich 2 Jahre und kam dann zu dem Entschluss, mich auf den freien Fall einzulassen.

Wie erwartet, schlug ich hart auf, verlor auf den Weg zahlreiche Freunde – sie waren wohl Pseudofreunde – und lag auf den Boden der Tatsachen mit blutiger Nase und leichter Gehirnerschütterung. Dann vertraue ich auf die Selbstheilung meiner Lebensgeister und ich hatte Glück, ich hatte die Verbindung zu ihnen noch nicht verloren. Wie kleine zarte  Keimlinge päppelte ich sie wieder auf und seit dem hab ich sie nie wieder auf Kosten einer Scheinstabilität aus meinen Augen verloren und durch das Leben lasse ich mich wieder an dem mir angeborenen roten Faden führen – meine persönliche Freiheit.

Das war jetzt ein Vorlauf für eine Geschichte, die zwar nicht meine ist, aber auf den roten Faden aufbaut, die ich in nächsten Beitrag unbedingt los werden muss. Noch fehlen mir die richtigen Worte und ich bin mir noch nicht darüber im Klaren, ob meine Gedanken von klaren Blick getragen werden oder mein klarer Blick von Selbstherrlichkeit getrübt ist.

LaWe

Dienstag, 15. September 2009

Prominentenhimmel

Und wieder trifft eine morgendliche Nachricht in meine Aufwachphase wie ein Schlag. Lange hab ich nicht mehr an ihn gedacht, an den schwer erkranken Schauspieler Patrick Swayze, er ist übernacht verstorben. Seid den 80iger Jahren begleitet mich der Film “Dirty Dancing” mit ihm als Hautdarsteller, dem Tanzlehrer. Ein Klischeefilm und vielleicht macht es genau das den Film unsterblich. Das sind die Klischees, aus dem Filme gemacht werden und das funktioniert immer wieder.

Es tut mir für Patrick Swayze leid, dass er gehen musste und nun im Prominentenhimmel eingetroffen ist, in dem schon so viele Promis in diesem Jahre aufsteigen mussten.

Hier auf Erden wird er bei seinen Fans als Tanzlehrer und Romantiker weiterleben.

LaWe

Samstag, 12. September 2009

manifestierter Schrecken

Ich erinnere mich öfter daran, als zum alljährlichen Gedenktag, am 11. September.

Vor 8 Jahren war mir am Tag des Geschehens noch gar nicht klar, wie einschneidend sich das Ereignis auch bei mir auswirken würde.

Täglich werde ich von zahlreichen Nachrichten überschüttet, Nachrichten die Tragisches von Menschenleben berichten. Wie ein Gaffer oder Voyeur zieht mich die Schlagzeile an und ich lese nach, was geschehen ist. Manche Ereignisse sind so erschütternd, dass ich mich tagelang damit beschäftigt und auseinander gesetzt hab, wie z.B. die Amokläufe der Jugendlichen. Der Austausch mit anderen macht das verarbeiten erschreckender Eindrücke einfacher. Doch das nächste erschütternde Ereignis überlagert den alten Schrecken und erzeugt einen neuen Schrecken.

Doch egal was es war, das tragische Geschehen war örtlich stets weit weg von mir und so konnte es mich nicht bis ins Mark erschüttern, ich bleib immer der Voyeur, der die Bilder der Nachrichten mit einer gewissen Distanz aufnehmen und mich weiter meinem Leben widmen konnte.

Das Ereignis am 11.September 2001 hinterließ mehr als nur ein Eindruck des kurzen Schreckens und die Auswirkungen plagten mich erst am nächsten Tag. Es war, als wäre zwar weit weg von mir eine große Bombe eingeschlagen, doch die Bodenwellen haben sich auch unter meinen sicheren Grund geschoben und ihn erschüttert. Das erste mal in meinem Leben empfand ich mein Leben auch hier in Deutschland als unsicher. Ich hatte Angst um mein Leben.

Was wird die USA nach dem Terroranschlag machen? Der damalige Präsident Busch präsentierte sich der Welt in Armeeuniform. Sollte nun eine neuer Krieg beginnen, dessen Gewalt sich weltweit auf uns Unschuldige ausbreitet?

Ich sah mich und meine Familie im Bombenhagel, saß uns als Flüchtling vor den tödlichen Waffen und Auseinandersetzungen verloren und mittellos auf der Straße. Ich stellte mir Fragen, ob ich überhaupt weiter leben wollte, falls ein Krieg ausbrechen würde. Oder würde ich mir gleich das Leben nehmen, weil ich die Todesangst nicht ertragen kann? Tausend Gedanken umkreisten meinen Kopf und eine Urangst durchzog nächtelange meine Träume. Mein Herz fühlte ich bedrückend an, als wäre ich nächste, die es unerwartet treffen wird. Eine diffuse Mischung aus Angst und Ohnmacht, die ihren Fluss in die Panik führen kann.

Damals erwachte ich wie ein Kind aus einer traumhaften und beschützen Welt und sah mich einer grausamen Welt ausgesetzt, in der Menschenleben täglich an Wert verlieren.

düstere Wolken

LaWe

Mittwoch, 12. August 2009

im Biß geschwächt ?

Lange hab ich ihn nicht mehr gesehen. Er - ein Freund meines Sohnes - ist 17 Jahre alt, doch wenn ich vor ihm stehe, wirkt er auf mich, wie ein erwachsener Mann, der die 20 schon überschritten hat und das hat nichts mit seiner Größe zu tun. Bei meinen 1,54 cm überragen mich schon die großen Vierklässler.

Er fiel mir wegen seiner körperlichen Kaft auf, die von den Freunden meines Sohnes weiter keiner hat. Sie schleppten damals ein Sofa, es sollte in´s Zimmer, paßte aber nicht durch die Tür. Deshalb mußte das Ding durch´s Fenster. Wir wohnen im EG und so sollte das Ding doch schnell geritzt sein. Während die anderen Jungs mit weichen Knien und gestöhne sich mit den Möbelstück abquälten, hielt er das schwere DInd später allein auf dem Nacken. Buuahh - dachte ich.

Später erfuhr ist, dass er erst 16 Jahre wäre und seine Mutter schwer erkrankt sei und ein Vater wäre auch nicht da und sein Bruder ist im Knast und er hat auch schon eine paar schwere Schlägerein hinter sind und die werden ihn wohl auch bald in den Knast bringen.

"Seine Mutter hat Bauchspeicheldrüsenkrebs" Nicht nur das Wort ist furchtbar lang, auch die Krankheit ist furchtbar und wenn die jungen Söhne das Leiden der Mutter mitbegleiten, ist es kein Wunder, dass sie in ihrer Ohnmacht über Aggression abreagieren und mit Fäusten durch das Leben schlagen.

Eine Schlägerei folgte der anderen und eine Gerichtsverhandlungen folgte der andere - mit DU DU und Strafandrohung auf Bewährung. Er gab keine Ruhe, wollte auch in den Knast, wo sein Bruder schon war.

War er mal bei uns in der Wohnung, saß vor mir ein artiger Junge mit eine Menge Wut im Bauch.

Vor ein paar Wochen erzählte mir mein Sohn, dass die Mutter seines Freundes verstorben war. "Jetzt ist E. ganz anders, nicht mehr so aggressiv und wüst und er hat eine eigene Wohnung und lebt allein.

Heut war er das erste mal wieder hier und saß bei uns in Arbeitskleidung mit am Tisch zu Mittag. Er arbeitet in der Nähe und hatte Mittagspause. Wie gewohnt ganz artig und ganz lieb und eher mit scheuen Augen sah er mich an. Er tat mir unendlich leid, weil er nun schon mit 17 Jahren sein Leben allein meistern muß. Ich hatte große Mühe, mein Mitgefühl vor ihm zu verbergen, denn ein Leben ohne Eltern stelle ich mir furchtbar leer vor.

"Buah. E. haben sie einen Zahn ausgeschlagen" sagte mein Sohn und promt zeigt E. mir seine Zahnlücke. Doch meine Befürchtungen, dass er sich weiter prügelt, konnte mein Sohn mir später nehmen. "Auf der Hanse Sail hat ihm einer einfach so eine rein gehaun und dabei ist der Zahn rausgeflogen".

Ich drücke dem jungen Mann - der er ja schon ist - meine Daumen und hoffe für ihn, dass er seinen Weg auch ohne seine Eltern finden wird.

LaWe

Montag, 10. August 2009

tragsiches zur Sail

19 Jahre Hanse Sail heißt auch 19 Jahre Volksfest am Stadthafen. mit Musik und Tanz und schöngeistigen Getränken.

Und wer schon mal in den Abendstunden sich an am Kai des Stadthafens vorbei an der Menge geschoben hat, weiß, wie nah man am tiefen Wasser des Hafenbeckens ist. Die Kleinen sollte man dann besonders intensiv im Auge haben. Abe für die ist ja gesorgt, ihre Eltern haben zu ihrem Glück wachsames Auge drauf.

Gewundert hab ich mich schon die ganzen Jahre, wenn ich mich auch durch das nächtliche Gedränge am Kai schieben mußte, dass noch nie ein angetrunkener Gast der Hanse Sail ins Wasser gefallen ist. "Sie haben bestimmt alle ihre Schutzengel dabei" dachte ich mir immer, wenn sich wieder meine besorgten Gedanken meldeten.

Ein Gedanke kann den anderen gut vergrängen, doch lösen sie den Hintergrund der Gedanken nicht auf und der real. Ich weiß nicht, wie oft ich schon sturz betrunkene Besucher an Kaikante habe torkeln sehen und mit Bangen hingeschaut. Ich bin Nichtschwimmer und kann niemanden aus dem Wassser ziehen, wenn das unsäglikche passieren sollte, nicht mal mich selbst. Aus dem Grunde stehe ich oft doppelt unter Strom, wenn ich wieder mal eine torkelnde Gestalt am Kai laufen sehe.

Leider hat in diesem Jahr ein junger Mann seinen Schutzengel zu Haus gelassen. Die Nachrichten berichten seit heut früh davon, dass <ein 44 JähirgerMann in der Dunkelheit ins Wasser gefallen sein. Man wollte ihn noch Retten, doch er verschwand in der Dunkelheit des Wassers. Ein Helfer mit Taucherbrille konnte den jungen Mann auch nicht mehr ausfindig machen. Heut hat sich bestätigt, dass der Mann schwer alkohilisiert in Wasser gefallen war.



Das ist leider tragisch und trübt den Spaß an dem Volksfest ein.

Diese Jahr sollen 1 Milllionen die Sail - die nur 4 Tage dauert - besucht haben.

LaWe

Freitag, 31. Juli 2009

Bestien bestalisch behandeln?

Schon wieder hat es ein kleines Mädchen erwischt und es muß am kranken Kopf eines Mannes glauben. Ich möchte jetzt nicht in der Haut ihrer Eltern stecken. Das, was die Eltern jetzt durchmachen kann ich gar nicht nachvollziehen, obwahl ich 3fache Mutter bin. Aber solch eine Erschütterung läßt sich sicher nicht mit Worte beschreiben, wenn ein Fremder das eigene Kind erst vergewaltigt, dann tötet, in einen Müllsack steckt und er einfach in einem Bach entsorgt.

Wenn ich an die anderen Fälle zurück denke, die ähnlich liefen, waren es oft Männer aus dem Bekanntenkreis. Se stammten aus der unmittelbaren Nähe und kannten mitunter die Familie und das Mädchen schon.
Ich frage mich, welch unentdeckte Bestie in ihrer Nähe war.

Warum verät sich die Bestie im Menschen nicht schon vor der Tat?

Warum läßt sich die tickende Zeitbombe iin kranken Männer- aber auch Frauenköpfen nicht schon an anderen Anzeichen erkennen?

Warum muß ein Kind erst daran glauben, dass ein kranker Mensch im Ort ist?

Wäre ich die Mutter, hätte ich nur Rachegefühle und würde vielleicht selbst zur Bestie mutieren und den Täter in klitzekleinen Schritten in den Tod führen. Würde jeden bettelnden Blick wie einen süßen Wein in mir aufnehmen, um mich an meiner Rache zu berauschen. Jeden jämmerlichen Atemzug würde ich auskosten und mir noch vor seinem Ableben seine Reue mir ins Gesicht brüllen lassen und wenn er nur einmal um Gnade bitten würde, dann würde ich mit meinen Rachfeldzug noch langsamer werden. Die Qual für ihn sollte kein Ende nehmen und nicht wie bei seinem Opfer zum bitteren Ende führen.

Eine verletzte Mutter hatte vor Jahren noch vor der Verurteilung des Täters, der ihr die Tochter nahm, Selbstjustitz geübt und den Täter mit 8 Schüssen zum Tode verurteilt. Sie selbst wurde dann zu 25 Jahren Haft verurteilt und mußte ins Gefängnis. Ihre zweite Tochter war darauf hin böse mit ihrer Mutter, weil sie mit dem Verlust ihrer Schwester nun auch mit dem Verlust der Mutter leben mußte. In ihren Augen hatte die Mutter die noch lebende Tochter aus dem Auge verloren.

Ja, solche Taten ohne Emotionen zu sehen und behandeln gelingt den Betroffenen auf keinen Fall. Eine unheilbare Verletzung ist entstanden Doch mit aufgebrachten Emotionen Selbstjustitz zu üben, bringt noch mehr Unglück über die Menschen als es ohnehin durch die tat eines kranken Menschen schon ist.

Doch ich bin mir sicher, dass in meinem Kopf solchen bestialischen Rachegedanken zügellos toben würden und ich brauchte starke Menschen an meiner Seite, die dafür sorgen, das ich sie mit einem brandheißen Rachegedanken in meinem Kopf nicht durchbrenne.

Ich hoffe für die Eltern von der kleinen Corinna, dass der Täter schnell gefunden wird, damit sie zumindest in dieser Hinsicht eine Chance auf einen inneren Frieden wiederfinden können.

LaWe

Donnerstag, 2. Juli 2009

Leben im Sumpf?

Manchmal weiß ich nicht, ob ich resignieren oder nur weinen soll. Denn wenn ein Ding auf das andere trifft, dann bleibt auch mir manchmal die Luft weg und sie reicht kaum noch zum durchatmen. Ich glaube, zahlreiche Systeme in dieser Gesellschaft dienen als Daumenschrauben, die jeder jeden aufsetzen kann, wenn er an der richtigen Stelle sitzt. Aber wer seine Daumen rein hält, ist immer nur der dumme Mann und der arme Mann. Wenn der Mann dann noch Glück hat, ist er beides zusammen und seine Daumen sind schon platt, bevor er das Leben an sich überhaupt erreicht hat.

Manchmal frage ich mich, wie lange das noch gut gehen kann, der Druck der auf die Menschen lastet, der Druck zum Überdruck wird um ihn an andere irgendwann weiter durch zu reichen. Ich glaube, so langsam höhlen wir alle aus und auch erwische mich bei dem Gedanken, was geht mich fremdes Elend an. Damit meine ich nicht hilfebedürftige Menschen in schwierigen Situationen, sondern die Wirtschaft, wie sie sich heute zeigt.

Vor Monaten sah ich unsere Wirtschaft als Sumpflandschaft in der sich die Reichen ihre separaten Inseln errichteten, auf der die Landschaft weiter grünt und blüht. Nur das Umland war versumpft und in dem musste der Rest der Welt leben. Doch nun haben die reichen Inselbewohner auch noch ihre gierigen Blutegel in den Sumpf geworfen. Diese saugen die Sumpfbewohner bis auf den letzten Gefühlstropfen aus, bis keine Gefühlsregung mehr in ihm ist. Vereinzelte Sumpfmenschen mutieren zu blinden Monstern.

Ich hoffe, dass meine Vision sich geirrt hat und der Mensch bleibt was er ist, ein gefühlvolles Wesen.

LaWe

Mittwoch, 1. Juli 2009

du bist wieder frei

Als ich vorgestern zurück gezogen in meinem Zimmer saß, klingelte es an der Tür. In dem Falle geh ich immer davon aus, das Sohnemann Besuch bekommt und ich hebe gar nicht erst meinen Hinter. Es dauert auch nicht lange, da geht Sohnemann an die Tür. Der Zufall will, dass ich unter dem leicht geöffneten Fenster sitze und ich kann mithören, was der Fremde an der Tür möchte.

Er stellt sich mit Namen vor und bittet Sohnemann doch mal zu ihm nach draußen zu kommen. "Ok" sagt Sohnemann, denn in meinem Rücken ist die Wohnungstür, ich kann auch hören, was er sagt. "OK" denke ich, die kennen sich dann wohl. Trotzdem werfe ich einen Blick auf den Eingangsbereich, von dem sich ein stämmiger Mann entfernt und Richtung Auto geht. Ich sehe ihn mit kritischen Augen an und überlege für einen Moment, ob ich eingreifen soll. Mein Beschützer-Instinkt als Mutter läuft auf Hochtouren und läßt schon mal ein kleines rotes Lämpchen flaggern.

Wenig später geht Sohnemann raus und steuert auf das Auto zu, in dem der stämmige Mann schon sitzt und auf ihn wartet. Meine Adleraugen bleiben am Auto und ich ringe mit mir, ob ich mit einem Tiger-Gebrüll das Auto stürme um meinen Sohn rauszureißen.
Doch ich verdränge mein Verlangen, statt dessen laufe ich wie ein Tiger im Käfig am Fenster auf und ab und warte, das Sohnemann das Auto wieder verlässt. Aber er sitzt und sitzt und sitzt und sitzt.

Mein Geduld steht unter Stress, dann kommt Sohnemann wieder zurück ins Haus, während der Fremde im Auto sitzen bleibt und keine Anstalten macht, wieder ab zufahren.

Kaum dreht sich der Schlüssel von Sohnemann in Schloß, spring ich wie ein Tiger auf den Flur und verlange eine Erklärung. "Das ist gar nicht gut" antwortet Sohnemann mir. Das finde ich auch, denn sonst tischt er mir heldenhaft einen kleinen Schwindel auf, damit er vor mir immer noch als Held dazustehen. Doch diesmal tut er es nicht, sondern er macht eher einen blassen Eindruck auf mich, der auf einen riesen Schrecken hinweist. In meinem Kopf rasen Gedanken von Geld eintreibenden Dealern, die mit extremen Drohgebärden ihr Geld einfordern. Der Raum der Spekulation ist unendlich.

"Das sieht nicht gut aus" antwortet Sohnemann noch mal und sortiert hinter seinem Vorhang zwischen seinen CD´s. "Ich muss nur noch was rausbringen" und schon verschwindet er mit 2 CD´s in der Hand wieder Richtung Auto. Meine Adleraugen kleben noch am Auto, als Sohnemann wieder Richtung Wohnung geht.

Kaum ist er wieder zurück, springe ich ihm förmlich ins Gesicht, ich will eine Erklärung, er sieht immer noch blass aus. Zwar ist die Blässe nicht so, als hätte er ein Gespenst gesehen, aber er muss nahe dran gewesen sein.
"Der kam von Video-Verleih und hat sich zwei Spiele geholt. Die hab ich ganz und gar vergessen". Es macht Ratter in einem Kopf - wie in einer Uhr in der die Zugfeder überspannt wurde - und ich sehe nur noch rot - rote Zahlen ohne Ende. Wenn der Verleier direkt ins Haus kommt und sich die Dinger persönlich abholt, geht es nicht nur um ein paar Tage.

Sohnemann will den "Schon- Waschgang" mit mir fahren und gibt Stufenweise seine Schulden zu, die er dem verleih jetzt schuldet. Er beginnt bei 50 Euro, setzt dann noch einen drauf, dann noch einen und dann noch einen - bis ich fast 200 Euro geschluckt habe. "Wir haben Ratenzahlung vereinbahrt" tröstet mich Sohnemann. Wir beide wissen, dass er dieser Verpflichtung nicht nachkommen kann.

"Naja - das ist ja sein Ding" damit will ich mich wieder runterschalten, doch als ich am Abend heimkehre, klingelt das Telefon. Es ist der stämmige Mann, der an der Wohnungstür geklingelt hatte. Er möchte wissen, wann Sohnemann die erste Rate zahlen kann und dann erklärt er mir, dass sie die säumigen Jugendlichen aufsuchen, bevor sie die Mahnung anein Inkasso-Dienst weiter reichen.

Der Mann auf der anderen Seite ist nett und wir suchen gemeinsam einen Weg, wie wir das "Kind" aus der Scheiße ziehen. "Ein bisschen kann ich ja nachlassen, wenn sie das Geld komplett einzahlen können". Wir unterhalten uns noch weiter über Gott und die Welt, ich darf noch sein Alter schätzen und hab ihn viel jünger geschätzt, als er ist, dann verabreden wir uns für den nächsten Tag in der Videothek. Er wartet schon auf mich und ich trage schweren Herzens das Geld, dass ich nun in den Wind schreiben kann, ins Haus, brauche fast eine moralische Stütze.

Der gute Mann rechtet mir noch einmal - wegen Recht und Ordnung - die Verleih- Gebühren vor und sagt: "Ich lasse ihnen 50 Euro nach, weil wir uns gestern so gut unterhalten haben" Erleichtert ziehe ich einen Fuffi wieder ein. Kaum vor der Tür hole ich mein Handy aus der Tasche und rufe Sohnemann an: "Du bist wieder frei"

LaWe

In den Wind geschrieben

hat Tränen aus dem Haus getrieben

alles muss raus

vermüllt bis zum...
Als braver Bürger trenne ich den Müll sorgsam, so wie...
Lange-Weile - 20. Aug, 13:27
Nostalgische Erinnerung
Als ich Federhalter, Feder sowie das kleine Tintenfass...
Lange-Weile - 14. Aug, 14:25
Für alle Sushi Friends
Beeindruckender Film, auf jeden Fall sehenswert. Hat...
sushi-friends - 11. Apr, 14:40
Hallo Lo.
..ja ich denke, er hätte sich gefreut, auch wenn mein...
Lange-Weile - 20. Aug, 08:50
Ein schöner Nachruf...
Ein schöner Nachruf...
Lo - 19. Aug, 12:46

Das Neuste von

Hallo ;-)

meine Randbemerkungen

Achja...
das wusste ich gar nicht. Diese Art feinsinnigen Humor...
abendGLUECK - 5. Mai, 09:48
wie makaber ;-) Bei...
wie makaber ;-) Bei uns wurde es ähnlich, aber anders...
abendGLUECK - 4. Mai, 08:13
Gegenmittel
Hallo Bo., gestern las ich über eine amerikanische...
abendGLUECK - 25. Apr, 11:03

Abendstimmung

Suche

 

Wer bist du?

Online seit 7074 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Jul, 02:01

Albtraum
Alter Schwede
Betrachtung
Experiment
Fragen
Glücksliste
Kurzmitteilung
Musik
Nachklang
Rätsel
Spaß Ecke
Stadtbilder
Stöckchen
Tage im Fluss
Traumzeit
Witzecke
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development