von statt Leben zu Stadtleben
Als Landkind aufgewachsen, musste ich mich an das Stadtleben erst gewöhnen.
- War ich auf den Lande von Natur, Tieren und Menschen umgeben, reduzierte sich mein Umfeld in der Stadt auf Menschen und Wohnblöcke, die als Schlafstädte bezeichnet wurden.
- Während ich auf dem Lande jeden Menschen kannte, kannte ich in der Stadt niemanden. Die ersten Jahre in der Stadt verbrachte ich mit dem Gefühl allein unter Menschen zu sein.
- So attraktiv die Neubauwohnungen auch waren – weil man noch keine eigene Wohnung hatte - lebte man ihn ihnen anschließend wie in einer toten Stadt. Es entwickelte sich sein weiteres Gefühl zum Alleinsein, die erdrückende Einsamkeit. Ich fühlte mich allein in einem Haus voller Menschen und drohte zu vereinsamen.
- Sah ich aus den Fenstern meiner Neubau-Wohnung fühlte ich mich umzingelt von einer Betonwüste, die zum Teil noch im Bauschlamm steckte. Zu dem Gefühl von Alleinsein und Einsamkeit gesellte sich das Gefühl von Erdrückung durch Beton und Enge.
- Während ich aus meinem Elternhaus das Firmament sah, schränkte sich in der Betonwüste der Horizont ein und reduzierte den Blick nur auf den Mond, der Rest verschwand hinter den Betonplatten.
Damit umschreibe ich grob meine Gefühlswelt, als ich meine Zelte in der Stadt für immer aufgeschlagen habe. Die Einsamkeit wich mit den Freunden, die ich mit der Zeit kennen lernte.
Heut bin ich mit der Stadt verwachsen und kann mir ein Leben ohne die Stadt nicht mehr vorstellen. Ich lebe noch immer in der Betonwüste, doch hat sich jetzt vieles verändert. Ich hab nach der schmerzvollen Abnablung vom Dorf mein Leben gefunden und das lässt vieles in meinem Umfeld in den Hintergrund rücken.
Heut findet man auch in meinem schnöden Wohngebiet schöne Ecken wie diese
Alljährlich im Sommer findet sich das Schwanenpaar auf diesen Teich ein und zieht ihre Jungen auf. In diesem Jahr sind es drei.
Und auch sonst ist ein reges Leben an diesem schönen Biotop zu finden, wie hier zu sehen ist. So finde ich, wenn auch nur auf kleinen Raum ein Stück der ländlichen Idylle wieder, wie ich sie als Kind kannte.
die penetranz von menschen um mich herum will ich nicht lange ertragen. das gilt fürs dorf ebenso wie für die kleine stadt oder die großstadt. darum lebe ich am liebsten in einer umgebung, wo ich quasi alles in erreichbarer entfernung habe - und zuhause mein ruhiges, intimes nest (bei hoffentlich netten vermietern).
lawe, ich glaube, du würdest dich überall zurecht finden. du bist menschen sehr offen und positiv zugewandt. ich bewundere deine lebenseinstellung.
ich bin halt im gegensatz dazu doch etwas "eigenbrödlerischer".
aber ohne mitmenschen geht es eben auch nicht. ich würde wie eine zitrone in der sonne austrocknen.
auch der internette kontakt zu menschen (wie dir) ist mir darum wichtig.
ich brauche den meinungsaustausch und die gespräche über das, was mir so alles im kopf herum geht ...
ich danke dir an dieser stelle für die vielen vielen gespräche hier auf deinem blog und auf "abendglueck" - wollte ich mal loswerden!
kommunikativ
danke für dein nettes Kompliment an mich ;-).
Ja..die Einsamkeit in der damals für mich sehr großen Stadt machte mir zu schaffen. Ich brauchte 10 Jahre, um mich vom Land- auf das Stadtleben umzugewöhnen. Eine Kleinstadt zähle ich auch heutigiger Sicht auch eher zu den ländlichen Gebieten dazu. Damit meine ich nicht die Zurückgebliebenheit, die man dem Ländlichen gern nachsagt, sondern die Überschaubarkeit. Nach Jahren kennt auch in einer Kleinstadt jeder Jeden und das macht ihre Vertrautheit aus.
Vom Wesen her bin ich kommunikativ und dafür bietet das Internet mit seinen Blogs für den Nutzer für mich eine ideale Plattform dafür. Hier kann ich Gespräche führen, für die Tagsüber eine Zeit ist oder kein Interesse besteht.
Hätte ich diese Möglichkeit nicht, würde ich mir selber ein Buch schreiben ;-))
Gruß LaWe