im Wandel der Zeit
Die drei kleinen Hasen sind wieder abgezogen und mein Alltag wieder in die alten Bahnen zurück gekehrt. Das heißt, ich hab Vormittags etwas Zeit zum bloggen. Um mich herum bricht der Frühlings aus und die Schneemassen von vor einigen Monaten sind vergessen.
Kaum zu glauben, wie schnell man sich dem Wandel der Jahreszeit anpassen kann.
Aber nicht nur die Natur wandelt sich, auch mein Wohngebiet verändert sich. Vor meinen Augen spielt sich sowas wie “SimCity 2000” statt. Eine Computer Wirtschaftsimulation. Erfolgslos versuchte ich mich ein paar mal daran, aber es gelang mir nicht, eine große Stadt zu errichten. Irgend etwas war an meiner eingestellten Simulation nicht richtig und so verfielen Stadteile und wurden auf dem Bildschirm grau.
Genau so läuft es jetzt in meinem Wohngebiet auch. Alle, die zu Geld gekommen sind, verziehen sich in die Innenstadt oder bauen sich ein Häuschen. Die anderen, die bleiben, leben entweder in gut sanierten “Neubau-Wohnungen” und das zu bezahlbaren Mieten oder in unsanierten Wohnungen zu billigen Mieten. Und diese stehen dann aber schon auf der Abriss-Liste.
Während zu DDR-Zeiten die Wohnung im Neubaugebiet – wenn auch Schlafstädte - eine Freude war, änderte sich dies mit der Wende. Die maroden Altbauten wurden saniert und konnten zu hohen Mieten wieder bezogen werden. Damit verloren die Neubauwohnungen ihren bisherigen Status schlagartig.
Nun verschwinden zahlreiche Bauten einfach von der Bildfläche. Erst werden sie leer gezogen und dann nieder gemacht
Dieser Block wird den Sommer 2010 nicht mehr erleben. Er steht kurz vor dem Abriss..
Deshalb werfe ich einen letzten Blick auf die karge Hauszeile, die mit ihrem Verschwinden meinen Blick auf den Horizont erweitern wird.
Doch selbst in der Abrissphase hat so ein vergänglicher Bau in der Abendsonne noch einen gewissen Charme und lässt sogar etwas Traurigkeit zurück. kein Wunder, denn was sein Alter betrifft, hat er die 20 Jahre grade mal überschritten.
Vielleicht werd ich in den nächsten Tagen mehr vom Abendhimmel sehen, als gestern Abend von meinem Balkon. So wandelt sich auch für mich der Ausblick mit dem Abriss.
Windkanäle
immer wieder bin ich davon beeindruckt, wie "schrecklich" nüchtern zu sein kannst ;-).
Die dichte Bebauung löst sich in meinem Wohnbebiet - was meine Tochter ganz schrecklich findet - wieder auf. Als ich hier her zog, bauen sie es erst auf. Nun verschwinden Häuserzeilen an allen Ecken und Kanten und er wird so langsam hier genau so zugig, wie in den alten neuen Wohngebieten im Nordwesten der Stadt. Damals wußte man noch nicht viel von Windkanälen, so dass die Bewohner sich gegen den Wind stemmen mußte, wenn es ganz einfach nur windig war.
Diese zugigkeit nimmt hier jetzt auch Einzug, weil die Lücken Windkanäle bilden können.
Ich wünsch dir ein schönes Wochenende
Gruß LaWe