Mitten im Leben ?
Mit seinen 64 Jahren ist er fast schon ein Urgestein der deutschen Schlagerszene. Er tingelt am Ballermann und heizt den Urlaubern mit seinen Stimmungsliedern kräftig ein. So ganz ernst nehmen konnte ich ihn nicht. Ein Schlagerfutzie eben, der seine Kohle mit Stimmungslieder in seinen alten Tage verdient.
Von wen die Rede ist?
Von Jürgen Drews, der sich mit seinem Bett im Kornfeld sich bis zum König von Mallorca hoch gesungen hat.
Vor kurzem sah ich ihn im Frühstücksfernsehen von ZDF. Ich blieb im Programm hängen, weil er so gemütlich mit der Moderatorin plauderte. Sie sprachen über Gott und die Welt und das Wetter, das jetzt mit seiner Kälte den Obdachlosen besonders zusetzt. Da kam die Überraschung für mich. Jürgen Drews erzählte von seiner Erfahrung und seinen Erlebnissen als Obdachloser. Für´s RTL-Magazin “Expolosiv” als Penner verkleidet zog er durch Hamburg. Dort schlagen die Obdachlosen in den Geschäftsnischen der bekannten Mönkebeck Str. ihr Nachtlager auf. Hier in Rostock sieht man sie nicht. Sie verstecken sich, weil sie sich noch schämen. Jürgen Drews hat erfahren, wie die Obdachlosen angesehen und behandelt werden. Diese Erfahrung hat ihn demütig für seinen Erfolg als Sänger werden lassen. Mit seinem Ausflug in die obdachlosen Welt hat er Respekt vor den ärmsten Menschen unserer Gesellschaft gewonnen.
Solch eine Ausflug würde ich Herrn Westerwelle unbedingt an Herz legen.
Er sollte sich einreihen in die Reihe der Langzeitarbeitslosen und sich wie sie auf Arbeitssuche machen und dann wollen wir mal schauen, ob er nach der 200sten Bewerbung immer noch nicht mürbe geworden ist. Und wir wollen mal schauen, ob der den Glauben an sich und eine gerechte Welt noch fest im Griff hat. Oder vielleicht sollte er als Hochqualifizierter 8 Stunden am Tag mit einen Stock durch die Wohngebiete laufen um die Papierschnipsel aufzuspießen.
Auch diesen Mann konnte ich in der Vergangenheit nicht wirklich ernst nehmen und nach mehr als 100 Tage im Amt als Außenminister scheint er seinem Höhenflug nicht mehr unter Kontrolle zuhaben und er lässt seine Katze mit Hochgeschwindigkeit aus dem Sack springen.
Aber im Gegensatz zu Jürgen Drews hat er sich meinen Respekt – den ich mir mühevoll erarbeitete, weil ich ihm eine ehrliche Chance als Politiker geben wollte – auf Ewig verspielt. Wer mit Begriffen wie “Deppen” als Politiker in seinen Formulierungen operiert, der findet bestimmt kein wirklich brauchbares Saatkorn in seinem Hirn.
Er scheint mir eher mit seinem Außenministerposten überfordert zu sein und nun ist die Luft nach 100 Tagen schon entwichen und diese Luft stinkt obendrein. Er will an falscher Stelle Härte zeigen und wie immer trifft es die armen der Ärmsten des Landes – die Hartz IV-Empfänger.
Zum Glück findet er keinen Anklang und steht allein auf weiter Flur.
LaWe
Sein Erscheinen da empfand ich als peinlich und in mir machte sich so was wie fremdschämen breit.
Stimmungsbild
Das tut er bestimmt, um Aufmerksamkeit zu bekommen und so kommen ihm die Schläge, die er im Moment bezieht vielleicht sogar recht.
Ich kann ihn mit seinem Format als einen Vereinsvorsitzenden vorstellen, alles was darüber hinaus geht, scheint eine Nummer zu groß für ihn zu sein.
Aber auch politisch gesehen kommt immer wieder ein unterschwelliger Mißton, wenn es um Hartz IV geht. Die Finanzkrise - vom kleinen Mann sicher nicht verursacht - ist das Ergebnis von den vielen "Flaschenkindern" des Staates - zu den Flaschenkindern gehören auch kleine Unternehmen, die Arbeitsplätze nur zur Verfügung stellen, wenn Vater Staat den Lohn mitträgt.
Noch schlimmer ist das Beispiel von Schlecker, der mit seinem Lohndumping seine Angestellten so niedrig bezahlt, dass sie sich den Rest - nach Hartz IV - Satz - vom den Jobcenter zufinanzieren müssen.
Darin liegt der Hund begraben. Die Menschen sollten Volltags zur Arbeit gehen und einen Lohn unter Hartz IV Niveau beziehen. Was soll daran noch atrraktiv sein?
Ist das nicht schon die Ausbeutung pur ?
Wenn der Gewinn bei 3 % liegt, bleibt der Mensch auf den Teppich, liegt er über 30 %, ist der Mensch bereit, dafür auch kriminell zu werden und wer über 300 % Gewinn zu erwarten hat, geht über Leichen.
Daran läßt sich erkennen um welche Summen es sich dreht, wenn es um die Vorgehensweise von großen Unternehmen wie z. B. Schlecker oder auch Nikia geht, die, nach dem sie die Fördermettel des Staates aufgesogen haben, das Land verlassen und die Arbeitsplätze aufgeben.
Hier beißt sich immer wieder die Katze selber in den Schwanz, wenn die Politik sich nicht bekennt und ersthaft schaut, wo der Hund begraben liegt.
Naja...nun will ich mich mal nicht zu dolle aufregen, sonst geht mein schönes Wochenende auch noch den Bach runter :-)
Gruß LaWe