Gleichgewicht des Lebens

In meiner Wohnung schläft noch die Partyjugend der letzten Nacht. Bis um 5 Uhr waren sie noch in die Gänge und nun ist erst mal die Luft raus und Erholung angesagt. Die Silvesternacht ist für Sohnemann und seinen Freunden die heißeste Nacht des Jahres und wurde entsprechend gründlich vorbereitet und organisiert.

Vor Jahren hatte die Silvesternacht für mich den selben Stellenwert. Party um jeden Preis und im Vorfeld die Angst davor, den Tag allein zu verbringen.

Heut hat Silvester für mich nicht mehr den Status von damals. Ich verbringe die Nacht – im Gegensatz zu Weihnachten – allein und besinnlich, obwohl Besinnlichkeit eher Weihnahten gut zu Gesichte steht.

Ich frage mich z. B. am letzten Tag des Jahres, ob die Unlust auf Party eine Begleiterscheinung des Alterns ist oder ist die Unlust auf Feiern ein Grund dafür, weil ich seit Jahren nicht mehr rauche und Alkohol trinke. Hatten die ausdauernden Partynächte für mich als geselliger Mensch nur eine Bedeutung, wenn ich mich ausreichend dem Rausch der Genussmittel hingeben kann? Ober habe ich vielleicht mein Maß an Partylaune schon vor Jahren erreicht und es besteht kein Bedarf mehr.

Wie dem auch sei, die Silvesternacht gehört schon seit ein paar Jahren mir ganz allein und ich nutze die letzten Stunden des Jahres Antworten auf Fragen zu finden, die mich unbewusst beschäftigen. So rutsche also mit leisen Tönen ins neue Jahr und genieße dabei auch die Stunden des Allein seins mit mir selber.

Das neue Jahr ist schon mehr als 12 Stunden alt und auch dieser Tag ist wie jeder andere und ähnlich wird auch dieses Jahr wie das letzte Jahr verlaufen. Wie das alte Jahres wird auch das neue Jahr gekennzeichnet sein vom “Überlebenskampf”. Seid meiner Selbstständigkeit hab ich erkannt, dass mein Leben sich wie ein Marsch im Urwald abspielen wird, in dem ich nicht weiß, was mich an der nächsten Ecke erwartet. Da wird es wieder Stunden geben, an denen die Existenzängste Besitz von meinen Gefühlen ergreifen und dann wird es wieder Stunden geben, in denen mich mein Urvertrauen auf das Gelichgewicht der Weltwieder trägt und mich sicher zur  nur nächsten Scholle bringt.

So werden auch in diesem Jahr die unterschiedlichen Gefühle mein Innenleben prägen und in diesem Spannungsfeld werden auch all die anderen Gefühle wie Freude, Spaß oder auch Wehmut ihren Platz finden.

Der Buddhist sagt: “Die Erwartungen ist die Hauptquelle allen Leides” und weil ich so wenige wie möglich im kommenden Jahr leiden möchte, werde ich von neuen Jahr nichts erwarten.  

 

Ich wünsche allen meinen Lesern und Bloggern

einen guten Einstieg ins neue Jahr

und einen guten Verlauf für das kommenden Jahr 2010.

 

LaWe

bonanzaMARGOT - 1. Jan, 18:58

sehe ich genauso. deswegen halte ich mich mit den guten vorsätzen vornehm zurück.
zufrieden sollte man immer da sein, wo man gerade ist und nicht nur im hinblick des erreichens eines zieles - was nicht heißt, dass man gar keine ziele verfolgen sollte. alles ist gut, wenn die innere balance nicht verloren geht.
das leben selbst ist der reichtum.

Lange-Weile - 2. Jan, 16:14

Ausgeglichen

Hallo Bo,.

gute Vorsätze sind täglich möglich und wie ich mich kenne, überleben viele von Ihnen kaum einen Tag :-(.
Deshalb erspare ich mir - wie in früheren Jahren - mich selbst bzu enttäuschen und laß die Finger von guten Vorsätzen.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende

Gruß LaWe
Lo - 1. Jan, 22:47

Gute Wünsche zum neuen Jahr und ganz viele freiwillige Genussstunden mit Dir selbst!

Lo

Lange-Weile - 2. Jan, 16:23

Kaffee

Hallo Lo,.

in Moment genieße ich eine Tasse
creature - 2. Jan, 00:36

das gefällt mir so am buddhismus, diese nüchternen tatsachen die einfach stimmen, ob es einen passt oder nicht!
ich war noch sehr jung und mit freunden auf einer berghütte, unser einziges buch war "die reden des buddha", oder so ähnlich, sonst nichts, kein radio und schon gar kein tv, handy gabs noch nicht, nicht mal musik war da, so lasen wir uns gegenseitig dieses buch vor und sprachen darüber.
hat mich sehr beeindruckt und geprägt!

Lange-Weile - 2. Jan, 16:32

Der Tigerbericht

Hallo Creatur,

über diese eine Weisheit der Buddhisten las ich einem Reisebuch und die Verfasserin leitete damit ihre neue Sicht auf eine triste Stadt ein, von der sie anfangs etwas ganz anderes erwartete

Du liebst ja weise Geschichten.

Vielleicht ist dir diese auch bekannt - Der Tigerbericht

Eine ähnliche wie die der Buddhisten findest du in den Hörproben unter Übungs-CD
2. Die Geschichte vom Frieren.

Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende

Gruß LaWe

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