wie Gott
Die Statistik sagt, dass heute die erwachsenen Kinder das Elternhaus nicht so schnell verlassen, wie noch vor Jahren. Die Spitzenreiter der Nesthocker sind die Jungs- Sie nutzen noch das Hotel Mama nutzen noch, auch wenn sie schon stramm auf die Mitte 20 zugehen. Hotel Mama als sichere Variante, da eigene Leben in Angriff zu nehmen und mit Rückendeckung zu meistern und bequem noch dazu. Der Kühlschrank ist immer voll und die Wäsche immer gewaschen und gebügelt im Schrank. War die Nacht am Wochenende besonders lang, warten Frühstück und Mittag in einem auf den Nachtschwärmer. Er muss sich nur aus dem Bett rollen und an den Tisch setzen.
Hotel Mama – eine bequeme Variante oder eine preisgünstige Lösung um das eigene Leben auf die Beine zu stellen ?
Wie dem auch sei - für Sohnemann trifft die letzte Variante zu, die zur preisgünstigen Lösung auch eine bequeme Variante für sein Leben darstellt.
Seine letzte Nacht war auch lang und der Morgen zum Ausstehen viel zu grau. Mit Musik aus dem Wohnzimmer und Gerüchen aus der Küche im Hintergrund, erholt er sich im Bett von der langen Nacht. Achja…süßer Vogel Jungend. Das hab ich als Mädchen auch immer genossen. Das klappern in der Küche nur aus der Ferne hören und sich weiter im Dämmerschlaf aalen. Lang ist es her und bei mir noch als wohlige Erinnerung im Kopf. Mit dem Jahren hab ich den andern Part übernommen. Ich bin diejenige, die mit dem Geschirr in der Küche klappert und Sohnemann, der dieses Geräusch noch völlig unbeteiligt aus der Ferne genießen kann.
Zum Mittag wecke ich ihn mit den Worten: “Du lebst wie Gott und Frankreich” Ob er im Halbschlaf die Worte gehört hat ? Weil er den Unterschied zum anderen Part nicht kennt, ist für ihn seine Leben als Gott in Frankreich noch selbstverständlich. Aber irgendwann wird auch er an die aktive Stelle treten und für seine Kindern ein Leben wie Gott in Frankreich ermöglichen, und sei es nur, für seine erwachsenen Kindern nach einer durchfeierten Nacht eine kräftige Brühe bereit zu stellen
Doch wie lebte Gott überhaupt im Frankreich ?
Eine Redensart, die ich schon von meinen Eltern übernahm und deren Ursprung ich nicht kenne.
LaWe
in italien ist`s, wenn ich den infos glauben kann, noch grasser. da sind viele söhne regelrecht "mamma-gläubig" und teilweise bis über dreißig zuhause. nun ja, nicht mein ding diese allzu enge und lange familiäre verbundenheit. aber man kann sicher nicht pauschal sagen, ob es gut oder schlecht für die jungs oder die mütter ist. die freiräume kann man sich auch im miteinander erkämpfen. krank wird`s dann, wenn die söhne sich ihre frauen von der mutter aussuchen lassen, und wenn die mütter den sohn beinahe wie einen liebhaber umflirten bzw. anhimmeln.
die gefahr sehe ich bei dir (noch) nicht, lawe.
die besten Jahre
ich denke, es gibt viel Gründe, warum die jungen Jungen den Absprung nicht so schnell schaffen, wie die Mädels.
In meinem speziellen Fall hatte Sohnemann noch keine Lehrstelle und ohne Moos nix los. Eine Wohnung ohne Einkommen zu beziehen ? Dafür findet sich sicher kein Vermieter. Jetzt lernt er in der Heimatstadt auf eigne Rechnung und da ist, was die Unabhängigkeit betrifft, wieder ohne Moss nix los.
Also in unseren speziellen Fall sind es materielle Gründe für eine Wohngemeinschaft von Mutter und Sohn.
Sein Freund, der wegen der selben Ausbildung extra nach Rostock umsiedelte fand schnell eine Freundin und zog wenig später auch schon bei ihr ein. Sein Zimmer in der Wohngemeinschaft steht leer. Er lebte bis dato mit seiner Mutter in einer Wohnung. Nach der Lebensgemeinschaft mit Mutter und Sohne wurde in der Fremde sofort eine neue gebildet.
Was mich als Mutter betrifft, sehe ich natürlich auch sorgevoll zu, wenn Sohnemann überfällig ist. Das ging mir schon bei meinen 1. Sohn schon so. Der war auch schon über 20 und noch kein Land in Sicht. es gibt in meinen Augen nix schlimmeres für einen Sohn, wenn er den Absprung nicht schafft und an der Seite seiner Mutter seine besten Jahre vergeudet. Eine Freundin zu finden, wenn man noch bei Mutters wohnt, wird sicher auch schwierig sein.
Ich selbst habe keinen Versorgungsdrang. D.H. wenn niemand da ist, den ich versorgen muss, fehlt mir auch nichts im Leben. es gibt tausend Dinge, die ich noch machen möchte, aber nicht kann,weil ich noch jemand versorgen oder in den Hintern treten muss. nach ..zig Jahren Haushalt machen und ...zig Jahren zusammenleben mit Kindern, ihnen nach zu räumen oder sogar manchmal den Ars.. nachtragen, will ich nichts anderes mehr, als nur für mich allein da zu sein.
Aber solange Sohnemann noch zu Haus lebt, werden wir wohl noch in unseren Rollen gefangen sein. Er als Kind und ich als Mutter. Aber ein Ende ist in Sicht und dann habe ich auch das 3. Kind anständig auf den Weg in ihr eigenes Leben gebracht.
LG LaWe
die jungen frauen wollen oft darum früher ausziehen.
außerdem werden jungs weniger zu hausarbeiten herangezogen. bei den mädels wird`s oft selbstverständlich erwartet.
es sind also auch ganz einfach praktische motive, warum man bei mama bleibt oder lieber auszieht.
natürlich ist der geldbeutel sehr maßgeblich.
außerdem sind, glaube ich, mädchen früher in festen beziehungen. sie suchen sich oft ältere jungs, die bereits geld verdienen.