tierisches Schicksal

Flaniermeile

Das schöne Wetter läßt nach den grauen Tagen der letzten Zeit die Welt wieder in neuen Glanz erscheinen. Die Sonne, das kräftige Blau am Himmel, das frische Grün auf der Erde, alles ein Augenschmaus.

Die Natur läßt sich im Frühjahr neu entdecken. Bekannte Ort erscheinen wieder im neuen Glanz.

Ein Teich, mitten in meinem Wohngebiet und angerenzend an einer Straßenbahnhaltestelle, ist umgeben von vielen Spiel-und Sportplätzen. Um ihn herum eine 10 Minten-Flaniermeile und Bänke für Flanierer, die in Ruhe die reflektierten Sonnenstrahlen im Wasser betrachten oder einfach nur ihren Gedanken nachgehen wollen.

Gestern - ein sonniger Tag - brachte wieder ein lebhafters Treiben um den Teich.

Allein auf einer Bank sitzt ein einsam wirkender älterer Mann. Neben ihm ein Stoffbeutel und eine geöffnete Bierflasche. Er hat etwas trauriges an sich. Nur flüchtig begegnen sich unsere Blick, seine Augen wirken verweint. Ich habe das Gefühl, dass der hagere Mann mir etwas sagen möchte. Die Flasche an seiner Seite läßt mich abgeneigt, mit einem kaum erkennbaren Bogen, an ihm vorbei gehen. Nur ganz leise höre ich dann auch schon seine ersten Worte.

"Da ist ein Nest im Wasser"

Ich verstehe nicht, was er mir sagen will und beschließe an ihm vorbei zugehen. So, als hätte ich nichts gehört, gehe ich weiter auf der Flaniermeile.

"Da ist ein Nest im Wasser" wiederholt er noch einmal.

Ihn jetzt zu überhören wäre unhöflich und ich beschließe, ich lasse mich auf ein Gespräch mit dem unbekannten Mann ein.

"Was ist im Wasser?" frage ich nach.

"Das Schwanenpaar hat ein Nest angelegt. Gestern haben sie das erste Ei gelegt und heut das zweite" erzählt er mir.

Ein Schwanengelege hier am Teich? Hier in ein kleinen Gewässer. umgeben von Gebäuden und Menschen?

"Gehen sie durch das Schilf, dann können sie das Nest sehen" der hagere Mann zeigt mir die Stelle, von der ich einen Blick auf das Gelege werfen kann.

Nach wenigen Schritte kann ich das Gelege sehen.

Die Eier sind wie meine Fäuste so groß . Sie liegen noch offen da und in der warmen Sonne. Das Schwanenpaar vertreibt sich die Zeit am Rande des kleinen Gewässers und wartet auf den fliegende Futter der Spaziergänger.

Dann erzählt mir der einsam wirkende Mann die Geschichte des Schwanenpaares.

Schon vor Jahren siedeltet sich ein Schwanenpaar an diesem Teich an. Sie lebten dort jedoch nicht ganz ungestört. Mit Pfeil und Bogen von Jugendlichen gescheucht, aber zum Glück nicht verscheucht.

Doch die in der Nähe des Teiches liegende Straßenbahnlinie mit der relativ niedrig liegenden elektrischen Leitung wurde für einen Schwan zum Schicksal. Leider übersah ein Schwan diese gefährliche Leitung und verfing sich beim Abflug in dieser Leitung und kam darin um.

Von da an lebte der Schwan allein auf dem Teich.

"Aber seit letztes Jahr hat er eine Neue" erzählt mit der Mann "und jetzt haben sie ihr erstes Gelege"

Mit seinen Wissen über das Schicksal des Schwanenpaares hat der Mann beieindruckt und ich danke mich bei ihm, bevor ich weiter auf meine Flaniermeile gehe.
LaWe

Mr. Spott - 15. Apr, 22:54

Macht froh solch klleine Geschichte.

Lange-Weile - 16. Apr, 09:32

Bei Gelegenheit werde ich mal wieder ins Kinderzimmer der Schwäne mit meiner Kamera schauen :-) und wenn Leben drin ist, dann gibt es sicher wieder ein Foto..

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