ungelenkt umgelenkt
14.30 Uhr stürmen die Kleinen die Sporthallen. Wir - zwei Trainerfrauen - machen unsere Socken schon mal scharf. Man kann ja nie wissen, was uns die nächsten 90 Minuten bringen werden. Schon zu oft wurden aus den zahmen Lämmchen kleine Reißwölfe, die sich gegenseitig die Beine ausreißen wollen.
Es genügt oft schon ein mißglücktes Augenrollen und die Verwandlung der Kleinen nimmt ihren Lauf.
Heut:
Ein Kleiner - er kommt aus dem betreuten Wohnen - geht hoch wie eine Rakete, wenn ihn im Moment seines erhitzten Gemüts jemand berührt. Die Bedrohung seiner Selbst ist ein seinen Augen perfekt und aus der kleinen Hand wächst eine dicke Faust, die er schon mal vorsichtshalber ausfährt, damit ihm niemand zu nahe kommt. Nach wenigen Sekunden hat er seinen Feind im Visier, der im nächsten Augenblick schon seine Rache spüren soll.
Das ist der Moment, in dem in einschreite und seine Faust in Verwahrung nehmen muß. Seine Fluchworte gegen seinen Feind ergießen sich sinnbildlich wie Gift und Galle über meinen Körper, doch seine Faust bleibt in meiner Verwahrung. Er klebt an mir, während sein Feind sich schon mal wieder über alle Berge gemacht hat und im fröhlichen Sportspiel mit anderen Kindern verwickelt ist.
Der Widerstand des Kleinen bäumt sich auf, will über meinen Kopf hinauswachsen. Doch standhalft halte ich weiter seine geballte Faust in Verwahrung. Aus seinem blassen Gesicht sprüht eine ungebändigte Wut, die aus seinem Mund schäumt "Den schlag ich zusammen" faucht es aus ihm in vielfacher Wiederholungschleife.
Jetzt halte ich nicht nur seine Faust, sondern auch schon den wütenden Körper des Kleinen in Verwahrung. Wir sind verzahnt und nichts kann uns trennen.
"Du bist wütend" ich versuche ihn zu bändigen.
"Den schlage ich zusammen" und er zerrt und ringt nach seiner Freilassung.
"Ich halte dich solange, bis deine Wut vorbei ist" schwöre ich dem Kleinen, dessen Wut schon überschäumt. Die Augen fixiert auf den Punkt, an dem sein Feind stand.
Er will sich befreien und zerrt an mir. Ich hänge an seinem dünnen Arm, den ich mühelos mit meinen Fingern umfassen kann. Unsere Hosenböden polieren den Parkettboden der Halle.
Der Kleine verwandelt seine Wut in Kraft und zieht mich mit seinem dünnen Arm und schmächtigen Körperbau über den Boden.
Seine aufgestaute und abgestandene Wut entläd sich. Ich liege wie ein hilflloser Käfer auf dem Rücken, seine geballte Faust liegt noch immer in meiner Hand. Er zieht mich auf den Rücken liegend durch die Halle, laut bestaune ich seine Kraft, die mich über den Boden bewegt. Nach jedem Staunen von mir schwillt seine schmale Brust und bald ist der Feind vergessen.
"Jaaaaa - ich bin stark" er steht im Glanz seiner Worte und er zieht mich weiter auf den Rücken liegend durch die Halle.
Die Wut ist verflogen und er schwebt bis zum Rest der Trainingsstunde auf den fliegenden Teppich seiner Kraft.
LaWe
Es genügt oft schon ein mißglücktes Augenrollen und die Verwandlung der Kleinen nimmt ihren Lauf.
Heut:
Ein Kleiner - er kommt aus dem betreuten Wohnen - geht hoch wie eine Rakete, wenn ihn im Moment seines erhitzten Gemüts jemand berührt. Die Bedrohung seiner Selbst ist ein seinen Augen perfekt und aus der kleinen Hand wächst eine dicke Faust, die er schon mal vorsichtshalber ausfährt, damit ihm niemand zu nahe kommt. Nach wenigen Sekunden hat er seinen Feind im Visier, der im nächsten Augenblick schon seine Rache spüren soll.

Der Widerstand des Kleinen bäumt sich auf, will über meinen Kopf hinauswachsen. Doch standhalft halte ich weiter seine geballte Faust in Verwahrung. Aus seinem blassen Gesicht sprüht eine ungebändigte Wut, die aus seinem Mund schäumt "Den schlag ich zusammen" faucht es aus ihm in vielfacher Wiederholungschleife.
Jetzt halte ich nicht nur seine Faust, sondern auch schon den wütenden Körper des Kleinen in Verwahrung. Wir sind verzahnt und nichts kann uns trennen.
"Du bist wütend" ich versuche ihn zu bändigen.
"Den schlage ich zusammen" und er zerrt und ringt nach seiner Freilassung.
"Ich halte dich solange, bis deine Wut vorbei ist" schwöre ich dem Kleinen, dessen Wut schon überschäumt. Die Augen fixiert auf den Punkt, an dem sein Feind stand.
Er will sich befreien und zerrt an mir. Ich hänge an seinem dünnen Arm, den ich mühelos mit meinen Fingern umfassen kann. Unsere Hosenböden polieren den Parkettboden der Halle.
Der Kleine verwandelt seine Wut in Kraft und zieht mich mit seinem dünnen Arm und schmächtigen Körperbau über den Boden.
Seine aufgestaute und abgestandene Wut entläd sich. Ich liege wie ein hilflloser Käfer auf dem Rücken, seine geballte Faust liegt noch immer in meiner Hand. Er zieht mich auf den Rücken liegend durch die Halle, laut bestaune ich seine Kraft, die mich über den Boden bewegt. Nach jedem Staunen von mir schwillt seine schmale Brust und bald ist der Feind vergessen.
"Jaaaaa - ich bin stark" er steht im Glanz seiner Worte und er zieht mich weiter auf den Rücken liegend durch die Halle.
Die Wut ist verflogen und er schwebt bis zum Rest der Trainingsstunde auf den fliegenden Teppich seiner Kraft.
LaWe
Lange-Weile - 22. Feb, 19:49
Ich glaub, ich wäre ausgerastet.
Das glaub ich aber auch nur im ersten Moment. Denn wenn ich überlege, gab es schon viele Momente im Leben, bei denen ich mit Stärkeren, Verschlageneren oder mir anderweitig unsympatischen Personen konfrontiert wurde.
Doch irgendwie gelang es mir auch immer, einen Weg zueinander zu finden.
Eignungstest
wenn der Mensch in "Situationen" steckt und nicht aus ihr flüchten will, hat er keine andere Wahl, als nach einen geeigneten Mittel zu suchen, die Sitiuation zu meistern. Da ist wohl vergleichbar mit dem täglichen Autofahren. Plötzlich siehst du Lichter auf deine Lichter zukommen und du reagierst und oft aus dem Bauch heraus :-D.
ja - die Kleinen (6-10 J.) testen jeden Erwachsenen. Sie wollen einfach sehen, ob die Erwqachsenen es mit ihnen aufnehmen können. Erst dann werden sie akzeptiert und die Kleinen ansprechbar.
Dieser Kleine, 9 Jahre alt, er testet mich schon seit einiger Zeit. Er schaut genau drauf, wie ich reagiere, wenn er ausrastet. Gardinenpredigen, LevitenLesungen und Ins-Gewissen-Reden kennt er im Überfluss. Ich bot ihm meinen Arm zum Armdrücken oder ähnliche Kraftsspsiele an.
Ziel ist es, die Energie, die durch die überschäumende Wut über aufsprudelt, umzulenken.
Der Kleine hat Wut im Bauch. Seine Eltern haben ihn - aus seiner Sicht - enttäuscht und allein gelassen. Er lebt im betreuten Wohnen, d.h. die Eltern kommen mit ihrem eigenen Leben nicht zurecht.
Er muß seinen Weg ohne sie finden.
Gruß LaWe