schlapp wie ein Wackelpudding

Die letzten Tage waren alles andere, als das, was man Weihnachten nennen kann.

Am 23.in der früh wollte ich starten. Die Weihnachtspäckchen packte ich am Abend zuvor waren und die letzten Reisesachen wollte ich morgens in der früh noch in den Koffer legen. Der Wecker war gestellt und ein flotter Seitendreh im Bett sollte ich mich in einen tiefen erholsamen Schlaf schwingen. Doch statt dessen stellten sich nur unkontrollierbare wirre Gedanken ein. Sie taumelten wie besoffene Eindrücke stets von von neuem in meine Gedankenkanäle ein. Dann endlich - wie ermattet - hört das Gedankemkarusell sich drehn.

Doch dafür meldet sich der früh gestellte Wecker. Mein Sohn wollte mit seinen Kumpels nach Hamburg fahren, noch einmal gemeinsam mit ihnen die Skateboardhalle aufsuchen. Der Wecker dröhnt in meine Kopf wie ein Glockenschlag so laut - viel zu laut für die Kopfschwmerzen, die mich quälen. Ich bitte meinen Sohn:"Seh zu und komm allein aus deinen Püschen. Mir brummt der Schädel und mein Hals schmerzt" Unter den Schluckbeschwerden kann ich kaum sprechen.

Irgenwie fühle ich mich wie Braunbier und Spucke und sehe am Horizont nicht den kleinsten Funken Elan, den ich für meine bevorstehende Reise nach Hamburg brauche.

Wenn die Jungs auf den Weg sind, schlafe ich noch ein Stündchen, dann wird es mir wieder besser gehen. Aber bevor die Jungs auf die Reise gehen, treffen sich sich in unserer Wohnung und so machen sie sie in der früh zu Taubenschlag. Dann endlich klappt die Tür ein letztes mal - kräftig und laut- Sie sind los und Ruhe zieht in die Wohnung ein.

Doch mein Reiselan bleibt weiter als unfaßbares Pünktchen am Horizont, der den heiligen Abend anzeigt. In einer Stunde sollte ich fit und mit gepackten Koffern vor der Tür stehen, denn in Hamburg wartet meine Tochter auf mich. Ich rufe sie an "Oh shit, mein Schädel brummt, Schlafmangel ohne Ende und Halsschmerzen. Ich muß unbedingt noch eine Stunde schlafen, sonst bin ich SchachMatt wenn ich vor deiner Tür stehe. "Klar, ruhe dich aus und vergiss die Schmerztabletten nicht. Wenn du in Hamburg eintriffst, kannst du gleich in die Klinik kommen. MiniPüppi und ich, wie warten auf dich" Ich höre ihren Stolz und das Glück über ihre gut gedeihendendes Frühchen.

Es ist 8 Uhr und noch einmal schwinge ich mich auf die Schlafseite. 2 Stunden Schlaf können Wunder wirken und sogleich versinke ich in den erhofften tiefen Schlaf.

Um 10 Uhr klingelt der Wecker. Ich fühle mich etwas besser, aber nicht wirklich fit. Doch daran halte ich mich jetzt nicht fest und auf den Elan kann ich auch nicht mehr lange warten. Ich muß den Absprung in die geplanten Weihnachtstage hinbekommen.

Um 13 Uhr sitze ich im Zug. erschöpft aber froh, dass ich es geschafft hab. Ich eine Ecke eingekuschelt lasse ich die Reise über mich ergehen. Verschlafen hole ich meinen Fahrschein aus der Tasche, reiche sie dem Schaffner und in Hamburg wache ich wieder auf. Die Buslinie ist umgeleitet, weil der Weihnachtsmann einen Umzug durch die Mönkebeckstraße hat. Schöner Umzug, doch mein Streben ist, schnell wieder ein Dach über den Kopf zu bekommen.

Um 17 Uhr treffe ich in der Klinik ein, in der meine Tochter mit ihrer kleinen MiniPüppi auf mich wartet. Wegen meiner Halsbeschwerden komme ich nur mit Mundschutz in ihre Nähe. Die Kleine hat sich gemausert und liegt schon wie in richtiges Kuschelbaby im Arn ihrer Mutter. Wir bleiben noch eine Weile gemeinsam bei der Kleinen, bis die Schwester sie wieder in den Inkubator zurück legt.

Der Weg in die naheliegende Wohnung scheint mir unendlich lang und die Müdigkeit will mir nicht mehr aus dem Knochen weichen. Ich denke nur noch an das Bett, dass auf mich wartet und ich mich endlich ausschlafen kann.

Die Nacht wird noch mehr von höllischen Gedanken geprägt, wie die vorherige. Wilde lärmende Träume werfen mich von einer Seite auf die andere. Am morgen liege ich schweißgebadet und erschöpft im Bett. Können Halsschmerzen so viel Stress machen?

Ich bin kaum aus dem Bett, da denke ich schon wieder an den Moment, an dem ich wieder ins Bett kann. Die Zeit dazwischen nur hinter mich bringen und ohne Mittagsruhe schaffe ich den Tag heut nicht. Als meine Tochter mich nach der Mittagsruhe weckt, will ich zwar aufstehern, komme aber irgendwie nicht in die Püschen. Ich nehme noch einmal Scmerztabletten und warte auf Besserung.

Zur Sicherheit messen mir noch einmal Fieber - 39.4 und das nach 2 Tabletten. Entschlossen werde ich aufgefordert mich anzuziehen und zum Arzt gebracht.

"Sie haben eine schwere eitrige Mandelentzündung" sagt der Arzt und verschreibt Antibiotika und trotz der Antibiotika verbringe ich die Weihnachtstage schlapp wie ein Wackelpuddig.
LaWE

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