Alleinsein - Allein sein

Alleinsein kann ein Graus aber auch Erholung sein.

So kann die Wertigkeit des Alleinseins sich je nach Lebenssituation ändern.

Ich kenne Zeiten, da fühlte ich mich unter tausenden von Menschen allein und verlassen. Niemand sah mich, niemand sah mich an oder nahm mich wahr - so glaubte ich - . Ich glaube, ich war sogar davon überzeugt, dass mich niemand von den Menschen überhaupt sah.

Heut genieße ich es, allein zu sein.

Das ist der Moment,
  • der mich zu mir führt.
Das ist der Moment,
  • in dem ich mich erlebe
Das ist der Moment,
  • in dem ich transparent werde
Das ist der Moment,
  • in dem ich mich entfalte.
LaWe
Dr.Lecter - 12. Dez, 23:33

Ich genieße es alleine zu sein, und doch bin ich in einem Strudel gefangen. Ich habe mich zu mir geführt, ich erlebe mich, ich bin transparent und ich entfalte mich. Und doch habe ich das Gefühl das ich mich immer weiter entferne. Wann kam für Dich der Moment in dem Dir bewusst wurde das andere Dich doch sehen? Ich fühle mich seit 15 Jahren unsichtbar. Seit mein bewusstes Denken eingesetzt hat. Und ich fühle mich getrennt. Getrennt von der Welt und von den Menschen. Gefangen in mir kann ich nur zusehen wie ich immer weiter abdrifte. Natürlich gibt es Menschen die mir zu einem gewissen Grad etwas bedeuten, doch selbst die die mir am nächsten stehen kennen mich nicht. Wird sich das jemals ändern? Oder bin ich irgendwann so weit weg das mich niemand mehr erreichen kann?
Ich fürchte nicht das Alleinsein, ich fürchte die Konsequenz die sich aus zu hohen Dosen davon ergibt. Ich lebe seit 6 Jahren alleine, bin unabhängig, kämpfe um die wenigen Freiräume die mir neben der Arbeitswelt noch geblieben sind. Und mit jedem Tag bin ich weniger bereit dazu diese Freiräume noch zu teilen. Es erscheint mir unvorstellbar. Was also stimmt nicht mit mir?

Lange-Weile - 13. Dez, 18:15

Rückzug oder Ausstrahlung

Hallo Dr. Lecter,

den Rückzug, wie du ihn beschreibst, kannte ich auch und ich lebte damit viele Jahre. Heut weiß ich, dass sich dahinter eine Stagnation verbarg. Ich wußte sozusagen nicht, was ich mit mir anfangen sollte.
Ich war einfach auf der Welt und sonst nichts, nichts außer Pflichten, die sich aus der Privaten und aus der dienstlichen Welt ergaben.
Damit lies ich einen Zwiespalt in mir entstehen - ich opferte mich für andere auf. Aber heut weiß ich, ich wollte damit nur wieder Beachtung von der Außenwelt erlagen.

Ja, wann änderte sich alles? Als ich anfing, mich nur noch um mich selbst zu kümmern. Ich war mein eigener Mittelpunkt und wertschätze mich selbst. Ich warf den Mantel ab - der schon zu einer Korsage geworden war - der mein wahres Wesen verhüllte.

Doch wo fand ich mein wahres Wesen? In meinem Fall war es der Kampfsport. Das fast tägliche Training zwang mich, mich mit selber auseinander zu setzen. Ich erkannte, akzeptierte und erweiterte meine Grenzen. Damit veränderte sich aber auch mein Freundeskreis.

Nach jahrelanger bewußter Arbeit an mir selbst - im Sinne von Ausfeilen - bemerkte ich folgendes eines Tages. Ich ging einen Pfand entlang, ein Trampelpfad zum Supermarkt. Am Rand stand eine Bank, daruf saßen Leute. Die Bank stand nah am Pfad,so dass die Beine der Leute auf dem Pfad standen. 3 oder 4 Meter war ich noch von der Bank entfernt, da zogen die Leute schon ihre Beine zur Seite, so daß ich ungehindert daran vorbei gegen konnte.

Da wußte ich - man hatte mich gesehen, wahrgenommen, obwohl ich noch einige Meter entfernt von der Bank war.

Der Rückzug von damals hatte ich in eine Ausstrahlung verwandelt.

Ich kann diesen Prozeß noch einmal im "yogischen" darstellen. Der Yogi sagt, du hast ein inneres Licht. Doch du siehst es nur, wenn du nach innen schaust. Doch bevor du das innere Licht erkennst, siehst du erst die Dunkelheit, von der du noch umgeben bist.

Vielleicht bist du daür geschaffen - dein Leben allein zu leben. Das heißt nicht - in krankmachende Einsamkeit zu verbringen. Sondern in dir steckt so viel Lebensenergie, das du es an viele ausstrahlen solltest.
"Motten umschwirren das Licht".
Wenn ich das Feuer und die Weisheit viele deiner Einträge bedenke, dann kann ich nur zu dem Schluß kommen, dass du voller Energie steckst, jedoch noch nicht so recht weißt, was du damit anfangen sollst.

Das war eine lange Antwort :)
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend

Gruß LaWe
fata morgana - 13. Dez, 21:42

liebe lange weile, deine erklärung, mit dem licht gefällt mir.
es ist alles so logisch, irgendwie - doch trotzdem helfen oft solche bildliche vorstellungen.
herzlichen dank.
Lange-Weile - 13. Dez, 22:03

Bildhaftes

Hallo Fata Morgana,

so geht es mir auch - bildliche Vorstellungen machen deutlich, was sonst nicht so zu sehen ist.

Das innere Licht heißt - ich empfinde keine Dunkelheit mehr, egal ob bei Tag oder Nacht und das trifft nicht nur auf die Tages- oder Jahreszeiten zu. Darin sind auch die schwierigen Tage eingebunden.

Ich wünsche dir noch einen schönen Abend

Gruß LaWe

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