Übung macht den Meister...

Und wieder hab ich ein Yogaschulungswochenende hinter mir. Wieder ein Stückchen schlauer geworden, wieder etwas nachdenklicher geworden.

Die YogaSutra´s waren das Thema. Sutra kann man in einfachsten Sinne als Wegweiser verstehen. Das bekannteste Sutra ist das Kamasutra, das den Weg zur sexuellen Erfüllung aufzeigt. So weit ich weiß, 64 Thesen - 64 Stellungen. Es gibt wohl kaum ein Buchladen, der nicht mindestens ein Exemplar davon in seinem Angebot hat.

Doch das Kamasutra war nicht Thema der letzten Schulung, sondern die Verwirklichung der Seele. In Yogischen Sinne stirbt die Seele nie, sondern sie verläßt nur die körperliche Hülle. Während ihrer Erdzeit geht sie den Weg zurück, sucht den Weg aus der Dualität unserer manifesten Welt in in ihre alte Heimat - die Einheit von Universum Bewußtein.

Wer auf den Übungsweg sein Bewußtsein in der großen Einheit erkennt, erlebt - so die Theorie - eine Glückseeligkeit. Je besser es dem Yogi gelingt, sein Geistfeld zu kontrollieren, d.h. an die Unstetigkeit des Geistes tritt die Ruhe, in der es keinen Gedanken mit gibt, dann kann sich die Seele mit den Universum Bewußtsein verbinden.

Beherrscht der Yogi die Kontrolle seines Geistes, hat er auch Kontrolle über seinen Körper und der Materie, die seinen Körper umgibt. Aus dem Grund sagt man den Yogis oft wundersame Fähigkeiten nach.

Eine der Fähigkeiten, die sich ein Yogi erwerben kann, ist die Unsichtbarkeit. Das sind nur wundersame Geschichten sagt der eine, oder das sind nur Märchen, sagt der andere. Kaum zu glauben, sagen sicher alle, denn wie kann ein Mensch sich unsichtbar machen, außer mit einem Filmtrick?

Der Lehre zu Folge beherrscht der Yogi auch die Materie, die seinen Körper umgibt, das heißt, er kann das abtsrahlende Licht, was sein Körper reflektiert unterbrechen. Wird das abstrahlende Licht unterbrochen, kann ein Auge den Körper nicht wahrnehmen. Auf diese Weise kann sich ein Yogi für den Rest der Welt unsichtbar machen.

Das finde ich eine gute Möglichkeit, sich ab und zu mal aus dem Staub zu machen. Und? Die Aussicht auf diese Fähigkeit spornt mich an, weiter fleißig zu üben.

Gestern auf der Rückreise hatte ich die Möglichkeit, eine ersten Übungsstunde - ich mache mich unsichtbar - zu absolvieren.

Kaum hatte ich meine Füße ich den Zug, mit dem ich wieder nach Haus fahren wollte, gesetzt, fuhr der Zug auch schon mit mir los. Für eine Fahrkarte reichte die Zeit nicht mehr.

So saß ich ohne Fahrkarte in Zug und spekulierte ein wenig über eine kostenlose Reise von Hamburg nach Rostock. Im Rückblick gesehen hielt ich in den letzten Monaten schon oft eine Karte in der Hand, die von einem Schaffner nicht das berühmte Loch zur Entwertung bekam. Warum nicht auch diesmal? SmileyCentral.com

Aus der Ferne sah ich dann doch den Schaffner durch die Abteile und Reihen der Fahrgäste gehen. Damit schrumpfte meine Aussicht auf eine kostenlose Heimreise um ein Vielfaches.

Doch dann kam mir die Fähigkeit eines Yogis in den Sinn - Unsichtbarkeit -.

Das wollte ich hier und jetzt testen. Ich konzentierte meinen Geist darauf, mich unsichtbar zu machen. Aber wie sollte ich den Lichtstrahl nach außen unterbrechen?

Wer wagt gewinnt und ich halte meine Kontentration auf die Lichtunterbrechung nach außen. Niemand soll auch nur einen meiner nach außen reflektierten Lichtstrahlen wahrnehmen. Ich ziehe meine Körperhülle in meinem Gedanken wie ein Fischernetz in meine Konzentration ein. Zusätzlich schließe ich noch meine Augen, stelle mich schlafend und denke dabei den Strauß.

Ein vorsichtiges Tippen auf meine Schulter reißt mich aus meiner Konzentration und damit fällt auch der Schutzwall für die reflektierenden Lichtstrahlen meines Körpers.

"Ihre Fahrkarte bitte" sagt die freundliche Schaffnerin.

"Oh shit" denke ich knurrig "es hat nicht geklappt. Ich bin doch sichtbar und muß für deine Reise bezahlen" und zähle mein Fahrgeld inklusive Nachlösegebühr zusammen.
LaWe
fata morgana - 13. Nov, 09:57

...übung macht den meister ;-)

aber mal im ernst -
es ist sehr interessant, zu lesen. danke auch für den link.
liebe grüße und eine gute woche für dich.

Lange-Weile - 13. Nov, 10:49

Viele Leben sind nötig...

Hallo Kinkerlitzchen,

danke, das du dich durch meinen noch fehlerhaften Text gearbeitet hast :-).
Statt mit Unsichtbarkeit bin mit Blindheit für meine eigenen fehlerhaften Texte geschlagen :-((.

Ja, wir Schüler siedelten diese Fähigkeiten eines Yogi´s auch erst einmal in den Bereich der Wundersamkeiten an.
Es war nicht nur von Unsichtbarkeit die Rede, sondern auch von Verdoppelung und der Fähigkeit, über Wasser gehen zu können.

Diese erwirbt sich ein Yogi aber nicht in einem Leben, sondern dazu benötigt er mehr als ein Leben in der manifesten Welt.

Dalai Lama - so sagt man - ich schon 14 mal in eine körperliche Hülle zurück gekehrt.

Gruß LaWe

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