Gefühlte Zeiten

Die Stunden eilten in den letzten Tagen an mir vorbei, als bekämen sie einen Sondersbonus, wenn der MinutenZeiger besonders schnell die 12 auf UhrenSkala erreichen.

Während die Stunden der Muße schnell, wie warmer Seesand durch die Finger sickert, sind die Stunden der Qualen eher zähflüssig und schwerfällig in der Bewegung.

Und so bleiben die gefühlten Zeiten von unterschiedlicher Qualität und in der Erinnerung nur als Augenblicke haften.

Die Wechselwirkung zwischen täglicher Routine und Besonderheiten des Tages unterbricht den Fluss des Tages und gibt Zeit für die Aufnahme des Augenblicks, der sich später, wenn der Augenblick bedeutsam genug ist, sich aus der Erinnerung wieder abrufen läßt.

Während sich erst der oberflächliche Ablauf des Augenblicks in der Erinnerung wieder einstellt, gesellen sich anschließend auch die emotionalen Erinnerungen dazu. Diese machen das wiedergewonnene Bild erst komplett.

Und es ist immer wieder schön mitzuerleben, wenn eine Gruppe beisammen sitzt und einer zum anderen sagt: "Wißt ihr noch, damals als wir..." Und dann steigen noch einmal all die Gefühle auf, die Wut oder der Zorn, das Weinen oder das Lachen, die den vergangenen Augenblick begleiteten.

Und einer hilft dem anderen auf die Spünge, erzählt, wie es wirklich war, bis das alte Bild - der schon vergangeneAugenblick - wieder mitten im Raum steht.

Und alle sind noch einmal so jung, wie sie damals waren und so werden die Erinnerung, wie in einer Muschel, zu schimmernden Perlen des Lebens...

LeWe
rosenherz - 20. Jan, 22:33

Liebe LangeWeile!

Mich erinnert dein Text an eine Aussage von Christel Oehlmann, in der sie meint, erzählen sei eine beglückende Basis für gemeinsames Lernen. Frag mich aber jetzt nicht, in welchen Zusammenhang nun gefühlte Zeit mit dem Lernen stünde, denn ich könnte diese Frage nur unbeantwortet im Raum stehen lasen.

Herzlich grüßend
Rosenherz

Lange-Weile - 22. Jan, 14:14

Erinnerung - der Schlüssel

Wer in der Erinnerung kramt und sich die Vergangenheit nur in Fakten abruft, erfaßt nur einen Datenstamm, der nur eine Dimension der Erinnerung aus macht. Die nächste und vielschichtigere ist die emotionale Erinnerung - sie verbindet beide Gehirnhälften miteinander und so entstehen die alte Welt noch einmal neu.

Ich glaube, dass die emotionale Erinnerung auch die Basis einer Theraphie ist, denn sie führt jeden noch einmal zurück - zurück in eine Situation, die er emotional noch nicht bewältig hat. Das macht für viele den Gang zu einer Thearphie so schwer, denn die Konfrontation mit den verletzten Gefühlen von damals bleibt dabei nicht aus.
Aber das ist ein sehr weites Feld.

Ich wünsche dir hier noch einmal einen schönen Sonntag

Gruß LaWe

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