Sonntag, 27. Januar 2013

Hamsterrad im Kopf

Ich erinnere mich noch genau. Besonders beliebt war sein Zeitpunkt aufzutauchen, wenn ich zu Bett ging und schlafen wollte. Müde vom Tag, sank ich in meine Bettfedern.. Da gab es keine Ablenkung mehr, keine Aufgaben mehr, die erledigt werden oder auf den nächsten Tag warten mussten.

Das genau war der passende Moment für mein Hamsterrad in meinem Kopf, sich im Schwung zu bringen. Den ersten Impuls gab nur  ein Gedanke, der einen weiteren Gedanken nach sich zog, der wiederum zog den nächsten nach und so weiter und so fort. Es dauerte nicht lange, da drehten  sich meine Gedanken unkontrolliert im Kreis, deren Umdrehungsgeschwindigkeit stetig zunahm. Die Achse, um die sich alles drehte nannte sich Selbstmitleid, das die Ungerechtigkeiten des Tages, denen ich ausgesetzt war, aufarbeitete. Mit real nicht statt gefundener Abwehr wollte meine Seele sich danach selber heilen. Sie schrie auf, sie begehrte auf, sie wollte zurück schlagen. Es gelang ihr nicht, so trat sie noch einmal den selben Weg des Selbstmitleides an. Auf diese Weise raubte das Hamsterrad mir viel Stunden Nachtschlaf und der nächste Tag, begann mit einem Kater im Kopf, der meine Empfindlichkeit verstärkte…die Vorbereitung für das nächste nächtliche Hamsterrad wurde vollzogen. Gab es aktuell nichts, an denen sich meine Seele nachts reiben konnte, durchstöberte sie die Vergangenheit – pfündig wurde sie immer.

Plötzlich, nach Jahren, der Selbstmarter, war alles vorbei. So als hätte jemand in meinem Kopf einen Hebel umgelegt. Mein Kopf war leer, es gab keine Impulse mehr, an denen sich mein Hamsterrad im Kopf hätte seinen Schwung holen können.

“Bin ich jetzt Kopf Tod ?” fragte ich mich.

Wo sind die zirkulierenden Gedankenströme geblieben? Etwas fehlte, das kann auch nicht richtig sein. Warum vermisste ich das kräftezerrende Hamsterrad im Kopf? Ich hatte mich an sie schon so gewöhnt, dass ihr Verschwinden Leere in meinem Kopf hinterließ.

Heute erkenne ich den Impulsgedanken und unterbreche mich selbst.

Heute weiß ich, dass Yoga – mir machten die Übungen Spaß – dieses Hamsterrad im Kopf zum Stillstand brachte. Die Konzentration auf meinen Körper und das Gefühl, auf diese Weisen meinen eigenen Körper nah zu sein, brachte mich auf völlig neue Gedankenwege. Ich wurde mental stärker und damit stieg die Schwelle der persönlichen Empfindlichkeiten um ein vielfaches.

Heute durchdringe ich mein Gedankenchaos, wenn es sich einstellen will, ganz schnell um es hinter mich zu lassen.

Aber das Rad hat sich nie ganz aus meinem Kopf entfernen lassen und wenn von außen eine Sperre durchtreten wird, dann kann es sich für Tage noch einmal mit alter Heftigkeit in Gang setzen.

LaWe

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