Flügelschlag eines Schmetterlings
Seid Wochen schon schmettern die Medien es aus allen Rohren und was da rüber kommt, fühlt sich für mich wie ein Dammbruch an. Der Damm ist bis auf den Grund gebrochen und wir werden auch von dem Absatz des Grundes überschwemmt. Was im Tiefen liegt, ist zum Glück nicht für die Ewigkeit ins Dunkle verbannt. “Es reicht der Flügelschlag eines um auf der anderen Seite der Erde ein Chaos auszulösen” So banal der Anschub auch sein mag, was er in Gang setzt, kann eine Lawine auslösen und das unterste zum obersten kehren.
Von Missbrauch an Kindern in der Kirche ist die Rede und diese düsteren Stränge reichen Jahrzehnte in die Vergangenheit hinein. Wer sich an den Kindern vergangen hat, ist vielleicht schon im Greisenalter oder erlebt den Skandal seiner hochgelobten Kirche im Himmel oder vielleicht in der Hölle? Laut der Lehre der Kirche muss durch Fegefeuer um für´s nächte Leben geläutert zu sein. Zur Zeit dürfte am Tor zur Hölle eine Schlange stehen und täglich wächst Reihe der Wartenden an.
Wer das Zölibat zelebriert, hat die Rechnung ohne die eigenen Treibe gemacht. Treibe stecken in jedem Menschen und diese lassen sich weder durch ein Gelübde zum Zölibat noch mit Gebeten vertreiben. Eher gelingt es, den Teufel aus der Hölle zu vertreiben, aber nicht die teuflischen Triebe des Menschen, mit dem Gott bei seiner Schöpfung vielleicht den Menschen ausgestattet hat, damit die Menschheit seinen Fortbestand sichert. Und dies tat er immer – wenn man sich in der irdischen Natur umschaut – im Übermaß. Und ein weiterer Trieb steckt im Menschen, mehr oder weniger ausgeprägt, die Macht. So können die vielschichtigen Triebe sich verbinden zu Machtgelüsten mutieren, die sich über Machtlose her macht.
Die Offenbarung zahlreicher Missbrauchter aus der Vergangenheit scheint sich wie ein Lawine über die Kirche zu wälzen und er fehlt ihr an brachbaren Mitteln, diese Lawine aufzuhalten. Die Kirch scheint in den Grundfesten erschüttert und macht sogar vor dem Papst nicht halt, denn auch in seine Zeit reichen die Vorwürfe der Schutzbefohlenen der Kirchen mit ihren Eliteschulen. Oh mein Gott, wie müssen die Kinder damals gelitten haben, wie ohnmächtig müssen sie sich gefühlt haben. Eine “unbescholtene” Person und Autorität nähert sich ihnen unsittlich. Ich kann´s gar nicht nachvollziehen und doch kann ich mir vorstellen, wie erleichternd es für die Betroffenen sein muss, das sich endlich der gärige Absatz vom Boden gelöst hat und mit dem Dammbruch ans Tageslicht befördert wird.
In den Eliteschulen herrscht Aufregung und das nicht nur vom Lehrpersonal. Nein, auch die Eltern der Kinder dieser Schule sind erschüttert, wollen am liebsten die unangenehme Diskussion unter den Teppich kehren. “Das war damals ! Was haben wir damit zu tun?” sagte ein aufgeregter Vater ins Mikro. Ich sah ihm an, der Boden unter seinen Füßen schwankte und schien zu versinken. Er hätte auch sagen können “Woran sollen wir denn noch glauben, wenn nicht an die Reinheit der Kirche?” In seinen Augen wird die Kirche beschmutzt durch tägliche Veröffentlichung neuer Offenbarungen, er möchte sie zur Abwedenden der leidigen Diskussion abwenden
Und auch das kann ich nachvollziehen, denn wenn der Glaube erschüttert wird, gerät scheinbar die ganze Welt ins Wanken, doch in Wirklichkeit setzt sich nur eine grausame Realität durch und wächst wie ein spitzer Hügel unter den eigenen Füßen Richtung Himmel. Bevor die DDR zusammenbrach glaubte ich auch an die Reinheit des sozialistischen Gedanken, doch rechnete ich nicht mit den Machtgelüsten der Macher dieser Zeit.
Zum Glück ist die Gesellschaft jetzt offen für diese Offenbarungen und die Betroffenen erfahren endlich auch eine gerechte Welt und diese finden sie zum Schaden der Kirche erst mal nur außerhalb der Kirche.