emotionale Saftpressen
Eigentlich wollte ich mir gestern abend Mundstuhl ansehen. Die beiden Hessen babbeln und babbeln und babbeln und immer gib´s was zu lachen.
So dumm, wie die beiden die Menschen darstellen, können sie doch nicht sein. Alles nur von Commedys auf die ulkigen Nudeln gespannt.
Aber weit gefehlt.
“Mundstuhl” verzögerte sich gestern bei RTL 2, denn eine andere Sendung kam noch nicht zum Abschluss. Der letzte Part der Sendung war der Rauswurf eines Bewohners, naja…sicher weiß jeder, in welche Sendung ich als Vorprogramm für Mundstuhl ich reinplatze.
Da lagen sich Menschen angespannt und mit Tränen überströmten Gesichtern in den Armen. Zwei von Ihnen standen auf der Abschussliste und diese Kandidaten hielten die beiden sich an den Händen fest.
Eine dunkel-düstere Stimme, mit Hall untersetzt, aus der Schattenwelt dröhnte wiederholt den Verängstigen ins Gehirn: “Einer von euch muss heut das Haus verlassen” “Einer von euch muss heut gehen”.
Nach jeder Wiederholungsschleife der Stimme aus dem Hinterhalt mit Hall in der dunklen Stimme zuckten die verängstigen Teilnehmer zusammen. Die Kamera hielt auf die verweinten verängstigen Gesichter voll drauf. Man wollte sich sicher sein, dass dem Publikum keine Träne vorenthalten wird.
Die Schattenstimme hallte weiter: “Einer von euch wird gehen” Die Bewohner des Hauses rückten wie eine Herde Vieh zusammen, die von außen zusammengetrieben wird und das nach ihren geilen Erlebnissen, bei denen sie sich Tage zu vor aller Welt posierten.
Auf den Bildern hier stecken sie noch in prallen Leben, rammeln hier und tatschen da. Klatschen hier und tratschen da. Aber die Schattenstimme schüchterne sogar die stärksten Männer ein.
Nach Minuten von bumm bumm und Schattenstimme kam der erlösende Moment. Wahrscheinlich konnte die Regie keine Tränen mehr aus den Bewohnern des Haus raus pressen
“Du mußt gehen”
Die Erlösung löste eine neue Tränenwelle von Weiblein und Männleinaus aus. Wieder fielen sie sich um den Hals, bis auf ein paar Außenseiter. Diese gingen auf Distanz gingen und ließen sich ins Tränenmeer Tränenmeer ziehen.
Jetzt reagiere ich mal mit einen Satz von Helga Hahnemann
“Mensch, wo sind wir bloß hinjeraten?”