Mittwoch, 17. Dezember 2008

vertriebene Ängste

Sicherheit steht ja an oberster Stelle der menschlichen Bedürfnisse. Ist sie vorhanden, denkt man vielleicht nicht darüber nach, erst wenn sie nicht mehr vorhanden ist, kann sie unser Gleichgewicht erschüttern und deshalb oft die Ursache für unterschwellige Ängste. Diese tauchen nur latend im Bewußtsein auf um dann vielleicht wieder im Unterbewußten zu versinken.

Eine dieser Angst ist bei mir das Endringen eines Fremden in meine Wohnung. Sie ist mein Ort des Rückzuges und hat so etwas wie einen heiligen Status. Nur von mir "zugelassene" Personen dürfen ihn betreten. Meine Wohnug liegt im Erdgeschoß und für einen Kletterer leichter erreichtbar, als ich ahnte. Ein Kumpel meines Sohnes hat mir vorgeführt, wie leicht er über die Balkonbrüstung steigen kann um mal kurz an die Balkontur zu klopfen "Laß mich rein".

In dieser Nacht tauchte wieder so eine fremde Person auf.

Obwohl es dunkel war, konnte die helle Kleidung seine Erscheinung nicht verbergen. Um ihn war nur schwarze Nacht und ich ging zufällig zur Balkontür - ich wollte sie schließen - als er sich über die Brüstung schwang und auf die geöffnete Tür zu ging. Rasend schnell versuchte ich die Tür zu schließen um den Fremden am Eindringen zu stoppen. Ein staatlicher Mann, gut gebaut und kräftig, er war schneller als ich und setze seinen Fuß in die Tür.

Für den Bruchteil einer Sekunde entschied ich zwischen Panik und Besonnenheit. Ich entschloß mich für Besonnenheit und durchquerte den Plan des Eindringlings. Er konnte mich mit seiner Erscheinung werde erschrecken noch einschüchtern. Wir standen uns mit unseren festen Willen gegen über. Der eine - der eindringen wollte und ich, die andere, die keinen Zugang gewähren wollte.

Er mußte stärkere Geschütze auffahren und zückte ein kleines Messer, dass wie ein Skalpell aussah und hielt es mir drohend vor die Nase. Noch einmal durchzuckte mich mit Erschütterung meiner- inzwischen schon potenzierten - Angst. Die kritische Situation stieg damit um einen Level höher in der Anspannung. Und wieder stand ich am Scheideweg von Panik und Besonnenheit.

Mit der Kraft meines festen Willens, keinen Eindringling in meine Wohnung zulassen, griff ich besonnen zu seinem Handgelenkt und hebelte ihn das Messer aus seiner Hand. Überrascht über mich - das mir dieser Husarenritt gelang und ich als kleine Frau beherzt zulangte - ließ der Eindringling das Messer los. Ich übernahm seine Waffe.

Jetzt machte sich doch die Panik breit, die ich bisher wie einen flachen Ball halten konnte. Er - der Eindringling wollte seine Waffe wieder zurück erobern und griff nach mir. Was kann eine kleine Frau wie ich ihm schon entgegenhalten, wer er seine ganzen Körperkraft gegen mich einsetzt? In Panik stach ich zu, verletzte seinen linken Oberarm mit kleinen Messerstichen, ohne darüber nachzudenken. Nur "Auf Abstand halten und Rückzug sicher" waren mein oberstes Gebot meines Handels, während ich weiter hektisch auf ihn einstach. Zum Glück lies nah mehreren Stichen seine Zudringlichkeit nach, die Absicht, in mein Hoheitsgebiet einzudringen jedoch nicht.

So ging unsere Gerangel weiter und er versuchte mich wieder in die Enge zudrängen, in dem er mit seiner unverletzten Hand nach mir griff. Weil mein Messer nur seinen linken Arm traf, konnte er mit dem rechten Arm weiter agieren um mich zu attakieren.

Jetzt war guter Rat teuer, denn die Panik schien ihr Oberwasser zu behalten. Doch um keinen Preis wollte ich dem Eindringling nachgeben. Meine Messerattake hatte ihn schon ein paar Schritte wieder Richtung Brüstung getrieben, doch war er immer noch auf meinen Hoheitsboden.

Im Bruchteil einer Sekunde kehrte meine Besonnheit wieder zurück und ich erinnerte mich an die Kampftechniken, die ich während des jahrelangen Training mir angeeignet hatte. Ich ergriff nach einen weiteren Zugriff seiner Hand sein Handgelenk und nahm es fest im meine Handzange, zog ihn damit ich die Tiefe und drehte anschließend sein Gelenk so, dass er durch diesen Hebel kopfüber über die Brüstung meines Balkon geschleudert wurde.

Ich hatte ihn vertreiben, dem Eindringlich gelehrt, dass auch kleine Frauen sich wehren, besonnen und schnell reagieren, sich nicht einschüchtern lassen und mit Konsequenz ihr Hoheitgebiet gegen Fremdeinwirkung verteidigen.

Händereibend und beruhig schaute ich über die Brüstung. So schnell wie der Eindringling über die Brüstung geflogen ist, so schnell war er geflüchtet. Ich sah nicht mal mehr seine Fersen.......


Ja..das ganze spielte sich in dieser Nacht ab, während ich schlief und träumte. Doch der Angriff der Außenwelt auf meine inner Welt schien so real zu sein, dass ich erschrocken aus meinen Schlaf erwachste um mich für ein paar Minuten zu fürchten. Zum Glück schlief ich wieder ein, schlief den Schlaf der Gerechten und erwachte heut früh entspannt, trotz meiner nächtlichen Traumaction...

LaWe

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