Sonntag, 24. Februar 2008

Männer sind Schweine

Das ist ein Spruch, der nicht nur von den Ärzten als erfolgreicher Titel einen Bekanntheitsgrad erreicht hat, nein, hin und wieder schreit dieser Satz aus so manch Frauenseele, die nicht weiß, warum er ihr DAS antut.

Ich sitze in der Straßenbahn und fahre meinen Feierabend entgegen. Es ist spät geworden und während die meisten schon vorm Fernseher sitzen und sich den ersten Film vom Abendfilm reinziehen, befinde ich mich noch auf halber Strecke und muß noch einmal umsteigen.

Neben mir - an der Haltestelle stehen zwei Personen und zwei Hunde - sie unterhalten sich intensiv. Eine Person scheint irgendwie aufgeregt zu sein und die andere wirkt eher beruhigend auf die Aufgeregt ein.

Dann fährt meine Umsteigerbahn vor und ich steige ein, die Aufgeregte Person folgt nebst freilaufenden Hunden im Schäferhundformat in die Bahn. Es dauert noch ein paar Minuten, bevor die Bahn weiter fährt, Während dessen schnüffeln die Hunde die Straßnebahn von oben bis unten ab, wechseln Fahrgäste wegen der schnüffelnden Hunde ihre Plätze und die Aufgeregte verabschiedet sich zum x- mal von der Anderen.

Die Aufgeregte ist voll, aber nicht volltrunken. Als sie sich vor mir auf den Platz setzt, sinkt sie in sich zusammen. Der Kopf hängt und schaukelt mit der Bewegung der Bahn im selben Rythmus. Die Hunde suchen die Bahn weiter nach Essensresten ab. Auch einmal landet die Schnüffelnase an meiner Tasche, doch ich verkneife mir das hektische aufspringen und Platz wechseln.

Dann hebt die Person den Kopf und pfeift die Hunde zusammen. Ein Ton reicht und die beiden liegen artig bei Fuß. Ich bin beeindruckt. Dann schaut die Persion sich um und sucht nach Blicken von Fahrgästen, die nicht ausweichen.

Die Person sieht meinen Blick, hat mich ins Auge gefaßt. Ich überlege noch einen kurzen Moment, ob ich mich auf ein Gespräch einlasse, dass sich just in diesem Moment anbahnt.

"Sind Männer so doof oder tun sie nur so" fragt die betrunkene Person mich. Ich entschließe mich, mich auf das Gespräch einzulassen und checke die Person noch einmal kurz ab. Den Aussehen und der Stimme nach, könnte das ein Mann sein, doch der Frage nach, nicht. Es ist eine Frau, düster und männlich gekleidet, die Stimme wie ein Baß, die Augen rot unterlaufen und Lippen blau angelaufen. Mit Bierflasche in der der Hand erwartet sie meine Antwort.

Die roten Augen sehen mich an und ich antworte ihr. "Die Männer sind nich doof, nur anders als wir Frauen". Ich bin mir nicht sicher, ob das die richtge Antwort war. "Aber sie sind doch beschränkt, oder?" Ich kann auch diese Frage nicht anders beantworten als die erste Frage. Sie stellt mir in allen denkbaren Versionen immer die selbe Frage: "Sind die Männer doof?"

Dann erzählt sie mir, warum sie zu dem Schluss kam.

"Ich hab zwei Männer und einer davon kämpft im mich".

"Das ist doch super" antworte ich.

"Aber wenn er um mich kämpft, kann er doch keiner anderen unter den Rock gucken, oder"?

Endlich eine Möglichkeit um mit der Aufgeregten konform zu gehen.

"Nein, dass ist wirklich nicht schön" antworte ich beruhigend.
Erleichtert sieht sie mich an.

"Ja, sie sind ja schon etwas älter und haben schon einige Männer gehabt, sie müssen das wissen" schmeichelt sie mir.

Dann erzählt sie mir die Geschichte von ihrem treulosen Kämpfer wieder in den unterschiedlichsten Variantioen.

"Wenn ich um einen Mann kämpfe, würde ich auch keinen anderen Mann auf den Arsch gucken"

"So sehe ich das auch" antworte ich "dann hätte ich nur Augen für ihn".

Sie ist wieder erleichtert, meine Zustimmung gefunden zu haben.

"Sie müssen das wissen, sie sind ja schon älter und haben schon ein paar Männer gehabt"

Den Satz lasse ich unnbestätigt im Raum der Straßenbahn frei schweben.

Aber so ganz frei ist der Raum nicht, Schräg mir und ihr gegenüber sitzt ein junger Mann, dessen Ohren das Gespräch schon verfolgen. Sie fängt ihn mit ihrem rote Augenblick ein und fragt ihn, ob das in Ordnung ist, wenn ihre Freund, der ja um sie kämpft, anderen Frauen unter den Rock guckt. Er findet es auch nicht gut.

"Hast du eine Freundin?" will sie nun von ihm wissen. Er sei verheiratet und hat schon Kinder, antwortet er ihr.

"Du stehst also zu ihr" hackt sie noch mal nach.

Er nickt das ab und sie macht sich zum Aussteigen bereit, pfeift ihre Hunde hoch, schnappt sich die große vollgepackte Plastiktüte und schwankt zur Tür. Nicht ohne sich von uns zu verabschieden, verläßt sie die Bahn.

Der junge Mann und ich lächeln uns an und hoffen, das sie sich mit den Männern bald wieder versöhnen kann.

LaWe

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