SMS als Ersatz für Raucherinsel ?
Mein Weg zum Supermarkt führt an einem kleinen Verwaltungsgebäude vorbei. Von weitem kann ich sie schon sehen - die Raucherinsel mit den Pausenfrauen, ihrem großen Aschenbecher und der blaue Dunst um deren Köpfe. Rauchen verbindet, gibt eine Gefühl von Gemeinsamkeit. Deshalb treffen sie sich zur selben Zeit vor dem Hauptportal auf der Raucherinsel und rauchen gemeinsam bei einem Klönsnak.
Ich stehe mit geteilter Meinung den Frauen gegenüber. Einerseits kann ich sie verstehen und andererseits bin ich froh,dass ich mich nicht mehr zu ihnen gesellen muß.
Mein Leben teilt sich - meine Kinderjahre ausgeschlossen - in zwei große Inseln. Die erste Insel war meine Raucherinsel mit ihrem Dunst und ihrer Geselligkeit. Die zweite Insel ist nikotinfrei. Ich lebe seit Jahren schon auf der nikotinfreien Insel. Doch die unsichtbare Brücke zur Raucherinsel wird niemals schwinden. Zu nah dran oder nur ein Schritt auf die Brücke reicht aus und der Sog der Raucherinsel ist wieder da, denn auf beiden Inseln läßt es sich nicht gleichzeitig leben. Also bleibe ich auf einem respektablen Abstand zur unsichtbaren Brücke und halte mich auf der gegenüberliegenden Seite der nikotinfreien Insel fest.
Deshalb trifft es mich nicht, wenn ab 1.1.08 auch in der Gastronomie für immer die Aschenbecher verschwinden. Nach 10 Jahren Nikotinabstinenz hab ich gelernt, meinen Kaffee oder Wein im Restaurant auch ohne Zigarette zu genießen.
Doch nichtrauchenden Raucher haben für den blauen Dunst einen Ersatz gefunden. Das Leben hält doch immer wieder Überraschungen bereit und "wat dem einen sien Uhl ist dem anderen sien Nachtigall" sagt der Volksmund.
Wenn die Zigarettenindustrie das Nachsehen hat, so kann der Mobilfunk kann sich freuen...
so sieht das Ergebnis nach dem Voiting aus
LaWe