Freitag, 20. April 2007

Gefangen in süßer Einkaufsorgie

"Es ist schwer jemand zu stehen zu bringen" Davon könen die Markthändler sicher ein Lied von singen, denn die Menschen laufen und hasten an ihren Ständen vorbei.

Doch wenn es mal zu einem Stau kommt, dann muß auch der Eligste für eine Weile innehalten und geduldig die Zeit an sich vorbeistreichen lassen, bis es wieder weiter geht.

Zu Spitzezeiten in den Supermärkten stehen sie dann geduldig, aber mit rastlosem Blick in der Reihe und warten darauf, dass ihre Ware abgebont wird.

Das ist der Moment, in der ich mitunter meditativ die Warteschlage vor meinen Augen Reveu passieren lasse.

Vor mir steht eine Frau, die sich entkräftet auf ihren gefüllten Einkaufswagen stützt. Die Schweißperlen stehen ihr auf der Stirn geschrieben. Ihre 2 Töchter - geschätztes Alter 8 - 10 Jahre -springen schon hinter dem Kassenbereich umher. Sie, die Mutter ist schätzungsweise, wenn ich das Alter ihrer Töchter berücksichtige- so um die Mitte bis Ende 30 Jahre alt.

Der Tag hat über 20 Grad Wärme, da kommt niemand ohne leichte Bekleidung vor die Tür.

https://www.deutschlands-dicke-seiten.de/Auch sie ist leicht bekleidet. Eine dünne weite Bluse, ein weiter Rock, beides bis zum zerreissen gespannt. Auf ihrem Nacken ruhen einige Kilo Speck, an den Armen hängt das durch die Hitze flüssig gewordene Fett herab, das wabbernd am Unterarm bei jder Bewegung schauckelt. Der Kassengang reicht grad für die Hüftbreite, die Beine bewegen sich schwer von einem Fuß auf den anderen.

Endlich ist sie dran und darf ihre Ware auf das Laufband legen. Nirgend woanders als im Supermarkt kann man sich einen Überblick über die Eßgewohnheiten der Familien machen.

Was sich jetzt auf dem laufenden Band stapelt, sieht aus wie eine Zuckerlandschaft. Bonbontüten in allen Variationen und Größen. Darunter hier und da ein Brot , eine fette Wurst, abgepackte und einschweißte Fertignahrung. Die Töchter warten mit tropfenden Zahn auf die süße Welt, die über das Laufband ihnen entgegen kommt. Nach der Nahrung noch mal eine Serie Bonbon und Keks und dann ist es geschafft.

"Das macht 70 €"

Und die fleischbehangene Frau läßt ihre Karte einmal durch den Schlitz ziehen und zieht anschließend schwerfällig mit ihrem Bonbon überladenen Einkaufswagen und ihren Töchtern Richtung Auto.

Fassungslos schaue ich hinterher.

Oh mein Gott, was stopft die Frau in sich und in ihre Kinder nur rein. Die Mädels werden eines Tags das Antlitz ihrer Mutter annehmen, wenn niemand den Teufelskreis der süßen Völlerei durchbricht.

Mit ein wenig zeitlichen Abstand von meinem Eindruck erinnere ich mich - die Süße - sie beruhigte mich als Kind - die warme Fülle im Bauch sicher schon als Baby.

An diese Einkaufsorgie erinnerte ich mich heut, als die Schlagzeilen des Tages sich mit den dicken Menschen von Deutschland beschäftigen.

"Die Deutschen haben als Bewegungsmuffel die Fettleibigkeit der Amerikaner angenommen"
LaWe

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