mein überflüssiger Kommentar
Ein Ehrentag ist ein guter Anlaß, mal wieder zusammen zu kommen und bei einer Tasse Kaffee über alte und neue Zeiten zu reden.
Der Frauentag heut war so ein Anlaß und so saßen wir Frauen des Vereins bei einer Tasse Kaffee und Käsekuchen am großen runden Tisch. Gerufen wurden nicht nur die Frauen, die noch mitten im Trainingsleben stehen, sondern auch die, die vor Jahren schon ihre Sportschuhe an den Nagel hängten.
Sie erzählen von vergangenen Jahren und schauen sehnsüchtige in die alte Zeit - damals als sie noch fit un flink waren.
"Ja, heut geht das alles nicht mehr so. Jetzt, wo ich die vielen Tabletten nehmen muß" erzählt eine der Frauen vergangener Zeit.
"Ach" denke ich so bei mir "warum müssen die Menschen im Alter immer bei einem Berg Tabletten landen" und ich kommentiere dies innerlich abwertend als Hang zum Halt an Medikamenten, weil die "Umschulung" das Rentenalter nicht funktioniert hat.
Doch dann holt die selbe Frau einen Stapel Papier aus ihrer Tasche und bittet um Gehör:
"Darf ich euch ein Gedicht vorlesen?". Die Gelegenheit ist günstig, alle Frauen am Tisch bringen sofort ihre Aufmerksamkeit auf die Gedichtvortragende Frau.
Ich bin kein Fan von Gedichten und höre freundlich, jedoch nicht besonders aufmerksam zu. "Nett" kommentiere ich in meinen Gedanken die kleine kulturelle Einlage und das Gedicht. Die anderen applaudieren mäßig und schon verschwimmt die Aufmerksamkeit in das allgemeine Gemurmel der einzelnen Gespräche.
Wenig später bittet die Frau aus alten Zeiten noch einmal um Gehör und wir hören freundlich zu, wie sie ein neues Gedicht vorträgt. Doch dieses Gedicht spricht mich an - es erzählt von einer Frau, die die Musik zwar hören jedoch nicht ertragen kann. Jeder Ton schmerzt und erinnert sie daran, das sie nicht danach tanzen kann, sie ist krank und sieht deshalb nur aus der Ferne zu.
"Magst du gern Gedichte?" frage ich und will ihr mein höfliches Interesse zeigen.
"Ja" antwortet sie mir "ich schreibe gern Gedichte"
Jetzt komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie schreibt Gedichte - hat schon 2 Bücher veröffentlich.
"Gedichte zu schreiben hat mir geholfen, mit meiner Krankheit fertig zu werden"
"Was hast du für eine Krankheit?" möchte ich von gern von ihr wissen.
"Ich habe Parkinson"
Oh Schreck - ich bin betroffen und verstehe jetzt erst, warum die Frau aus den alten Zeiten so viele Medikamente nehmen muß und schäme mich für meine gedanklichen Randbemerkungen.
Noch bevor wir uns alle wieder trennen, erhält jede Frau unserer Frauentagsrunde eine liebevoll mit Bildern gestaltete Rolle Papier und mit ihr überreicht sie jeden von uns eins ihrer Gedichte - Ich möchte ein Falter sein
LaWe
Ich möchte ein Falter sein !
Ja, du hast richtig gehört
und ich bin im Kopf noch nicht so gestört,
dass ich nicht weiß, was ich sage!
Ich möchte ein Falter sein und
zu dir fliegen! Du lachst mich aus?
Na gut, dann bleibe ich zu Haus
und träume meien Traum vom FLoegen
ganz allein weiter.
Ich werde wach! Ja, ich habe gedacht,
ich hkönnte zu dir kommen!
Du hast mich ausgelacht,
da bin ich aufwacht, aber nicht bei dir!
Ich bin immer noch hier!
M.R.
Monika Raabe
Der Frauentag heut war so ein Anlaß und so saßen wir Frauen des Vereins bei einer Tasse Kaffee und Käsekuchen am großen runden Tisch. Gerufen wurden nicht nur die Frauen, die noch mitten im Trainingsleben stehen, sondern auch die, die vor Jahren schon ihre Sportschuhe an den Nagel hängten.
Sie erzählen von vergangenen Jahren und schauen sehnsüchtige in die alte Zeit - damals als sie noch fit un flink waren.
"Ja, heut geht das alles nicht mehr so. Jetzt, wo ich die vielen Tabletten nehmen muß" erzählt eine der Frauen vergangener Zeit.
"Ach" denke ich so bei mir "warum müssen die Menschen im Alter immer bei einem Berg Tabletten landen" und ich kommentiere dies innerlich abwertend als Hang zum Halt an Medikamenten, weil die "Umschulung" das Rentenalter nicht funktioniert hat.
Doch dann holt die selbe Frau einen Stapel Papier aus ihrer Tasche und bittet um Gehör:
"Darf ich euch ein Gedicht vorlesen?". Die Gelegenheit ist günstig, alle Frauen am Tisch bringen sofort ihre Aufmerksamkeit auf die Gedichtvortragende Frau.

Wenig später bittet die Frau aus alten Zeiten noch einmal um Gehör und wir hören freundlich zu, wie sie ein neues Gedicht vorträgt. Doch dieses Gedicht spricht mich an - es erzählt von einer Frau, die die Musik zwar hören jedoch nicht ertragen kann. Jeder Ton schmerzt und erinnert sie daran, das sie nicht danach tanzen kann, sie ist krank und sieht deshalb nur aus der Ferne zu.
"Magst du gern Gedichte?" frage ich und will ihr mein höfliches Interesse zeigen.
"Ja" antwortet sie mir "ich schreibe gern Gedichte"
Jetzt komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie schreibt Gedichte - hat schon 2 Bücher veröffentlich.
"Gedichte zu schreiben hat mir geholfen, mit meiner Krankheit fertig zu werden"
"Was hast du für eine Krankheit?" möchte ich von gern von ihr wissen.
"Ich habe Parkinson"
Oh Schreck - ich bin betroffen und verstehe jetzt erst, warum die Frau aus den alten Zeiten so viele Medikamente nehmen muß und schäme mich für meine gedanklichen Randbemerkungen.
Noch bevor wir uns alle wieder trennen, erhält jede Frau unserer Frauentagsrunde eine liebevoll mit Bildern gestaltete Rolle Papier und mit ihr überreicht sie jeden von uns eins ihrer Gedichte - Ich möchte ein Falter sein
LaWe
Ich möchte ein Falter sein !
Ja, du hast richtig gehört
und ich bin im Kopf noch nicht so gestört,
dass ich nicht weiß, was ich sage!
Ich möchte ein Falter sein und
zu dir fliegen! Du lachst mich aus?
Na gut, dann bleibe ich zu Haus
und träume meien Traum vom FLoegen
ganz allein weiter.
Ich werde wach! Ja, ich habe gedacht,
ich hkönnte zu dir kommen!
Du hast mich ausgelacht,
da bin ich aufwacht, aber nicht bei dir!
Ich bin immer noch hier!
M.R.
Monika Raabe
Lange-Weile - 8. Mär, 23:55