Das Leben kann hart sein
Es ist 15 Uhr und sie stürmen wieder in Scharen in die Sporthallen. Wir Trainer ziehen nach, sind vorbereitet mit einem Trainingsplan und auf die vielen kleinen Vorfälle, die die kleinen Biester für uns heut noch in Peddo haben.
Doch bevor wir die Kleinen überhaupt zum Zuge kommen lassen, lassen wir sie laufen, laufen, laufen, laufen. Erst einmal abhetzen, dann wird ihnen die Luft schon ausgehen und ihr Sinnen nach Einlagen, die von uns erzieherisches Eingreifen verlangen, vergehen.
Damit das Laufen, Laufen, Laufen nicht zu langweilig wird, spicken wir die Diziplin mit spielerischen Elementen, die in handfeste Regel eingebettet sind. Schließlich sollen die Kleinen doch noch etwas fürs Leben mit auf den Weg nehmen.
Wir entschließen uns, das Laufen als Nummernlauf zu deklarieren. In zwei Gruppen auf die Bänke gesetzt, verteilen wir an jedes Kind eine Nummer.
"Du bist jetzt die Eins" mit einem festen Blick in seine Augen gebe ich dem ersten Kind seinen neuen Namen auf der Bankreihe bekannt.
"Und du bist jetzt die Nummer zwei" das zweite Kind nickt die Information zufrieden ab, ist damit einverstanden.
Wir haben Glück, kein Kind sträubt sich gegen eine Nummer, die ihm nicht gefällt oder es vielleicht eine allergische Reaktion darauf verspürt. Weil die Anzahl der Kinder ungrade ist, kommt ein Kind in eine ehrenvolle Aufgabe und darf für zwei Nummer laufen.
"Du bist jetzt die Nummer sieben und acht" voll Stolz nickt der Junge seine Doppelfunktiion ab. Eine Ehre ist ihm zu teil geworden, seine Augen glänzen.
Dann beginnt das Rennen. Auf die brüllende Ansage des Trainers:
"Es läuft jetzt die Nummer ......... VIER"
laufen die Kinder mit der genannten Nummer eine große Runde um die Halle und wer zuerst wieder auf seinem Platz sitzt, hat für seine Mannschaft 2 Punkte eingefahren.
Es geht um die Wette und das läßt die Gemüter schon nach wenigen Minuten erhitzen.
"DEEEr hat die Kegel um gestoßen"
Die ersten Beschwerden über Regelversöße der Anderen laufen bei uns ein. Nach jedem Lauf und Punkteverteilung werden wir mit den Beschwerden der Kinder überrollt. Während die Regelverstöße der Anderen in den Augen der lautstarken Zurufer immer eine überdimensionale Größe erreichen, sind ihre eigenen Regelverstöße so geringfügig, dass sie in ihrer Wahrnehmung schon nach einem Bruchteil einer Sekunde ins Nirvana verschwinden.
Doch bevor die Kinder selber als Punktrichter einschreiten, müssen wir Trainer unsere Autorität unter Beweis stellen und schenken den Zurufern klaren Wein ein. Jeder von ihnen wird gemaßregelt und auf den Boden der Tatsachen zurückbracht. Das setzt sich tief und schmerzhaft auf ihre Ehre und ihr Ego wehrt sich gegen jede Klarstellung.
"Ich spiel nicht mehr mit"
Die 7/8 verläßt unter Protest seinen Platz und seine Mannschaft. Meine Überredungskunst scheitert nach wenigen Minuten an seinem Starrsinn und mir bleibt nichts anderes übrig, als seine Nummer an andere Kinder zu verteilen, damit das Spiel weiter seinen Lauf nehmen kann.
Die anderen haben sich inzwsichen schon wieder eingekriegt, ihre Germüter geglättet und laufen weiter.
"Es laufen die Nummer - EINS - SECHS und ACHT" und schon sprinten die Kleinen um die Wette und Punkte.
Der Aussteiger sieht, wie das Spiel unterdessen ohne ihn weitergeht und verläßt mit eiligem Schritt die Halle. Ich folge im langsam und finde ihm in der UmkleideKabine wieder.
"Warum bist du aus der Halle gelaufen ?" frage ich nicht ohne Vorwurf.
Unter Tränen nimmt er einen Zug aus seiner Tinkflasche und schluchzend offenbart er mir:
"Jetzt laufen die anderen mit meinen Nummern"
Tränen fließen in Strömen an seinen Wangen herunter und ich kämpfe gegen mein Mitleidsgefühl für das verzweifelte Kind.
Ach ja, das Leben kann wirklich sooo hart sein.....
LaWe
Doch bevor wir die Kleinen überhaupt zum Zuge kommen lassen, lassen wir sie laufen, laufen, laufen, laufen. Erst einmal abhetzen, dann wird ihnen die Luft schon ausgehen und ihr Sinnen nach Einlagen, die von uns erzieherisches Eingreifen verlangen, vergehen.

Wir entschließen uns, das Laufen als Nummernlauf zu deklarieren. In zwei Gruppen auf die Bänke gesetzt, verteilen wir an jedes Kind eine Nummer.
"Du bist jetzt die Eins" mit einem festen Blick in seine Augen gebe ich dem ersten Kind seinen neuen Namen auf der Bankreihe bekannt.
"Und du bist jetzt die Nummer zwei" das zweite Kind nickt die Information zufrieden ab, ist damit einverstanden.
Wir haben Glück, kein Kind sträubt sich gegen eine Nummer, die ihm nicht gefällt oder es vielleicht eine allergische Reaktion darauf verspürt. Weil die Anzahl der Kinder ungrade ist, kommt ein Kind in eine ehrenvolle Aufgabe und darf für zwei Nummer laufen.
"Du bist jetzt die Nummer sieben und acht" voll Stolz nickt der Junge seine Doppelfunktiion ab. Eine Ehre ist ihm zu teil geworden, seine Augen glänzen.
Dann beginnt das Rennen. Auf die brüllende Ansage des Trainers:
"Es läuft jetzt die Nummer ......... VIER"
laufen die Kinder mit der genannten Nummer eine große Runde um die Halle und wer zuerst wieder auf seinem Platz sitzt, hat für seine Mannschaft 2 Punkte eingefahren.
Es geht um die Wette und das läßt die Gemüter schon nach wenigen Minuten erhitzen.
"DEEEr hat die Kegel um gestoßen"
Die ersten Beschwerden über Regelversöße der Anderen laufen bei uns ein. Nach jedem Lauf und Punkteverteilung werden wir mit den Beschwerden der Kinder überrollt. Während die Regelverstöße der Anderen in den Augen der lautstarken Zurufer immer eine überdimensionale Größe erreichen, sind ihre eigenen Regelverstöße so geringfügig, dass sie in ihrer Wahrnehmung schon nach einem Bruchteil einer Sekunde ins Nirvana verschwinden.
Doch bevor die Kinder selber als Punktrichter einschreiten, müssen wir Trainer unsere Autorität unter Beweis stellen und schenken den Zurufern klaren Wein ein. Jeder von ihnen wird gemaßregelt und auf den Boden der Tatsachen zurückbracht. Das setzt sich tief und schmerzhaft auf ihre Ehre und ihr Ego wehrt sich gegen jede Klarstellung.
"Ich spiel nicht mehr mit"
Die 7/8 verläßt unter Protest seinen Platz und seine Mannschaft. Meine Überredungskunst scheitert nach wenigen Minuten an seinem Starrsinn und mir bleibt nichts anderes übrig, als seine Nummer an andere Kinder zu verteilen, damit das Spiel weiter seinen Lauf nehmen kann.
Die anderen haben sich inzwsichen schon wieder eingekriegt, ihre Germüter geglättet und laufen weiter.
"Es laufen die Nummer - EINS - SECHS und ACHT" und schon sprinten die Kleinen um die Wette und Punkte.
Der Aussteiger sieht, wie das Spiel unterdessen ohne ihn weitergeht und verläßt mit eiligem Schritt die Halle. Ich folge im langsam und finde ihm in der UmkleideKabine wieder.
"Warum bist du aus der Halle gelaufen ?" frage ich nicht ohne Vorwurf.
Unter Tränen nimmt er einen Zug aus seiner Tinkflasche und schluchzend offenbart er mir:
"Jetzt laufen die anderen mit meinen Nummern"
Tränen fließen in Strömen an seinen Wangen herunter und ich kämpfe gegen mein Mitleidsgefühl für das verzweifelte Kind.
Ach ja, das Leben kann wirklich sooo hart sein.....
LaWe
Lange-Weile - 7. Mär, 10:16